Antworten auf Fragen

Titel: Antworten auf Fragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lazarev

Vom Netzwerk:

Sprechstunde. Sie sagten mir, dass ich ein Kind haben würde. Das Kind wurde vor kurzem geboren, doch ich habe ein seltsames Gefühl. Ich möchte, dass Sie es betrachten.“
    „Mädchen oder Junge?“
    „Ein Mädchen.“
    Ich betrachtete aus der Ferne das Feld.
    „Seltsam, Sie hätten einen Jungen haben müssen. Nach dem Energiefeld ist das die Seele eines Jungen.“
    „Sie hatten mir auch gesagt, dass ein Sohn geboren würde“, sagte er.
    „Seltsam, wenn sich das Geschlecht des Kindes geändert hat, bedeutet das, dass es ein für den Jungen gefährliches Programm gibt. Doch ich sehe keinerlei gefährliche Änderungen weder im Feld des Kindes noch in Ihrem Feld.“
    „Ich habe das Gefühl, dass die Tochter sterben kann“, sagte der Mann zögernd.
    „Sie spüren sicherlich ein Ereignis, das in einer für mich allzu fernen Ebene kodiert ist“, antwortete ich. „Bei der Diagnostik sehe ich nur dichte Ebenen. Versuchen wir, die früheren Leben zu betrachten. Achtzig, neunzig Prozent der Ereignisse in unserem Leben werden von den letzten drei, vier Leben bestimmt.“
    Zwei Stunden beschäftigte ich mich mit diesem Rätsel. Schließlich verstand ich, was Sache war.
    „Sie müssen wissen“, teilte ich ihm mit, „wenn ich das Feld betrachte, sehe ich sofort Strukturen von Hass, Verachtung und Kränkung, d.h. Aggression gegen andere. Aggression gegen sich selbst ist meistens verborgen. Aber sie ,untergräbt’ sehr stark die Gesundheit und das Schicksal. Sie haben in früheren Leben viel erreicht, und das Gefühl Ihrer eigenen Bedeutung hat gefährliche Grenzen überschritten. Vor der Geburt des Kindes wurden Sie auf eine Probe gestellt, die Sie nicht bestanden. Und anstatt einer Gefühlsaufwallung der Liebe kam es zu einem Gefühlsausbruch der Verzagtheit und Selbstvernichtung. Im dritten Leben hatten Sie einen Sohn, der nach der Geburt verstarb. Im zweiten Leben — dasselbe. Im vorigen Leben wurde eine Tochter geboren, doch auch sie starb nach der Geburt. Und jedes Mal, besonders im zweiten und dritten Leben, konnten Sie die Liebe nicht ausreichend bewahren. In diesem Leben haben Sie begonnen, an sich zu arbeiten. Die Situation hat sich wesentlich verbessert. Doch sie ist nicht endgültig gemeistert. Sie müssen die Arbeit an sich fortsetzen und Abbitte nicht nur für die Kinder, sondern auch die Enkel und Urenkel leisten. Gewöhnlich ist es so: In wie vielen früheren Leben Sie die Liebe unterdrückt haben, in so vielen künftigen Generationen von Nachkommen ist diese Tendenz vorhanden.“
    „Womit muss ich anfangen?“, fragte der Patient.
    „Stellen Sie sich vor, dass in diesem Leben Ihr Kind gestorben ist, und versuchen Sie, die Liebe zu Gott zu bewahren, was immer auch geschieht. Dann wird das Mädchen leben. Und fahren Sie auch fort, sich grundlegender als früher zu ändern.“
    Es gibt eine dritte Gesetzmäßigkeit. Wir können in diesem Leben an einen Ort geraten, wo wir früher gelebt haben. Und dann verspüren wir plötzlich einen Ausbruch früherer Emotionen. Wenn die Emotionen negativ gewesen sind, dann können die Folgen für uns unvorhersehbar sein. Ich habe das selbst erlebt.
    Vor einigen Jahren war ich in Rom. In einer Nacht wachte ich mit dem deutlichen Gefühl auf, dass bei mir der Wahnsinn einsetzte. Ich begann zu beten, doch nichts half. Eine Stunde verging, die Situation verschlimmerte sich zunehmend. Ich konnte mir nur mühsam vorstellen, was sich ereignete. Wenn man Angst spürt, ist es sehr schwer zu diagnostizieren. Ich zeichnete fieberhaft mit dem Kugelschreiber auf einem Blatt Papier und versuchte zu verstehen, was mit mir passierte. Schließlich kam mir eine Erleuchtung. Im vorvorigen Leben hatte ich sehr stark Menschen verurteilt und verachtet, die auf dem Territorium Italiens gelebt hatten. Gerechtigkeit, Ethik und Ideale hatten für mich über allem gestanden. Doch während ich früher ein ganzes Volk auf der äußeren Ebene meiner Emotionen angegriffen hatte, so erfolgte jetzt dieser Angriff auf einer sehr gefährlichen inneren Schicht. Es ist nicht zulässig, mit seiner Aggression einer ganzen Menschengruppe Schaden zuzufügen. Das bedeutete, dass dieser Prozess in mir aufgehalten werden musste. Das konnte der Tod durch ein Kopftrauma oder die Zerstörung des Bewusstseins, das die Aggression ausgelöst hatte, sein. Bis zum Morgen hätte ich also sicherlich den Verstand verloren. Doch ich begann zu beten und zu bereuen, dass ich ein ganzes Volk verurteilt und verachtet