antares
sich auf ihn. Allerdings kamen als Ursache für das Ansprechen des Metalldetektors lediglich zwei Füller zum Vorschein. Aber die Posten nahmen es genau, schraubten sie sogar auf und kritzelten einige Wörter damit. Und außer einer Kreditkarte hatten auch ein paar Münzen in Scorcellis Brieftasche den Geräte-Aufruhr mitverschuldet.
Die Posten beruhigten ihn. »Er ist okay.«
»Was machen Sie so spät noch hier?« fragte einer, während er Kaffee trank und Scorcelli seinen Tascheninhalt wieder einsteckte.
»Es ist die erste Gelegenheit für uns vom DIA, mit ihm zu sprechen«, erläuterte Scorcelli, und der erste Wachsoldat sah gleich in seinem Buch nach, ob dies auch wirklich stimmte.
Richtig. Er war der erste vom DIA. »Die Geschichte«, fuhr Scorcelli fort, »betrachten der CIA und die Air Force als ihr ganz eigenes Bier. Wir wollen lediglich wissen, was der Knabe zu sagen hat. Man behauptet, daß er einen Handel machen will.«
»Also, gehen Sie rein«, sagte der Wachthabende. »Aber höchstens zwanzig Minuten. Anweisung vom Doktor.«
Scorcelli ging hinein und schloß die Tür hinter sich. Sofort packte ihn ein anderer Wachtposten dort.
»Mein Gott, Sie erschrecken einen ja zu Tode!« beschwerte sich Scorcelli.
»Tut mir leid«, sagte der Posten, ließ ihn jedoch nicht los. Erst als sein Walkie-Talkie zweimal summte, summte er ebenfalls zweimal zurück, ließ los und sagte: »Ist in Ordnung, Sir.«
»Meine Herren«, sagte Scorcelli, »ist das ein Aufwand. Darüber habe ich jetzt sogar vergessen, was ich den Mann überhaupt fragen wollte.«
Der Posten lächelte und ging zurück zu seinem Stuhl ganz hinten an der Tür.
»Wo ist unser Freund?«
»Der ist mal für kleine Jungs«, sagte der Posten, stand noch mal auf und klopfte an die Tür zum Bad. »Besuch für Sie.«
»Augenblick, bin gleich da«, rief Maraklow von drinnen.
»Der klingt aber nicht wie ein Russe«, sagte Scorcelli.
»Ist er aber. Er sagt, sie haben ihn zum Amerikaner ausgebildet. Ulkig, was? Glauben Sie das?«
»Klingt eigenartig«, sagte Scorcelli. Er knöpfte sich die Jacke auf und holte einen kleinen Notizblock und einen seiner Füller heraus. Er wollte eben zu schreiben beginnen, als er zum Boden neben dem Sofa blickte. »Mann, hier drin sind ja Ratten!«
Als der Posten herbeikam und nachsah, stach ihm Scorcelli die Spitze des Füllers ins Genick. Der Mann war nur noch so lange bei Bewußtsein, bis er sich ganz automatisch mit der Hand an die Stelle gefaßt hatte. Dann fiel er betäubt zusammen.
Scorcelli legte ihn flach auf den Boden, zog ihn außer Sicht und holte ihm die Pistole aus dem Schulterhalfter. Dann stellte er sich neben die Tür zum Bad, holte seinen zweiten Füller hervor, schraubte die Kappe ab und drückte auf die Einsteckklammer.
Maraklow kam aus dem Bad, und noch ehe er den Mann hinter der Tür bemerkt hatte, hatte Scorcelli ihn von hinten am Kinn gefaßt, drehte ihm den Kopf zur Seite und stach ihm die Federspitze in den Hals. Beim ersten Druck fuhr eine Nadel aus der Feder hervor und injizierte eine Flüssigkeit direkt in Maraklows Halsschlagader.
Maraklow konnte sich noch befreien und Scorcelli wegstoßen, doch das Gift begann bereits zu wirken. Er sank in die Knie und versuchte vergeblich um Hilfe zu rufen. Er strengte seine Augen an, um Scorcelli zu erkennen. »Wer... sind Sie?«
»Erkennst du mich etwa nicht, Kumpel?« sagte Scorcelli.
»Aber, aber!«
Maraklow schüttelte den Kopf.
»Na. du bist doch ein intelligenter Junge, Ken! Natürlich erinnerst du dich! Ich geb' dir mal eine Hilfe. Wir sind alte Schulfreunde.« Maraklows Augen weiteten sich plötzlich, er versuchte sich aufzurichten. Scorcelli aber legte ihm eine Hand auf die Schulter und hielt ihn fest. Maraklow war bereits so geschwächt, daß er wenig Mühe hatte, ihn unten zu halten.
»Ja, ich bin dein alter Kumpel Tony Scorcelli«, sagte der angebliche DIA-Agent. »Erinnerst du dich? Wir haben immer Baseball gespielt. Besonders unser letztes Spiel, Ken, vergesse ich nie. Wir hatten diesen Streit wegen des Anrempeins am dritten Base! Ich wollte damals ja noch unbedingt zum juristischen Studium nach Amerika. Aber nach dieser Geschichte damals strich mich Roberts von der Liste. Und ich endete in einem kleinen Job im DIA mit Bürokram.«
Maraklow versuchte noch einmal, auf die Füße zu kommen, aber er war schon zu schwach. »Nun habe ich neulich einen interessanten Anruf von meinem Kontaktmann erhalten, und was glaubst du? Der KGB will
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