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Anna, 13, (un)verliebt

Anna, 13, (un)verliebt

Titel: Anna, 13, (un)verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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andere herzuziehen.
Ignoriere sie einfach, egal was sie sagt.
    C)    Die Klette: Sie weicht nicht von deiner Seite und ist eifersüchtig ohne Ende.
Sei nett zu ihr, aber grenze dich ab.
    D)    Die Schönheit: Tolle Figur, hinreißendes Lächeln – sie wickelt alle um den Finger.
Fühl dich nicht klein neben ihr! Denk an deine eigenen Qualitäten!
    E)   Die Streberin: Sie weiß alles, kann alles und das zeigt sie auch allen.
Lass ihr den Spaß; du hast ihn eben an anderen Sachen.
    Lilly und ich haben festgestellt, dass wir keine davon sind. Deshalb haben wir die Liste ergänzt:
    F)    Die Normale: Sie ist zuverlässig und nett, verschwiegen und immer hilfsbereit.
Solch ein Mädchen ist wie ein Sechser im Lotto: Nimm sie dir zur Freundin!
    Mal sehen, wie die Neue ist.

Samstag, 22. Februar
    Heute ist ein echter Scheißtag.
    Zuerst rief Lilly an, komplett genervt. »Ich fass es nicht!«, brüllte sie ins Telefon. »Der Typ spinnt wirklich. Der ist der absolute Oberschleimer!«
    Ich ahnte ja schon, wen sie meinte. Und nach einigem Nachfragen kriegte ich raus: Morgen kommt Karl Theodor und will mit Lillys Mutter die letzten Umzugskartons auspacken.
    »Das ist doch nett«, wagte ich zu sagen.
    »Ja, suuupernett! Mensch Anna, das ist ein total Penibler, ein Ordnungsfreak. Den stört es, dass die Dinger im Wohnzimmer rumstehen.«
    »Naja, so auf Dauer …«
    »Und dann wollen sie noch Möbel rücken, damit es bei uns ›wohnlicher‹ wird. Als ob es bisher ›unwohnlich‹ war. Und als ob den das was angeht! Der soll sich ja gar nicht wohlfühlen bei uns. Aber jetzt kommt der Oberhammer: Bei der ganzen Umräumaktion wären Max und Bärchen nur im Weg, sagt Mama. Und deshalb muss ich morgen auf die beiden aufpassen.«
    Das ist nicht fair! Morgen ist der Flohmarkt, das steht jetzt schon so lange fest.
    »Was ist denn mit Patti?«, fragte ich.
    »Muss für eine Lateinarbeit lernen«, schnaubte Lilly. »Totalausfall, für nichts zu gebrauchen.«
    Das war echt nicht witzig.
    Ich liebe Bärchen, ehrlich, und Max – na gut, der ist nun mal da. Aber es gibt Momente, wo man die beiden wirklich nicht gebrauchen kann.
    »Kannst du nicht noch mal mit deiner Mutter reden?«
    »Hab ich doch schon. Sie sagt, es ist supertoll von Klaus, dass er ihr hilft, und das geht nur diesen Sonntag, weil sie da ausnahmsweise mal nicht arbeiten muss. Sie findet es auch nicht schlimm, wenn auf einem Kinderflohmarkt ein Kind dabei ist. Und den Hund wollten ja schließlich wir haben, nicht sie.«
    Was mich an den Erwachsenen wirklich manchmal stört: Wenn sie so argumentieren, dass man nichts dagegen sagen kann. Dann kann man nur noch still wütend sein und das bringt gar nichts.
    Aber dann hatte ich eine Idee: »Wir drücken Max und Bärchen John aufs Auge, der kommt nämlich auch mit.«
    Das hat zwei Vorteile: John kann sich von seiner besten Seite zeigen und bei Lilly ordentlich punkten.
    Und wir haben unsere Ruhe.
    Eben kam noch eine schlechte Nachricht: Oma ist krank.
    Ich meine, richtig krank, noch kränker als sowieso schon. Sie hat Fieber und liegt im Bett. Mam ist gleich ins Heim gefahren.
    »Hoffentlich hat sie keine Lungenentzündung«, sagte John düster, »das ist bei alten Menschen oft der Anfang vom Ende.« Und dann sagte John noch was ganz Schlimmes: »Aber vielleicht wäre das für Oma sogar das Beste.«
    Was für ein Idiot mein Bruder doch ist!
    John ist kein Arzt und schon gar nicht der liebe Gott. Deshalb hat er kein Recht, so was zu sagen. Das darf er noch nicht mal denken! Das will ich nicht!!!
    Ich habe einen schrecklichen Gedanken, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht: Ist Oma krank, weil ihr neulich so kalt war? Aber ich wollte ihr doch nur die Schneeflocken zeigen!
    Mir ist ganz schlecht.
    Hoffentlich kommt Mam bald wieder und sagt, dass alles nicht so schlimm ist.
Samstagabend
    Lieber Gott, danke!
    Oma geht es schon besser, sagt Mam. Sie hat ein Medikament bekommen und schläft. Und in ein paar Tagen ist sie bestimmt wieder gesund.
    »Sie hat den Krieg überlebt, dann wird sie das jetzt auch schaffen«, hat Papa gesagt.
    Das ist zwar nicht logisch, aber tröstlich.
    Ich gehe jetzt schlafen.

Sonntag, 23. Februar
    Flecki liegt träge auf meinem Schreibtisch und sieht mir beim Schreiben zu. Mit links streichle ich sie und mit rechts schreibe ich, das mag sie. Flecki ist ganz schön rund geworden, stelle ich gerade fest. Vielleicht liegt es daran, dass sie im Winter nicht so viel draußen rumstromert. Ich sollte

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