Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
könnte knapp werden.«
Laurenz beachtete diesen taktischen Einwand gar nicht. Ohne Gruß beendete er das Telefonat, schloss den Aktenkoffer und ließ Steiner rufen. Falls der Anblick des toten Papstes ihn erschütterte, ließ Steiner es sich nicht anmerken.
»Wie ist er gestorben?«
»Herzstillstand«, erklärte Laurenz. »Verständigen Sie den Kardinal Camerlengo und einen Arzt, der den Tod feststellt. Können Sie mich hier rausbringen?«
»Der Weg durch den Konstantinsaal ist frei. Im Cortile della Pigna wartet bereits ein Wagen.«
»Danke, Oberst Steiner.«
Er wollte schon losgehen, aber Steiner rief ihn noch einmal zurück. »Darf ich etwas fragen, Meister?«
»Bitte.«
»Wie schlimm steht es?«
Laurenz blickte dem Oberst in die Augen.
»Wir befinden uns im Krieg, Oberst. Wir haben ihn nicht gesucht, aber wir werden ihn führen müssen. Nur wir. Sehr viele Menschen werden sterben.«
»Wie viele sind viele ? Ich meine, worst case .«
Laurenz zögerte nicht. »Alle.«
X
20. August 2013, Grinnell, Iowa, USA
C oraxo cahisa. Lucala cahisa. Coraxo od lucala azodiazodore basajime, caosagi zodoreje. Vaunala daox soba caosagi. Lucala caosagi hoel-qo od berinu vax ooaona. Lucala racalire maasi, pajeipe darolanu faboanu nonuci. Oxiavala raasyo caosagi.
Er wusste, was die Worte bedeuteten, auch wenn sie keinerlei Sinn ergaben. Eine Drohung aus einer fernen, albtraumhaften Welt aus Licht und Schmerz, die er nicht vergessen konnte.
Durch das getönte Fenster konnte Peter seiner Tochter zusehen, wie sie mit Anlauf in den Pool des Motels sprang. Sie schien sich vor nichts zu fürchten, strich sich mit einer energischen Geste die langen schwarzen Haare aus dem Gesicht und rannte erneut um den Pool herum. Ein kleiner, nasser, wunderbarer Troll in einem gelben Badeanzug.
Trotz der einbrechenden Dunkelheit war es immer noch heiß draußen, und Ellen hatte ihr erlaubt, vor dem Abendessen noch ein bisschen herumzuplanschen. Für ihre sieben Jahre hatte Maya erstaunlich gelassen auf den überraschenden Umzug reagiert, fand Peter. Er hatte ihr nur einige Lieblings-T-Shirts, Lieblingsstofftiere und Malsachen aus dem Haus holen müssen, das war’s. Die Erklärung mit dem Wasserschaden schien ihr vollauf zu genügen. Wasserschaden klang langweilig, nichts, was man mit sieben Jahren eingehender untersuchen wollte.
»Was denkst du?«, fragte Ellen vom Bett aus.
Peter wandte sich vom Fenster ab und drehte sich zu ihr um.
Coraxo cahisa. Lucala cahisa. Coraxo od lucala azodiazodore basajime, caosagi zodoreje.
»Dass ich euch liebe.«
Sie lächelte bemüht.
»Nein, ich meine es wirklich. Maya ist toll. Absolut furchtlos. Genau wie du. Was immer mal aus ihr wird – sie wird glänzen.«
»Ich bin ganz und gar nicht furchtlos, Peter. Wie kannst du so etwas sagen, nach dem, was heute geschehen ist?«
Er setzte sich zu ihr aufs Bett, überlegte, wo er anfangen sollte. »Nikolas hat mich angerufen. Heute Nachmittag, kurz nach meinem Anfall am See. Sein Anruf hat mich praktisch wieder zurückgeholt.«
Ellen richtete sich auf. »Na, so ein Zufall. Was wollte er?«
»Mir erzählen, dass er ebenfalls diese Träume hat. Und dass er mit mir sprechen will. Er hat vorgeschlagen, dass wir ihn für eine Woche in Rom besuchen. Was meinst du? Vielleicht keine schlechte Idee, oder? Und in der Zwischenzeit lassen wir das Haus streichen.«
Lucala racalire maasi, pajeipe darolanu faboanu nonuci.
Ellen runzelte die Stirn. Über ihrer Nase bildete sich eine kleine, gezackte Falte, wie eine einzelne Welle in einem aufgerauten Meer. Sie drückte Skepsis und Anspannung aus, und wirkte wie ein geheimes Kraftzentrum. Es war diese Falte, in die Peter sich damals zuerst verliebt hatte.
»Ich weiß nicht. In einer Woche beginnt das Semester. Und ich müsste Maya aus der Schule nehmen. Nach Rom? Klingt mir ein bisschen wie Flucht.«
»Dr. White findet auch, dass ich mit Niko reden sollte.«
»Ihr habt euch zwei Jahre lang nicht gesehen. Und jetzt auf einmal ist es ganz dringend?«
»Er träumt auch, Ellen! Verstehst du nicht, ich habe Angst. Wenn ich diese Zeichen zu Hause an die Wände geschmiert habe – wer weiß, wozu ich noch fähig bin?!«
»Du warst es nicht. Wer auch immer das gemacht hat, er hatte eine gute Stunde dafür, nicht mehr. Nein, es müssen mehrere gewesen sein, du hast ja gehört, was Sheriff Foreman gesagt hat.«
Oxiavala raasyo caosagi.
»Mir wäre lieber gewesen, du hättest Foreman nicht gerufen. Es wird Gerede
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