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Antiheld (German Edition)

Antiheld (German Edition)

Titel: Antiheld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stiff Chainey
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deformiert , nicht von einer zersetzenden Moralethik infiziert .
    Während der Studienjahre war das ganze Miteinander der Generationen viel entspannter, die Kinder seiner Kommilitonen konnten ihre sexuelle Identität ohne jegliche gesellschaftliche Zwänge entdecken und sich frei entfalten.
    Noch heute erinnert er sich gerne an die fünfjährige Tochter eines Studienkollegen, die beim Liebesspiel in der Kommune mitmachte, die, so Hillemann, aktiv wurde und es selbst wollte, das erotische Spiel, ganz ohne Aufforderung, das ist ungemein wichtig, es wäre ja nahezu pervers, den Kindern ihre Sexualität zu stehlen!
    Der Toleranz waren keine Grenzen gesetzt, und nicht nur er glaubte fest an die Heilsversprechen der sexuellen Revolution. Kinder, die ihre erotischen Bedürfnisse an Erwachsene richten und sexuelle Kontakte mit ihnen suchen, waren Teil seines ideologischen Selbstverständnis, es war das Leben einer konkreten Utopie.
    Hillemann erinnert sich, dass er richtig spüren konnte, wie die kleinen Mädchen im Kinderladen gelernt hatten, ihn anzumachen, dass sie ihm an den Hosenladen gingen und sich an ihm rieben, was er nur begrüßte, denn mit diesem pädagogischen Eros wurde das Kind endlich aus seiner personifizierten Unschuld befreit. Es wurde endlich Schluss gemacht mit Emile und diesen anderen Erziehungsmythen der bürgerlichen Moral. Die Kindheit wurde nicht mehr länger als Zustand sexueller Unschuld betrachtet, es hieß: Weg mit dem Scheißsystem , auf zur sexuellen Revolution!
    Alles andere war für ihn die Denkweise der kleinen Leute. Sexuell verkrampft und prüde gründete ihr Hass auf der Eifersucht, die eigene verdrängte kindliche Sexualfreude nicht mehr erleben zu können, alles aufgehend in den Sublimierungen des Realitätsprinzips, in stumpfsinniger Vergiftung.
    Er bot Lisa privaten und kostenlosen Förderunterricht an, obwohl ihre Noten vorzüglich waren.
    «Ihr Geist wird verfeinert, ihr Talent geformt und das Potential, das sie unweigerlich besitzt, voll ausgeschöpft», berichtete er ihren Eltern beim nächsten Sprechtag. Mit dem Urteil, dass ihre Tochter «eine ganz außergewöhnliche Person ist, die schon in ihren jungen Jahren das Rüstzeug mitbringt, das man für ein erfolgreiches Leben benötigt», beendete er sein Resümee, und mit dem ersten Lächeln, das die Eltern ihm nach seinen Ausführungen schenkten, hatte er bereits gewonnen.
    Wer hört nicht gerne, dass aus seiner Leibesfrucht vielleicht ein Genie herangezüchtet werden könnte?
    Seine größte Sorge war natürlich das Alter . Pure Mathematik, denn jeden Monat, den sie älter werden, drohen sie mehr und mehr auseinanderzufallen. Sie platzen regelrecht. Und schon bald würde sie ihm keine rechte Freude mehr bereiten. Es musste geschehen.
    Zuerst fühlte es sich seltsam an, sie einfach so dazuhaben. Es war das erste Mal, dass sie tatsächlich allein waren. Er blickte auf die Mappen mit dem Lernstoff, die er als Alibi vorbereitet hatte und die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    «Womit fangen wir an, Herr Hillemann?», fragte sie.
    «Weißt du Lisa, vor dem Lernen mache ich gerne eine kleine Lockerungsübung. Weißt du, was das ist? Nein? Deine Nackenmuskulatur wird dadurch ganz entspannt und die Blutzufuhr ins Gehirn gesteigert. Da kannst du gleich viel besser lernen und alles behalten, wirklich!
    Es ist allerdings ein Geheimnis, das ich nur den wirklichen guten und netten Schülern verrate, weil es so toll funktioniert. Kannst du das verstehen? Und vor allem dürfen deine Eltern nichts davon erfahren, sonst wirkt es nicht. Das muss unser Geheimnis bleiben, großes Ehrenwort? Ja? Dann sollen wir das mal ausprobieren? Ja? Gut!
    Dann machst du jetzt Folgendes: Du stellst dich hier vor mich hin und schließt die Augen, das ist ganz wichtig. Genau, so ist es richtig. Und jetzt den Kopf runter, genau, bis auf den Boden, die Arme nach vorn und Handflächen nach oben, und jetzt sag: Lieber Bernd, ich gebe dir die Ehre.»
    Als er ihr sein pralles Glied in den Schlitz des Rocks drückte, fühlte sich das gut und richtig an.

Der König der Formianer

    Ich klingele und fühle mich sofort verlegen. Ich fühle mich fremd . Doch ich kann dieses Bedürfnis nicht mehr länger unterdrücken. Es muss passieren, sonst wird mich diese Obsession vernichten.
    Während ich noch einmal die Klingel drücke, denke ich darüber nach, ob mein Gehirn mit aggressiven Bakterien verseucht ist. Vielleicht fressen sich Parasiten durch die Substantia grisea und sorgen so

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