Antworten auf Fragen
schlecht aus. Sein innerer Zustand ist wesentlich besser als vor zwei, drei Monaten. Hier ist irgendein Fluch, doch ich verstehe nicht welcher.“ Der Mann fuhr fort:
„Einen Monat nach dem Seminar wurde mein Sohn geboren. Bei ihm ist alles normal.“
Ich betrachtete das Feld des Sohnes, und mir wurde alles klar. Tod oder Unglück waren möglich. Das Selbstvernichtungsprogramm überstieg siebenfach den lebensgefährlichen Wert. Die Selbstsucht entfaltete sich, d.h. der Junge war außerstande, eine Unannehmlichkeit oder einen Misserfolg zu akzeptieren. Jede verletzende Situation verlief nicht mehr unter Wahrung der Liebe, sondern unter starker Unzufriedenheit und innerem Lebensüberdruss. Dem Jungen musste beigebracht werden, mit der Liebe zu leben und sie zu retten, wenn alles andere zusammenbrechen würde. Da das Selbstsuchtprogramm von väterlicher Linie stammte, musste der Vater zehnfach die Stabilität alles Menschlichen zerstören, damit er nach diesen Prüfungen dem Sohn die richtige Richtung vorgab. Das alles erklärte ich dem Vater des Kindes.
„Bisher verhielten Sie sich mehr oder weniger richtig in den Situationen, die Sie durchlebt haben. Deshalb findet auch die Reinigung statt, wenn auch langsam und ziemlich quälend. Um jedoch die Seele des Kindes zu reinigen, reicht das noch nicht, deshalb verbessert sich die Situation nicht, sondern wird schlimmer. Ich habe bereits während des Seminars gesagt, dass es schwer ist, ein Kind mit Unreinem zu belasten, doch es ist auch nicht leicht, seine Seele zu reinigen. Wie dies getan wird, habe ich erklärt, also arbeiten Sie einfach weiter daran.“
Der vierte Anruf :
Eine Frau rief an, die Probleme mit der Enkelin hatte.
„Die Situation hat sich etwas gebessert“, sagte ich, „auch wenn die Analysen schlecht sind. Ihre Tochter hat innerlich Ihre Klagen gegen Ihren Mann noch nicht überwunden.“
„Ja“, stimmte die Frau zu. „Sie ist spürbar gütiger geworden, doch gewisse Dinge im Verhalten ihres Manns kann sie einfach nicht akzeptieren.“
„Sie müssen verstehen“, erklärte ich, „bei dieser Arbeit ändert sich der Mensch entweder grundsätzlich oder gar nicht. Es ist nicht wie im Laden, wo Ihnen 200 g Wurst abgewogen werden und Sie diese dann bezahlen. Der Übergang von der menschlichen Logik zur göttlichen ist sehr schwer, aber er ist notwendig, und hier haben halbherzige Maßnahmen keinen Erfolg.“
„Gut, ich werde ihr das sagen“, meinte die Patientin. „Aber ich habe noch eine Frage. Ich habe Ihre Bücher meinen Eltern gebracht und ihnen von Ihrem System erzählt. Danach sind meine Ohren erkrankt, ich bin fast taub geworden. Medikamente helfen nicht. Können diese beiden Vorgänge im Zusammenhang stehen?“ „Ja, eine Verbindung besteht. Sie haben innerlich auf die Eltern Druck ausgeübt, als Sie ihnen die Bücher gegeben haben. Sie haben sich ihnen überlegen gefühlt und gemeint: Ich verstehe es, ihr aber versteht es nicht! Die innere Einstellung, sich jemandem überlegen zu fühlen, ist bereits Aggression gegen den anderen. Und wenn das gegenüber geliebten Menschen — den Eltern, den Kindern, dem Ehemann — geschieht, verstärken sich positive und negative Empfindungen beträchtlich. Die Aggression entfaltet sich, verwandelt sich in ein Selbstvernichtungsprogramm und wird durch Probleme mit den Ohren gehemmt. Die Informationen in den Büchern muss man ernst nehmen. Man darf niemanden zu etwas zwingen, das kann gefährlich sein. Das Buch nimmt man gern von Ihnen, wenn man sieht, dass Sie sich geändert haben. Sie müssen also nicht zuerst die Eltern, sondern sich selbst, Ihre Seele überzeugen, um Ihr menschliches ,Ich‘ zu ändern.“
Übrigens, kürzlich bin ich auf eine der gefährlichsten Quellen der Selbstsucht gestoßen — Hochmut gegenüber denen, die wir lieben. Die Eltern und die Kinder lieben wir immer mit unserer Seele. Wenn Sie in Gedanken Ihre Eltern gedemütigt und sich ihnen gegenüber überlegen gefühlt haben, dann übersteigt Ihre Selbstsucht mehrfach den gefährlichen Wert. Wer seit der Kindheit nicht schlecht über seine Eltern gedacht, ihnen gegenüber keine Angst, Unterwürfigkeit, Verehrung, Hochmut oder Verachtung empfunden hat, hat bedeutend größere Möglichkeiten als andere. Erst kürzlich habe ich, nachdem ich wiederholt gesehen habe, wie gefährlich Ansprüche an die Eltern sind, den tiefen Sinn des Bibelgebots „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!“ erkannt.
Der fünfte Anruf
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