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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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würde er von seinem ganz persönlichen Besitz sprechen. Doch Kramer beschloß, sich das zu merken, aber jetzt nicht weiter darauf herumzureiten. »Wir haben«, sagte er statt dessen, »mexikanische Speditionen unter Privatvertrag - sie haben natürlich keine Ahnung, daß ihr Vertragspartner der KGB ist -, die Wartungspersonal für Ihre Maschine einfliegen können, ohne daß die Behörden aufmerksam werden.«
    »Und dann? Ich kann voll aufgetankt und ohne Luftkampf, sonstige Verzögerungen oder Niedrigflug ein wenig mehr als tausend Meilen fliegen. Ich müßte es unentdeckt über den Golf von Mexiko bis Kuba schaffen. Die Chancen dafür sind ebenfalls null. Sie wissen so gut wie ich, daß die USA jedes Flugzeug über dem Golf ausmachen kann, falls es nicht im Tiefstflug fliegt. Ich käme keine hundert Meilen weit. Und wenn ich es im Tiefflug versuche, würde ich explodieren, ehe ich wieder Land Sehe.«
    »Gut, dann vergessen Sie Kuba, und fliegen Sie anderswohin.
    Sagen wir, Nicaragua.«
    »Nicaragua, wie? Na großartig. Und wie komme ich aus Nicaragua wieder heraus? Die US-Navy würde doch im Handumdrehen die ganze Region abschotten. Ich könnte nur in die Höhle des Löwen fliegen.«
    »Sehr kooperativ sind Sie wirklich nicht.«
    »Ich bin realistisch. Ich denke nicht daran, mich mit so einem Vorhaben ohne detaillierten Plan zu befassen. Erwarten Sie wirklich allen Ernstes, daß ich mich mit einer so unausgegorenen Idee beschäftige? Für irgendein Hirngespinst eines Schreibtischbürokraten soll ich mein Leben riskieren?«
    »Es handelt sich um Befehle des Oberkommandos Nordamerika.«
    »Na und? Ich widerspreche ihnen. Das Kommando des Einsatzes Traumland habe ich. Und das gibt mir auch die Autorität, selbst zu entscheiden, wie dieser Einsatz verläuft. Solange ich nicht ganz spezifische Anweisungen erhalte, weigere ich mich, eine Operation wie diese auch nur näher ins Auge zu fassen.« Er stand auf und musterte Kramer und Moffitt, der sich inzwischen auf einen Stuhl gesetzt hatte. »Ich halte Sie über sämtliche Entwicklungen auf dem laufenden - Dream Star , Sicherheit und was da noch alles ist. Aber ich möchte nicht, daß Sie mich noch einmal hier in meiner Wohnung aufsuchen.«
    »Sie sollten lieber noch einmal darüber nachdenken«, riet Kramer. »Sie können eine Anweisung aus Moskau nicht einfach ignorieren. Das wissen Sie doch genau.«
    »Ich werde darüber nachdenken, aber nur, wenn die Situation den Verlust eines ausgebildeten Agenten an seinem Platz rechtfertigt. Derzeit ist das nicht der Fall. Jetzt ist nur erforderlich, daß die Mission mit äußerster Vorsicht fortgesetzt wird.
    Und genau das habe ich vor.« Er deutete zur Tür. »Und jetzt verschwinden Sie hier. Und gehen Sie lieber nicht auf direktem Weg in Ihr Konsulat in Los Angeles. Es ist keineswegs ausgeschlossen, daß Sie beobachtet und beschattet werden.« Er sah sie an. »Sie können ja Ihre Kumpels in Mexiko besuchen!«
    Moffitt ging als erster, um den Parkplatz und die Ausfahrt auf Beschatter zu überprüfen. Kramer wartete noch ein wenig.
    »Ich werde über das, was Sie uns erklärt haben, Bericht erstatten«, sagte er. »Aber ich warne Sie. Vergrößern Sie die Distanz zu Ihrem Oberkommando nicht noch weiter!«
    Maraklow entgegnete nichts. Kramer spähte nach draußen und ging, als ihm Moffitt das verabredete Zeichen gab.
    James verschloß die Tür hinter ihm und verriegelte sie zusätzlich. Und plötzlich hatte er das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    Er konnte sich die Szene lebhaft vorstellen. Unauffällige Wagen, die vor dem Haus hielten. Alle möglichen Agenten. FBI.
    CIA, DIA, sprangen heraus, Major Hal Brigg vorneweg. Sie kamen die Treppe herauf, traten seine Tür ein, schleppten ihn in Handschellen davon, warfen ihn in einen Lieferwagen, wo bereits Kramer und Moffitt lagen, die schon zuvor geschnappt worden waren... Später wurden sie dann alle verhörtgetrennt natürlich. Daß Kramer dichthielt, kannte man unterstellen; er würde nur nachdrücklich fordern, daß man ihn und Moffitt unverzüglich in ihr Konsulat zurückbringt. Aber daß Moffitt singen würde, schon um der Gelegenheit willen, sich an ihm zu rächen - daran gab es wohl keinen Zweifel. Ken James würde also als sowjetischer Agent enttarnt und unter der Anklage der Spionage in Gewahrsam genommen. Damit wäre seine Karriere ruiniert. Nie mehr würde er den Dream Star fliegen und nie mehr die unbeschreibliche Erfahrung machen, wie man mit dieser erstaunlichen

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