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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Schweigen im Wagen war nicht gerade kameradschaftlich, aber auch nicht unangenehm. Außerdem hatte ich genug eigene Probleme, um auch noch die starke Schulter für Edwards soziopathische Freunde zu spielen.
     
    Bernardo brach das Schweigen. »Ich habe gesehen, wie du da draußen im Gras mit dem Bullen rumgemacht hast.«
     
    Ich sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. Er musterte mich feindselig. Ich glaube, er versuchte, einen Streit vom Zaun zu brechen. Warum, war mir schleierhaft. »Wir haben nicht rumgemacht«, sagte ich.
     
    »Sah mir aber sehr traulich aus.« »Eifersüchtig?«
     
    Sein Gesicht wurde hart und schmal. »Also schläfst du doch herum, nur nicht mit uns.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Es war eine tröstende Umarmung. Nicht dass dich das etwas angeht.«
     
    »Dachte nicht, dass du der Typ dafür bist.« »Bin ich auch nicht.« »Aber?«
     
    »Der Fall macht mir zu schaffen.« »Hab ich gehört«, sagte er.
     
    Ich sah ihn an. Er hatte den Kopf weggedreht, es war nur ein schmaler Rand des Profils durch seine Haare zu sehen, wie der Mond kurz bevor es dunkel wird.
     
    Ich blickte wieder auf die Straße. Wenn er keinen Blickkontakt wollte, meinetwegen. »Ich dachte, du bist es, der die Fotos und das gerichtsmedizinische Zeug meidet«, sagte ich.
     
    »Ich bin zwei Wochen länger hier als du. Ich habe die Fotos gesehen. Ich habe die Leichen gesehen. Ich brauche mir das nicht noch mal anzugucken.«
     
    »Worüber hast du heute mit Edward gestritten?«
     
    »Gestritten«, wiederholte er und lachte leise. »Ja, das kann man so nennen.«
     
    »Worum ging es?«
     
    »Ich weiß nicht, wozu ich überhaupt hier bin. Sag mir, was oder wen ich abknallen soll, und ich tu's. Ich schütze Leute, wenn die Bezahlung stimmt. Aber hier gibt es nichts zu erschießen. Hier gibt's nur Tote. Von Magie verstehe ich einen Scheiß.«
     
    »Ich dachte, du bist ein zugelassener Prämienjäger, der auf übernatürliche Wesen spezialisiert ist.«
     
    »Ich war bei Edward, als er in Arizona ein Nest von Lykanthropen aushob. Es waren fünfzehn. Wir haben sie mit Maschinenpistolen und Handgranaten platt gemacht.« Er klang fast wehmütig. Ach, das waren noch Zeiten. »Davor habe ich zwei wild gewordene Lykanthropen erledigt, und danach bekam ich viele Anrufe wegen solchem Zeug. Das waren im Grunde Auftragsmorde, mit dem einzigen Unterschied, dass die Opfer keine Menschen waren. So was kann ich, aber ich bin kein Ermittler. Ruft mich an, wenn das Ziel in Sicht kommt, und ich bin da, aber nicht für so etwas. Die verdammte Warterei, die Spurensuche. Wer will schon nach Indizien suchen? Wir sind Auftragsmörder, nicht Sherlock Holmes.«
     
    Er rutschte in seinem Sitz ein Stück höher, mit verschränken Armen. Dann schüttelte er sich die Haare aus dem Gesicht.
     
    eigentlich eine feminine Geste. Damit sie nicht so wirkt, muss ein Mann muss macho sein. Bernardo bekam das hin.
     
    »Vielleicht findet er, dass du hier nützlich sein kannst, nachdem du ihm bei den Gestaltwandlern geholfen hast.« »Er hat sich geirrt. «
     
    Ich zuckte die Achseln. »Dann fahr nach Hause.« »Kann ich nicht.«
     
    Ich drehte den Kopf. Sein Profil war voll zu sehen, und es war ein hübsches. »Du schuldest ihm auch einen Gefallen?« »Ja.« »Verrätst du mir, welchen?« »Den gleichen wie du.«
     
    »Du hast einen seiner Leute getötet?«
     
    Er nickte und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Willst du darüber reden?«
     
    »Wozu?« Er sah mich an, und ausnahmsweise hatte er keinen neckenden Gesichtsausdruck. Er war ernst, fast feierlich. Ohne das Lächeln und das Leuchten in den Augen war er nicht so anziehend, dafür um so echter. Echt sein würde mich schneller in Schwierigkeiten bringen als dick aufgetragener Charme. »Willst du darüber reden, wie du Harley umgebracht hast?«, fragte er.
     
    »Eigentlich nicht.« »Warum fragst du mich dann?«
     
    »Du wirkst verspannt. Ich dachte, reden hilft vielleicht, oder ist das typisch Frau ?«
     
    Er lächelte, und es drang fast bis in die Augen vor. »Muss wohl, denn ich will nicht darüber reden.«
     
    »Okay, reden wir über etwas anderes.«
     
    »Was?« Er lehnte jetzt mit der Schulter an der Scheibe und guckte hinaus. Die Straße führte bergab zwischen zwei Bergen hindurch, und plötzlich war die Welt dunkelgrau. Vom Tageslicht war nicht mehr viel übrig. Aber der jüngste Überfall war eindeutig bei Tag passiert. Warum war ich dann so beunruhigt wegen der drohenden

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