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Antrag nach Mitternacht

Antrag nach Mitternacht

Titel: Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Camp
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verbliebenen Kandidatinnen begeistern können – oder er hatte seine Wahl bereits getroffen. Immerhin machte Damaris den Eindruck, für die Aufgaben einer Duchess bestens gewappnet zu sein, während Lady de Winter von allen die hübscheste Frau war. Allerdings hatte Francesca dem Duke bislang nicht anmerken können, dass er in eine der beiden Frauen verliebt sein sollte. Er hatte sie nicht einmal in einer Unterhaltung beiläufig erwähnt, und den Gerüchten zufolge hatte lediglich Lady Mary im Mittelpunkt seiner Bemühungen gestanden.
    Aber wenn eine Heirat gar nicht infrage kam, warum hatte er sich dann an sie gewandt und sie gebeten, ihr mit den Vorbereitungen für den Ball zu helfen? Und warum hatte er sie heute geküsst?
    In ihre Gedanken vertieft, begab sich Francesca geradewegs in ihr Zimmer, als sie zu Hause angekommen waren. Die Zeit drängte, da sie sich für den Opernbesuch mit den Sherbournes fertigmachen musste. Sie nahm ein Bad und aß hastig zu Abend. Das Essen hatte sie sich auf einem Tablett auf ihr Zimmer bringen lassen, was sie oft machte, wenn sie diese Mahlzeit allein zu Hause zu sich nahm – vor allem dann, wenn sie noch ausgehen wollte und sich entsprechend umziehen musste. Für die Diener war es so einfacher, und sie kam sich immer etwas albern vor, allein an der langen Tafel zu sitzen.
    Sie summte leise vor sich hin, während sie vor dem Spiegel Platz nahm und Maisie mit der langwierigen Arbeit begann, ihr Haar hochzustecken. Maisie erledigte das äußerst kunstvoll und ließ sich von nichts und niemandem zur Eile antreiben. Francesca öffnete das Schmuckkästchen und warf einen Blick auf ihre unechten Ohrringe. Schließlich öffnete sie das kleine Fach an der Unterseite des Kästchens. Darin fanden sich die Saphirohrringe, die Rochford ihr vor fünfzehn Jahren geschenkt hatte.
    Sie betrachtete die tiefblauen Edelsteine, die durch die winzigen Diamanten ringsum noch stärker zur Geltung kamen. Francesca hatte sie nie getragen – anfangs, weil ihre Verlobung ein Geheimnis gewesen war, und später verband sie sie mit zu schmerzhaften Erinnerungen. Selbst in den Jahren, als der Schmerz nachgelassen hatte, war es ihr verkehrt vorgekommen, sich mit diesem Schmuck zu zeigen.
    Jetzt dagegen hielt sie es einfach für eine Dummheit, diese wunderschönen Kostbarkeiten vor aller Welt zu verstecken. Vor allem am heutigen Abend, wo sie doch ein dunkelblaues Abendkleid tragen würde. Nachdem sie die Ohrringe befestigt hatte, betrachtete sie sich im Spiegel und drehte den Kopf hin und her, damit sie sehen konnte, wie die Diamanten das Licht reflektierten.
    „Oh, Mylady!“, sagte Maisie begeistert. „Die sehen einfach bezaubernd aus. Und wie gut sie zu Ihrem Kleid passen!“
    „Das habe ich auch gerade gedacht“, erwiderte sie und lächelte ihr Dienstmädchen im Spiegel an.
    „Werden Sie auch das Armband tragen?“
    „Ich weiß nicht.“ Sie nahm das Schmuckstück aus Diamanten und Saphiren zur Hand.
    Es war kein schweres Armband, aber hervorragend gearbeitet, und die Edelsteine waren von bester Qualität. Sie waren ein Sinnbild für den Geschmack und die Eleganz, die man von Rochford erwarten konnte. Nachdem sie es über ihr Handgelenk gestreift hatte, bewunderte sie es einen Moment lang.
    „Wissen Sie was? Ich glaube, ich werde es tragen.“
    Maisie half ihr in das Ballkleid, ein Kleid aus Voile in tiefstem Blau über einem Unterkleid in einem etwas helleren Blauton. Dieses Farbenspiel wiederholte sich an den Ärmeln.
    Gerade erst hatte Francesca die Schuhe angezogen, da wurde lautstark an die Haustür angeklopft. Sie und Maisie sahen sich verwundert an, da es zum einen noch zu früh war für Sir Alans Ankunft und er sich zum anderen nicht so ungehobelt verhalten würde.
    Neugierig öffnete Francesca die Tür einen Spaltbreit und lauschte, während Maisie den leichten Abendumhang, Fächer und Handschuhe hervorholte und auf dem Bett ausbreitete.
    Von unten war eine energische, aufgebrachte Männerstimme zu hören. Die Stimme selbst war ihr nicht so vertraut, der Tonfall dafür umso mehr. Was wollte Mr Perkins von ihr? Er hatte versprochen, bis Samstag zu warten. Ihre Hand hielt die Türklinke fester umschlossen, ihr Magen verkrampfte sich. Sie hätte wissen müssen, dass er sich nicht an die Abmachung halten würde. Eigentlich wollte sie nicht nach unten gehen und sich mit dem Mann befassen, sondern das lieber Fenton überlassen. Jedoch wusste sie, dass ihr Butler Perkins nicht dazu bringen

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