Antworten auf Fragen
an sich sind.
Einer der Gründe, warum Probleme in den persönlichen Beziehungen entstehen, ist das unterschiedliche Niveau der Partner. Wenn ein Mensch eine Menge Geld besitzt, sodass die für ihn gefährliche Grenze überschritten wird, dann verliert er entweder dieses Geld oder er wird krank und gerät in Schwierigkeiten. Wenn ein Mensch ein Amt und eine Dienststellung erhalten hat, wodurch seine Möglichkeiten überfordert werden, dann kann das in einer Tragödie für andere und in Schande für ihn enden, von Krankheiten ganz zu schweigen. Wenn ein Mensch ein Arbeitsquantum übernommen hat, das seine Möglichkeiten übersteigt, kann der Organismus die ständige Überlastung nicht verkraften und versagt früher oder später.
Überlastungen des Geistes sind gefährlicher als physische Überlastungen. Der Mensch kann sich übernehmen, ohne es sofort zu spüren, und viele Jahre später dafür büßen. Geisteswerte — das sind dieselben materiellen Werte, nur auf der feineren Ebene. Wenn es verantwortungsvoll und gefährlich ist, Geld, das unsere Möglichkeiten überschreitet, zu besitzen, so kann der Besitz von Geisteswerten noch gefährlicher sein.
Beginnen wir mit den materiellen Werten. Seit unserer Kindheit wurde uns allen eingeredet, dass ein Lottogewinn das große Glück ist. Aber es kann auch umgekehrt sein. Ich denke an die Geschichte einer Frau, die zu Sowjetzeiten einen „Wolga“ gewonnen hatte. Ihr Mann sagte, lass uns das Geld nehmen und vernünftig ausgeben. Doch für sie war das Auto ein Glückssymbol. Sie weigerte sich kategorisch. „Wir nehmen den Wolga“, erklärte sie.
Der Streit begann. Nach einigen Monaten war die Familie zerrüttet. Bei der Frau begannen Schwierigkeiten auf der Arbeit, schließlich wurde sie entlassen. Den „Wolga“ musste sie dennoch verkaufen. Scheidung, Entlassung und Verkauf des Wagens demoralisierten sie und sie begann zu trinken. Eine Bekannte traf sie nach einem Jahr und erkannte sie kaum wieder, als sie eine schlecht gekleidete, halbbetrunkene Frau mit blaugeschlagenem Auge vor sich sah.
Eine enorme Zunahme materieller Werte kann uns vom Göttlichen, das wir in der Seele tragen, trennen. Wenn sich Mann und Frau begegnen, entwickeln sich meistens dann gute Beziehungen, wenn er im Allgemeinen der Frau gegenüber die Führungsrolle hat. Wenn er diese jedoch allzu stark spielt, dann hängt die Frau innerlich von ihm ab und hat im Wesentlichen nur eine Emotion — Begeisterung, Anbetung und Achtung für ihn. Bei dem Mann wird dadurch zuerst der Charakter zerrüttet, dann sein Schicksal, dann seine Gesundheit. Wenn er auch weiterhin die Führungsrolle behauptet, kommen bei der Frau Hochmut und ein Überlegenheitsgefühl auf. Das Überlegenheitsgefühl ruft leicht Emotionen der Verachtung und Verurteilung hervor. Unter diesen Bedingungen leiden vor allem die Kinder, dann die Mutter und der Vater.
Wenn sich der Mann eine Frau, die ihm an inneren Werten überlegen ist, auswählt und an sich binden will, dann muss er bereit sein, häufige Untreue und Demütigungen zu akzeptieren. Wenn er sich auf die Liebe konzentriert, keine Ansprüche stellt und auf äußere Kontrolle verzichtet, dann nähert er sich, anfangs allmählich und mühsam, dann immer schneller, dem Niveau der Frau, die er liebt und ist ihr schließlich überlegen. Wenn er jedoch nicht imstande ist, die Kränkungen und ständigen Demütigungen auszuhalten, dann werden Gereiztheit und Verachtung zu den Hauptinstrumenten seiner Verteidigung. Und dann versucht der Mann, anstatt seine Persönlichkeit aufzuwerten und seine Freundin „einzuholen“, sie auf sein Niveau herabzuziehen. Dies führt unweigerlich zu regelmäßigen Versuchen der Frau, sich von diesem Joch zu befreien.
Ich denke dabei an eine Geschichte, die mir ein Bekannter erzählte.
„In meiner Jugend war ich als Instrukteur für Touristenbetreuer tätig.“ Er schwieg eine Weile und schwelgte in Erinnerungen. „Einmal kam in meine Gruppe eine junge und sehr schöne Frau. Sie gefiel mir ungemein. Ich lernte sogar stricken, um ihr zu imponieren, und verhielt mich außerordentlich taktvoll. Anfangs reagierte sie überhaupt nicht, dann schenkte sie mir Aufmerksamkeit, dann Interesse, und schließlich entstand ein starkes Gefühl, das sie nicht mehr bekämpfen konnte. Wir schliefen miteinander und empfanden beide großes Glück dabei.“
„Und, ist das die ganze Geschichte?“, fragte ich interessiert.
„Nein, die Geschichte hat gerade erst
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