Anwaltshure 3
damit ich mich einhängen konnte. Seinen Zylinder trug er in der freien Hand und geleitete mich dann die Stufen zur schönsten Kirche im palladianischen Stil Londons empor. Der Wind wehte warm und bauschte meinen Schleier, der sich gleich einer glitzernden Wolke emporhob. Es war den beiden Mädchen in ihren Seidenkleidern zu verdanken, dass er mir nicht die Tiara vom Kopf zog, oder zumindest meine Frisur zerstörte. Hätte George meinen Arm nicht festgehalten, ich wäre permanent versucht gewesen, die glitzernde Krone auf meinem Kopf festzuhalten.
Wie schwer das Gehen mit einer so langen Schleppe ist, durfte ich nun erfahren, als ich das in goldenes Licht getauchte Kirchenschiff betrat. Jede einzelne Treppenstufe, die hinter mir lag, schien Seide und Pelz festhalten zu wollen. Es kam mir so vor, als läge der lange, rote Teppich Meilen von mir entfernt, während ich unter den neugierigen und begeisterten Blicken der dicht an dicht sitzenden Gäste beinahe verging.
Ich hatte es nie geliebt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Es hemmte und bedrückte mich. Doch an solch einem Tag kann man sich unmöglich diesen Blicken entziehen. Und mit jedem Schritt, kam ich dem Mann näher, dem all mein Sehnen, all meine Liebe tatsächlich galt. Jenem Mann, den ich erst hatte finden dürfen, nachdem ich durch eine solche Unzahl von Betten gewandert war.
Und nun ging ich jenem wundervollen Moment entgegen, wo wir vor allen Menschen bekundeten, für immer füreinander da sein zu wollen, zusammen zu gehören gegen alle Widerstände und alle Irrungen.
Vorn am Altar stand er mit seinem Trauzeugen, groß, schlank und ungemein gutaussehend, und sah zu mir hin. Die Tränen, die in seinen Augen funkelten, konnte ich sogar am anderen Ende des Kirchenschiffs erkennen. Der schwarze Frack stand ihm ausgezeichnet. Er betonte seine schlanke Gestalt und seine dunklen Locken, die über seinen Kragen wallten, verführten jede Hand dazu, sie streicheln zu wollen.
»Heute Nacht ...«, wisperte Georges Stimme nur für mich hörbar, »... heute Nacht werde ich zu dir kommen. Wenn sein Samen noch an deinen Schenkeln klebt, werde ich deine Möse lecken und dich zum Schreien bringen.«
Augenblicklich errötete ich bis unter die Haarspitzen, nahm nichts und niemanden mehr wahr, spürte nur noch Georges entschlossene Hand, die mich ein wenig nach vorn drückte, bevor er selbst zur Seite hin abging. Vater und Sohn nickten sich kurz zu, und dann setzte George sich in die erste Bank.
Derek aber beugte sich zu mir herab und mit seiner Stimme umfloss mich gleichzeitig der wundervolle Duft seiner Haut und seines Atems. »Du siehst so atemberaubend aus ... Oh, Gott. Ich bin froh, dass dieser wundervolle Körper jetzt nur noch für mich da ist.« Dereks olivengrüne Augen ruhten auf mir und wäre es nicht unsere Hochzeit gewesen, ich hätte diesen Blick gierig genannt.
»Kein anderer Mann wird mehr seine Hand auf deine Haut legen«, umgaben mich seine Worte, während ich zu George hinübersah. Sein Blick war starr auf mich gerichtet. Nicht einmal ein Blinzeln durchbrach diese stählerne Verbindung unserer Augen.
»Du wirst keinen anderen Ständer mehr lecken und keine anderen Finger als meine werden dein geschwollenes Fleisch von jetzt an reiben«, hörte ich Derekt sagen.
George sah perfekt aus in seinem Anzug, unter dessen maßgeschneiderten Stoff ich jeden Inch Haut kannte, bis hinab zu seinem wunderbaren Schwanz, den ich schon so oft genossen hatte. Mein Herz zog sich zusammen.
»Kein anderer Finger als meiner wird sich in deine gierige Rosette bohren, und nur für mich wirst du von jetzt an stöhnen.«
Ich dachte an Alexander mit seiner wächsernen Haut und seinem schwarzen Haar. An Jay und seine Fähigkeit, nicht nur Frauen, sondern auch Männer in den siebten Himmel der Wollust zu befördern. An Lord Richard Abershire, der mich zum ersten Mal als Kunde verwöhnt hatte und den ich wieder und wieder auch als Freund genossen hatte.
»Keine anderen Lippen werden deine Nippel einsaugen ...«
Cal, mein elfengleicher Jüngling, von dem ich glaubte, dass ich ihn in die körperliche Liebe einführen würde und der stattdessen mich gelehrt hatte, welche Wonnen auch ein unerfahrener, aber neugieriger Liebhaber einer Frau zu schenken in der Lage ist.
Alles in mir vibrierte, zog und zerrte. Plötzlich meinte ich, die Hände all jener verflossenen Liebhaber an mir zu spüren. Ihre Stimmen, die auf mich einredeten, keinen Fehler zu machen. Nichts zu
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