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Ansichten eines Klaus - Roman

Ansichten eines Klaus - Roman

Titel: Ansichten eines Klaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael-André Werner
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Keine Energiesparlampen. Was die Sache nicht eben heller macht. Und letzte Woche haben sie angefangen, den rotbraunen Putz abzuklopfen. Jetzt ist das Treppenhaus graubraun. Und staubig.
    »Aber wenn die beiden wieder zusammen sind«, sage ich, als wir im ersten Stock sind. Bei Rascheike steckt wieder der Schlüsselbund in der Tür. Ich klingle dreimal im Vorbeigehen. Das passiert soeinmal die Woche. Aber solange der Schlüsselbund steckt, ist Rascheike zu Hause – »dann reicht es, wenn du anrufst oder ne SMS schickst. Oder einen Brief. Es werden viel zu wenige Briefe geschrieben.«
    »Die beiden kommen nicht mehr zusammen«, sagt Petra. »Glaub mir. Das war’s. Aus. Finito. Ende Geländer.«
    »Gelände«, sage ich.
    »Wieso Gelände?«
    »Es heißt Ende Gelände. Nicht Geländer.«
    »Geländer ist aber viel logischer«, meint Petra. »Wenn das Geländer zu Ende ist, ist man unten.«
    »Oder oben.«
    »Aber wenn das Gelände zu Ende ist«, sage ich, »dann ist auch Schluss.«
    »Wieso? Wie kann Gelände zu Ende sein?«
    »Na, Abhang, Klippe, Berg. Ende Gelände eben.«
    »Ich find Geländer besser«, sagt sie und streicht über die Holzschnecke, die den Abschluss des Treppengeländers bildet. Altbau, irgendwas aus dem vor-vorigen Jahrhundert. Werden sie wahrscheinlich absägen, vielleicht das ganze Geländer durch eins aus dünnen, eloxierten Eisenstangen mit Kunststoffhandlauf ersetzen. »Siehst du.«
    »Ja.«
    »Na dann«, sagt sie. »Wir können ja mal ins Kino oder so.«
    »Du weißt, wo du mich findest«, sage ich und öffne die Haustür. »Einfach hier nebenan.«
    »Ja.« Sie küsst mich kurz neben den Mund, dann geht sie nach rechts ab, die Straße runter. Und ich nach links, und in die Eckkneipe gleich hier im Haus. Der Theaterklaus .

GLEICH DARAUF
    Ich ziehe die Tür auf, schiebe den dunkelgrünen Vorhang zur Seite und trete ein, in eine dicke Luft aus Wärme, dem Geruch von Bier und frisch aufgebrühtem Kaffee und dem Herbstschweiß vieler trinkender Menschen. Vor mir, vom Durchgang in die hinteren Räume bis drei Meter zur hinteren Wand – der Tresen. Dahinter in schwach beleuchteten Regalen diverse Alkoholika, ein halber Meter Amaretto, ein halber Meter Campari, ein halber Meter Pernod. Sieht toll aus, bestellt aber kaum jemand. Hier trinkt man Bier. An den Fenstern, dem Tresen gegenüber die Vierer- und Sechsertische. Ich biege nach links und setze mich an den Tisch in die Ecke, zu dem hageren Armin, der allmählich grau wird, und einem fremden Lockenkopf, der sich nicht vorgestellt hat. Die beiden sitzen noch genauso da, wie ich sie vorhin zurückgelassen habe, nur ein wenig lethargischer, sogar die Flüssigkeitspegel in ihren Biergläsern sind dieselben. Aber wahrscheinlich ist das nur Zufall, die Gläser sind mittlerweile hoffentlich andere.
    »Und?«, sagt Armin, als ich mich setze.
    Ich ignoriere das, drehe mich zu Rolf um, derhinter der Theke Gläser poliert, und bestelle per Handzeichen ein Bier. Rolf nickt.
    »Warst ja ganz schön lange weg«, sagt Armin müde.
    Ich sehe auf die Uhr. Eine Stunde, eine ganze Stunde hat mich diese Ilka-Alexander-Geschichte gekostet. »Na ja«, sage ich.
    »Und, hat sich’s wenigstens gelohnt?« Der Lockenkopf grinst. Ich versteh schon, wenn die Ex kommt und mit dir nach oben geht ...
    »Na ja«, sage ich wieder, und Manuela stellt ein Bier vor mich.
    Also gut, sage ich es eben, schlafen kann ich auch oben. »Alexander und Ilka haben sich getrennt.«
    »Nein!«, ruft Armin, plötzlich wieder hellwach.
    »Ach«, sagt Manuela und setzt sich zu uns. Ist nicht viel los heute.
    »Wer?«, fragt der Lockenkopf.
    »Alexander Nieuwhus.«
    »Wer?«, fragt der Lockenkopf noch mal.
    »Alexander Nieuwhus!«, wird Armin laut. Er schaut zu mir und sagt aufgeregt: »Erzähl es ihm.«
    »Du weißt doch auch, wer Alexander ist.«
    »Ja. Aber du kennst ihn besser.« Armin blickt zu Manuela.
    »Du kennst ihn vielleicht aus dem Fernsehen«, sage ich zu dem Lockenkopf.
    »Ich kuck keine Serien«, sagt der.
    »Der ist auch nicht aus einer Serie. Er ist Pressesprecher. Bei dieser großen Firma, die früher dahinten die Zentrale hatte, ehe sie wegzog, nach Norden. Da, wo das Theater war.«
    »Da war ’n Theater?«, fragt Manuela.
    »Ja, hier um die Ecke, und dann noch ’n Stückchen die Straße rauf«, sagt Armin.
    »Warum hieß der Laden hier wohl mal Theaterklause «, sage ich. Bevor das E runterfiel »Weil hier ein Theater in der Nähe war.«
    Manuela nickt.
    »Darum heißen

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