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Apocalypsis 3.01 (DEU): Ende. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.01 (DEU): Ende. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.01 (DEU): Ende. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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Abscheulichkeiten finden, für die ich ebenfalls verantwortlich bin.« Petrus II. reichte dem Oberst eine handgeschriebene Namensliste. »Das sind einige Personen, von denen ich sicher weiß, dass sie den ›Trägern des Lichts‹ angehören. Auch darum müssten Sie sich kümmern.«
    Steiner nahm die Liste entgegen und erschrak kurz, als er die Namen einiger hochrangiger Mitglieder der Kurie erkannte.
    »Ich kümmere mich umgehend darum, Heiliger Vater.« Steiner sah auf seine Officina Panerai, den einzigen Luxus, den er sich gönnte. »Es ist jetzt Viertel nach zwölf. Sie haben noch etwas Zeit, um sich frisch zu machen und eine saubere Soutane anzulegen.«
    »Bevor was?«
    »Verzeihen Sie, Heiliger Vater. Ich wollte Ihren Anweisungen nicht vorgreifen. Wen wollen Sie als Erstes empfangen? Seine Eminenz, den Kardinalstaatssekretär? Den Präfekten der Apostolischen Signatur? Welchen Botschafter? Was ist mit dem römischen Polizeipräfekten?«
    »Niemanden, Oberst Steiner. Ich werde niemanden empfangen. Und warum werde ich niemanden empfangen?«
    Steiner schluckte. »Weil Sie sowieso wissen, was die alle von Ihnen wollen, Eure Heiligkeit.«
    »Genau. Sie alle werden meinen unverzüglichen Rücktritt fordern, was sollten sie auch sonst tun. Sie werden mir Druck machen, allen Druck, zu dem sie fähig sind. Bis hin zu mehr oder weniger subtilen Morddrohungen. Nein, Steiner, ich werde das Appartamento bis auf unbestimmte Zeit nicht mehr verlassen und meine Amtsgeschäfte von hier aus führen. Und ich will niemanden außer Ihnen und den Haushaltskräften sehen. Und Laurenz natürlich, sobald er eintrifft.«
    Steiners Gesichtszüge verhärteten sich noch mehr, als er begriff, was auf ihn zukam. »Ich verstehe, Eure Heiligkeit. Aber mit Verlaub, dann sind Sie wirklich in höchster Lebensgefahr.«
    »Ich verlasse mich auf Sie, Steiner. Bringen Sie Laurenz her. Und jetzt müssen Sie zurück. Da unten wird die Hölle los sein.«
    »Darf ich noch eine letzte Frage stellen, Eure Heiligkeit?«
    »Bitte.«
    »Warum?«
    Petrus II. sah den Schweizer nachdenklich an und ließ die Frage in den Höhlen, Kavernen und Katakomben seines Gewissens verhallen. Nichts regte sich dort mehr. Kein Dämon, der dort wütete, aber auch kein Licht, das Hoffnung versprochen hätte. Wohin Petrus II. auch blickte – in diesem Labyrinth seiner ausgehöhlten und in Tausenden von Exorzismen infizierten Seele sah er nur Dunkelheit, Schmutz und die Reste von etwas unsagbar Bösem, das bis vor kurzem noch dort gehaust hatte und das jederzeit zurückkehren konnte, wenn er nicht aufpasste.
    Einen Augenblick lang dachte Petrus II. zurück an seine Kindheit in den Marken, jener fruchtbaren Region Italiens, wo die Leute glücklicher waren und älter wurden als irgendwo sonst. Er, Luigi Gattuso, hätte Bauer werden können wie sein Vater, ebenso ausgeglichen, glücklich und alt. Aber sein Ehrgeiz hatte ihn aus dem Paradies vertrieben, zum Chef-Exorzisten des Vatikans, Sonderbeauftragten des Papstes und schließlich selbst zum Papst gemacht. Dieser Ehrgeiz, mehr zu wollen als das Paradies, war die eigentliche Infektion gewesen, an der seine Seele langsam verfault war, und keine Beichte, kein Exorzismus, keine Vergebung würde sie noch heilen können.
    »Beten Sie für meine Seele, Oberst Steiner«, sagte der Papst leise und reichte dem Schweizer die Hand. »Und danke für alles.«
    Nachdem er sich Kellys Blut abgewaschen und eilig eine frische Soutane angelegt hatte, begrüßte Petrus II. die Hausangestellten, die immer noch angstvoll im Speisesaal warteten wie auf das Jüngste Gericht. Die vier Damen hatten gerötete Gesichter vom Weinen und zuckten bei seinem Eintreten zusammen, als erwarteten sie, dass er auch sie im nächsten Moment erschießen würde. Alfio bemühte sich um Fassung, aber auch in seinem Blick las Petrus II. die Angst, und er verstand, dass er nun zu einem Fremdkörper geworden war, der nicht mehr Teil dieses Haushalts, des Apostolischen Palastes, des Vatikans und der gesamten Kirche sein konnte.
    »Ich weiß, das alles muss furchtbar für Sie sein«, begann er ohne Umschweife. »Aber das kann ich Ihnen leider nicht ersparen. Die nächsten Stunden und Tage werden eine große Belastung für Sie werden. Sollten Sie sich außerstande sehen, Ihre Aufgaben mit der gewohnten Sorgfalt zu versehen, dann können Sie natürlich sofort gehen.«
    Er blickte in die Runde. Keiner der fünf meldete sich. Vielleicht standen sie aber auch immer noch zu

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