Antworten auf Fragen
Sie sich dem Leben mit neuer Kraft, akzeptieren Sie die Zerstörung von Idealen als Heilmittel für Sie und Ihre Kinder und hören Sie auf, ständig zu tadeln und mit sich und anderen unzufrieden zu sein.
Wenn Sie auf Geld fixiert sind, muss ein Dieb auftauchen, durch den Ihnen Reinigung widerfährt. Wenn Sie auf Ideale fixiert sind, müssen Sie einen Menschen kennen lernen, dessen Gesicht, Charakter, Verhalten und Haltung zu Ihnen und anderen Ihren Idealen widersprechen. Und wenn Sie Ihr Leben überprüfen und sich ändern, finden segensreiche Änderungen in den Seelen sowohl Ihres Mannes als auch Ihres Vaters statt. Sie können für die Vorfahren beten und darum bitten, dass von ihnen das Verlangen genommen wird, das Menschliche mehr als das Göttliche zu lieben, damit die Liebe über das Bewusstsein siegt, für die Liebe und nicht für Prinzipien und Ideale gelebt wird. So können Sie Ihrerseits dem Vater helfen. Sie können auch für die Nachkommen beten und über sie dem Ehemann helfen. Und noch ein wichtiger Punkt: Was sind die Wurzeln, die Ihre Orientierung auf Prinzipien, Träume und Ideale nähren?
Was heißt es, sich Träumen, Hoffnungen und Idealen hinzugeben? Das bedeutet, dass die ganze Welt und alle Menschen edelmütig, klug, moralisch und schön sind, d.h. die Welt nur erfreuliche Merkmale aufweist. Das ist der Wunsch, das Gute auf den Sockel zu stellen und das Böse zu vertreiben. Das ist der Wunsch, die Welt in das Gute und das Böse zu unterteilen, das Gute zu läutern und zu retten und das Böse zu vernichten. Doch es stellt sich heraus: Die Begriffe das „Gute“ und das „Böse“ entstammen unserem Körper und unserem Bewusstsein, genauer gesagt der Schicht des Bewusstseins, die mit unserem physischen Körper verbunden ist. Was für den Körper gut ist — das ist das Gute, was für ihn schlecht ist — das ist das Böse. Außerhalb des Körpers gibt es das Gute und das Böse nicht. Das heißt, die Philosophie, die die ganze Welt in das Gute und das Böse teilt, ist die Philosophie unseres körperlichen Bewusstseins, und sie bringt vor allem die Interessen des Körpers zum Ausdruck. Und der Wunsch, diese Philosophie auf die ganze Welt anzuwenden, ist demnach der Wunsch der Zelle, ihre Logik dem ganzen Organismus aufzuzwingen, d.h. die Philosophie der Krebszelle.
Wenn wir also über das Gute und das Böse sprechen, müssen wir verstehen und fühlen, dass dies nur auf die Oberfläche der realen Umwelt zutrifft. Das höhere „Ich“ des Menschen liegt außerhalb des Guten und des Bösen, und auch der Schöpfer befindet sich natürlich außerhalb des Guten und des Bösen. Wenn wir daher meinen, dass Gott nur gut ist, dann muss folglich jemand nur schlecht sein, und dieser jemand ordnet sich Gott nicht unter. Das bedeutet, es handelt sich bereits um einen zweiten Gott, womit wir uns der indischen Philosophie nähern, in der es Gott den Schöpfer, Gott den Vernichter usw. gibt.
Wenn wir versuchen, Gott als gut, großmütig und edel darzustellen, dann verleihen wir dem Schöpfer menschliche Züge. Das ist der Wunsch, das Göttliche durch das Menschliche zu erkennen. Aber das Göttliche offenbart sich durch Lossagung von allem Menschlichen. Da das Bewusstsein mit dem Körper verbunden ist und der Körper sich von der Umwelt trennt, d.h. die ganze Welt in zwei Teile teilt, teilt das Bewusstsein die ganze Welt ebenfalls in zwei Teile — hier bin ich und da ist die ganze Welt. Das Bewusstsein teilt die Welt ständig in das Rechte und das Linke, das Hohe und das Niedrige. Gott ist außerhalb von dem Guten und dem Bösen. Gott — das ist die Liebe, und die Liebe — das ist das Linke und das Rechte, das Erhabene und das Niedrige, das Gute und das Böse. Deshalb muss man die Welt nicht aus der Sicht des Guten und des Bösen, sondern aus der Sicht der göttlichen Liebe erkennen. Umso mehr, weil sich die Begriffe das „Gute“ und das „Böse“ ständig ändern.
Gestern bin ich in kaltes Wasser gefallen und habe mich erkältet, und das kalte Wasser — das war das Böse. Heute habe ich begonnen, mich abzuhärten und mit kaltem Wasser zu übergießen, und ich stärke damit meine Gesundheit — das kalte Wasser ist nun das Gute.
Gestern hat mich jemand gedemütigt, und ich habe ihn als einen Schuft und meinen Feind betrachtet. Heute verstehe ich, dass mir recht geschehen ist, und meine, dass er richtig gehandelt hat und ich ihn meinen Freund nennen kann.
Wenn wir beginnen, das zu verstehen und zu
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