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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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richte mich halb auf und stütze mich auf die Ellbogen.
    Wir sind draußen, auf einer breiten Sonnenliege, nur mit seinem Bademantel zugedeckt. Er war vorhin zu mir herausgekommen, um das Meer zu betrachten, und wie immer bei uns führte eines zum anderen. Danach waren wir beide eingeschlafen, eng umschlungen und mit meinem Kopf auf seiner Brust. Geschlafen haben wir genau eine halbe Stunde. Ich betrachte sein schönes Gesicht, entspannt im Schlaf, streiche ihm eine lange, seidige Locke aus der Stirn und schüttele ihn sanft wach.
    Er stöhnt, räkelt sich, küsst mich und rafft sich auf, nach drinnen zu gehen und zu duschen. Ich raffe mich auf, den Kaffee aufzusetzen.
    Als der Duft von frischgebrühtem Kaffee meine Speicheldrüsen in Gang setzt, klingelt mein Handy. Das Display zeigt eine Nummer an, von der ich nicht mal die Vorwahl erkenne. »Hallo?«
    »Anna?«
    »Culebra?« Ich lasse beinahe einen Kaffeebecher fallen. Mein mexikanischer, gestaltwandelnder Freund hat mich noch nie angerufen. Niemals. Kein Wunder, dass ich die Nummer nicht erkannt habe und jetzt dümmlich herausplatze: »Was soll denn das?«
    »Ich rufe dich an.«
    »Es ist halb fünf Uhr morgens.«
    »Hast du geschlafen? Du hörst dich nicht so an, als hätte ich dich geweckt.«
    »Nein. Zufällig habe ich nicht mehr geschlafen. Aber trotzdem ist es halb fünf Uhr früh. Was ist los?«
    »Kannst du nach Tijuana kommen?«
    »Du meinst nach Beso de la Muerte?«
    »Nein. Ich sage dir gleich, wo wir uns treffen.«
    Vielleicht liegt es daran, dass ich noch keinen Kaffee getrunken habe, oder an dem Schock, einen Anruf von ihm zu erhalten, oder auch daran, dass es halb fünf Uhr morgens ist. Jedenfalls ist mein Hirn aus irgendeinem Grunde nicht in der Lage, eine intelligente Antwort zu formen. Culebra wartet noch eine Sekunde, ehe er ungeduldig ins Telefon bellt: »Anna. Wach auf. Ich muss persönlich mit dir reden. Kommst du oder nicht?«
    Ich versetze mir in Gedanken einen Schlag gegen den Kopf, um endlich aufzuwachen. »Ja. Ich komme. Worum geht es denn?«
    Lance tritt aus dem Badezimmer. Als er mich am Telefon sieht, zieht er fragend eine Augenbraue hoch, nimmt mir aber den immer noch leeren Becher ab, schenkt uns beiden Kaffee ein und gibt mir den Becher zurück. Er ist nackt und riecht nach Seife und Shampoo, und meine Gedanken schweifen ab. Ich frage mich, wie viel Zeit uns noch bleibt, ehe Lance gehen muss, und was passieren könnte, wenn ich ihm jetzt wieder ins Schlafzimmer folge…
    »Verdammt noch mal, Anna.« Culebra wird allmählich richtig sauer. »Was ist denn in dich gefahren?«
    Lance verschwindet im Schlafzimmer. Leider wird wohl nichts mehr in mich fahren. Sobald die Schlafzimmertür zufällt, löst sich die Dampfblase um mein Hirn. »Ich bin da, ich höre dich. Wo sollen wir uns treffen?«
    »Hab ich dir doch gerade gesagt. In Tijuana.«
    »In der Stadt? Warum?«
    Eine Pause, dann ein lautes, ungeduldiges Schnauben. »Ich habe meine Gründe. Kannst du kommen?«
    Nun mache ich eine kurze Pause, denn der Drang, ihn erst weiter auszuquetschen, ist stark. Aber Culebra bittet sonst nie um einen Gefallen. Also muss es wichtig sein. Ich gebe nach. »Wo?«
    »Avenido Revolucion vierunddreißig. In einer Stunde?«
    Scheiße. »Ich brauche mindestens drei. Ich bin nicht in San Diego.«
    »Wo bist du denn?« Dann lacht er. »Lass mich raten. In Malibu bei diesem muskulösen Model. Richtig?«
    In seinem Tonfall liegt weder Sarkasmus noch Missbilligung. Wenn überhaupt, klingt er ein wenig erfreut. »Bei Lance, ja.«
    »Okay. Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern. Wollte ich nach unserem Treffen tun, aber dann erledige ich das andere eben zuerst. Aber halte dich nicht unnötig irgendwo auf. Beeil dich, ich warte.« Er legt auf.
    Lance ist wieder da, vollständig angezogen. Ein Jammer. Kein unnötiges Aufhalten mehr. Er gießt seinen Kaffee in einen Thermosbecher und beugt sich vor, um mich auf den Kopf zu küssen. »Wer war das?«
    »Culebra.«
    »So früh am Morgen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, was da los ist, aber er will mich treffen.«
    Lance nimmt Schlüsselbund und Brieftasche vom Küchentresen. »Ich muss los. Sehen wir uns heute Abend?«
    »Kannst du zu mir rüberkommen?«
    Er lächelt, und auf einmal fange ich an, die Stunden zu zählen. »Ja, gern. Schließ bitte ab, wenn du gehst.« Ich begleite ihn zur Tür und winke ihm nach. Das ist nur eine kleine Geste, aber es fühlt sich gut an, sich am Morgen mit

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