Antworten auf Fragen
zerstören und auf sie zu verzichten. Um sich von innerer Aggression zu befreien, sind nicht nur Reue und Gebete, sondern auch Aufrichtigkeit sehr hilfreich. Ein aufrichtiger Mensch strebt immer zur Anreicherung von Liebe. Ihre Schwester muss vor allem fühlen, dass ihr höheres „Ich“ ewig ist — das ist Gott und die Liebe. Und ihr zweites „Ich“, das mit dem Körper und dem Bewusstsein verbunden ist, wird periodisch zerstört. Je mehr sie die Liebe zu Gott bewahrt, während sie alle menschlichen Beschwerden erleidet und alle möglichen Demütigungen ihrer Vorstellungen von Moral, ihrer Prinzipien und Ideale usw. erduldet, umso weniger wird sie von menschlichen Werten, von ihrem menschlichen „Ich“ abhängen. Weniger Abhängigkeit bedeutet weniger Aggression. Wenn die Aggression verschwindet, verschwinden auch Krankheiten und Unglück.
Der Tod meines geliebten Mannes ist mit der Geburt der Enkelin verbunden (er hatte einen Infarkt und ich habe mich wenig um ihn gekümmert, war nur für die Enkelin da). Jetzt habe ich den Lebenssinn verloren und mag die Enkelin nicht mehr (sie ist dreieinhalb Jahre). Wie kann ich diese Abneigung überwinden?
Sie müssen nicht mit sich kämpften. In früheren Leben liebten Sie Ethik und Edelsinn Ihres Mannes mehr als das Göttliche in ihm. Ihre Liebe verwandelte sich in eigennützige Liebe. Eine Frau liebt den Mann, weil er reich ist. Eine andere, weil er begabt ist, eine Dritte, weil er anständig ist. Und je mehr sie davon abhängig sind, umso schneller werden ihre Männer diese Werte oder die Gesundheit verlieren. Anfangs war Ihr Leben von Liebe erfüllt, dann zunehmend von Idealen und Ethik. Der innere Zustand einer Frau wird an ihren Mann weitergegeben. Bei Ihrem Mann verstärkte sich die Abhängigkeit von Idealen und Ethik, schnell häuften sich Kränkungen an, was allmählich zum Infarkt führte. Als die Enkelin geboren wurde, richteten Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf sie. Das war für Ihren Mann eine Prüfung — seine Reinigung. Das übliche Weltbild und die menschliche Logik gingen zu Bruch. Ihr Mann konnte die Reinigung nicht empfangen, er akzeptierte die Situation nicht, die ihn zur Liebe drängte. Sie haben damit nichts zu tun. Wenn der Mensch sagt: „Ich kann mir nicht verzeihen“, dann hält er an Idealen fest. Damit schadet er nicht nur sich, sondern auch anderen. Wäre Ihre ganze menschliche Verehrung nach dem Tod Ihres Mannes nun doppelt auf Ihre Enkelin übertragen worden, dann hätte sie sich Ihnen geöffnet und das „Unreine“ Ihres Karmas übernommen, was für sie tragisch geendet hätte. So aber sind Sie innerlich von ihr getrennt und fügen ihr keinen Schaden zu.
Zwischen Liebenden muss immer Gott stehen, sie müssen sich durch Gott lieben. Je größer dann die Liebe füreinander ist, umso stärker wird das Streben zu Gott sein. Mit einfachen Worten: In der menschlichen Liebe muss es immer eine gewisse Distanz, einen Abstand zum geliebten Menschen geben. Ein Philosoph hat gesagt: „Lieben — das ist nicht, einander anzuschauen, sondern in eine Richtung zu blicken.“ Je stärker Sie von Idealen abhängen, umso stärker werden Sie die einen verehren, aber die anderen nicht ertragen können. Revidieren Sie nachträglich Ihre Forderungen an die Menschen und an sich hinsichtlich Ideale und Ethik. Machen Sie sich von allem Menschlichen frei. Verzichten Sie auf Ihre Prinzipien, Ideale, Logik und Bewusstsein. Und wenn Sie sich ändern können, dann werden Sie auch gegenüber Ihrer Enkelin normale Gefühle empfinden, ohne ihr zu schaden.
Werter S. N., ich habe folgende Frage: Meine Tochter ist zehn Jahre, hat gegenwärtig Grippe (Magengrippe) mit hohem Fieber. Gestern sagte sie mir etwas Seltsames: „Ich spüre mich nicht mehr. Ich nehme mich gleichsam wie von außen, wie über das Fernsehen wahr.“ Können Sie das erklären?
In der Regel erklärt sich hohes Fieber bei Kindern damit, dass es um die künftigen Kinder schlecht steht. Das Fieber kann ohne sichtbaren Grund steigen und ziemlich lange andauern, oder es ist die Nebenwirkung einer Krankheit. Wenn es sich um Magengrippe handelt, dann ist die Immunität im Magenbereich geschwächt. Bei ihr ist somit die Tendenz entsprechend hoch, andere mit Worten und Gedanken zu kränken oder aber sich selbst gekränkt zu fühlen. Sie ist zehn Jahre alt, d.h. die Pubertät tritt ein. Geht diese mit Krankheiten einher, dann ist anzunehmen, dass mit ihren Nachkommen nicht alles in Ordnung ist. Die
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