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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Maschine eins wurde...
    Was tun? Einfach hier sitzen bleiben oder sofort flüchten?
    Den Verbrennungsmechanismus in seinem Safe aktivieren, um zu verhindern, daß ihn Briggs und seine Leute entdeckten und den Kontakt noch rechtzeitig unterbrachen? Er konnte das versteckte Geld ausgraben und nach Mexiko oder vielleicht sogar noch weiter südlich flüchten - womöglich bis ins unzugängliche Innere Brasiliens -, wo ihn weder der lange Arm des amerikanischen noch der des sowjetischen Geheimdienstes erreichten. Solange er nicht sicher war, daß er nicht bedroht wurde - weder von den eigenen Leuten noch von den Amerikanern -, konnte er sich von seinem Versteck aus mit Moskau in Verbindung setzen.
    Er nahm zwei Bücher aus dem oberen Fach des Wandregals vor der verborgenen Safetür. Sollte jetzt unvermutet jemand eindringen, konnte er rasch zwischen die Bücher greifen, die Paneelwand öffnen und den Verbrennungsmechanismus auslösen.
    Er schaltete das Licht aus, schenkte sich ein Glas Scotch ein und wartete im Dunkeln.
    Er hatte kaum das halbe Glas ausgetrunken, als er bereits eingeschlafen war. Allerdings war es kein tiefer und ein sehr unruhiger Schlaf. Zum erstenmal seit seinem neuen Leben als Amerikaner empfand Andrej Maraklow alias Ken James wirkliche Angst.
    Seit sie höhere militärische Aufgaben in einer militärischen Einrichtung zu erfüllen hatte, verlief Wendy Torks Arbeitsrhythmus sehr viel regelmäßiger und ruhiger als in den früheren Jahren, in denen sie zuweilen tagelang nicht aus dem Labor gekommen war. Sie erinnerte sich gut an diese »Sklaven-Stunden« am Computer. Aber inzwischen hatte sie Computer, die ihrerseits Programme für andere Computer schrieben, und welche, die deren Arbeit überwachten und Fehler suchten und eliminierten. Und einen Master-Computer, der sie alle zusammen kontrollierte. Ihre Aufgabe bestand vorwiegend darin, den Computern zu sagen, was sie zu tun hatten, und sich von ihnen während ihrer Arbeit laufend Bericht erstatten zu lassen. Was anfangs Dutzenden Wissenschaftlern und Ingenieuren jahrelange Arbeit abverlangt hatte, konnte jetzt eine einzelne Person in ein paar Tagen erledigen. Aus all diesen Gründen waren ihr jetzt geregelte Arbeitszeiten möglich - eine ruhige Viertagewoche.
    Mochte allerdings der Großteil der Welt zur Viertagewoche übergegangen sein, für das Militär, speziell für die Militärflieger, galt sie nicht. Für Lieutenant Colonel Patrick McLanahan im besonderen schien ganz im Gegenteil das doppelte Pensum normal geworden zu sein. Seit sie nun bei HAWC und damit zu ihm gezogen war, hatte sie sehr oft einsame lange Nächte zugebracht. Patrick war ein bedeutender und wichtiger Mann im Traumland geworden, und wenn andere Männer zu Hause anriefen, weil sie nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommen konnten, rief er nur an, wenn er sein Kommen ankündigen konnte.
    So wie heute abend wieder: Er wollte gegen sieben Uhr hier sein, was ziemlich früh für ihn war. Wendy hatte ihre Zweifel - und nicht zu Unrecht. Sie war noch hellwach, als er schließlich kam. Er kam auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer, tastete sich voran und zog sich im Dunkeln aus.
    »Hi.«
    Er warf seine Fliegermontur in den Wäschekorb. »Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.«
    »Harten Tag gehabt?«
    »Das kannst du laut sagen.« Er ging ins Bad und schlüpfte dann zu ihr ins Bett. Bei der ersten Berührung wich sie zurück.
    Er war kalt wie Eis. Er hatte eine seiner »Marine-Duschen« genommen: zwei Minuten eiskalt.
    »Du bist ein Eisklumpen.«
    »Entschuldige.«
    Sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Nacken, dann einen Kuß dort und noch einen. Dann fragte er: »Und bei dir?«
    »Viel Betrieb am Vormittag. Ich habe die Anpassung der Software für die Megafestung endlich fertig. Am Nachmittag war es ziemlich ruhig. Ich war früh zu Hause.«
    »Tut mir leid, daß es mit dem Essen nicht geklappt hat.«
    »Das macht doch nichts. Sah ja so aus, als ob du eine Menge um die Ohren hättest. Gibt's irgendwas Ernsteres mit dem Flugzeug?«
    »Nein. Ein paar überschnelle G-Warnungen kamen aus dem Computer, aber wir haben nichts gefunden, obwohl wir die ganze Mittagszeit darüber gesessen haben. Dabei hätten mir nach dem Vormittagsflug ein paar von diesen Club-Sandwiches mit Roastbeef, Marke Nellis-O, ganz gutgetan.«
    Wendy zögerte. »Ich war nicht im Offiziersclub zum Essen.«
    »Warst du in der HAWC-Cafeteria?«
    »Nein... in Indian Springs.«
    Sie spürte, wie er sich anspannte. »In

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