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Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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geben.«
    »Und wenn schon. Es waren Studenten, die sich für irgendwas an dir rächen wollten. Schlechte Noten, was weiß ich. Foreman wird sie kriegen, und sie werden, verdammt noch mal, dafür bezahlen.«
    Und warum konntest du die Zeichen dann lesen? Eine Schrift und eine Sprache, die es gar nicht gibt?
    Peter stöhnte und rieb sich den Kopf, als könnte das den Widerhall jener entsetzlichen Sprache vertreiben, die sich in seinem Kopf festgesaugt hatte wie ein giftiges Insekt. Er versuchte ein Lächeln. »Was umso mehr für eine kleine Ablenkungsreise nach Rom spricht.«
    Ellen strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Die gleiche energische Geste wie bei Maya. Von draußen hörten sie Maya nach ihnen rufen.
    »Du hast dich schon entschieden, nicht wahr?«
    Peter nickte. »Aber ich will nicht ohne euch fahren.«
    Wie jeden Abend vor dem Einschlafen las er Maya aus einem deutschen Kinderbuch vor. Sie bestand darauf, obwohl sie inzwischen neun war und selbst ein Buch nach dem anderen verschlang. Es war still in dem Motelzimmer, von nebenan war nur der leise gestellte Fernseher zu hören, ein beruhigendes Rauschen, das Normalität signalisierte.
    »Ist er nett?«, fragte Maya, als Peter das Buch weglegte, um ihr einen Gutenachtkuss zu geben.
    »Wer?«
    »Onkel Niko.«
    »Du kennst ihn doch.«
    »Da war ich noch ein Baby .«
    »Du warst fünf.«
    »Also, ist er jetzt nett oder nicht?«
    »Natürlich. Genauso nett wie ich. Noch netter.«
    »Geht ja gar nicht!«
    »Als wir so alt waren wie du, hat er mir immer aus der Patsche geholfen. In der Schule. Auf der Straße, wenn es mal Ärger mit den großen Jungs gab. Bei Oma und Opa, wenn wir Mist gebaut hatten. Und überhaupt – Rom ist toll!«
    Maya dachte angestrengt nach.
    »Warum hat der Junge dann gesagt, wir sollen nicht nach Rom fahren?«
    »Welcher Junge?«, fragte Peter irritiert.
    »Ach …« Sie biss sich auf die Lippen. »Der blonde Junge, der heute vor der Schule auf mich gewartet hat.«
    Peter versuchte, sich die Anspannung nicht anmerken zu lassen, die ihn sofort befiel.
    »Jemand aus deiner Schule?«
    Maya schüttelte den Kopf. »Ich hab ihn vorher noch nie gesehen. Er stand vor dem Tor, als ich mit Amy gerade ankam, und hat mich angesprochen. Er war nett.«
    Peter riss sich zusammen. »Du weißt doch, was wir besprochen haben.«
    »Jaaa. Aber es war kein Mann, nur ein Junge. Du hast nicht gesagt, ich soll nicht mit Jungs reden.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Hallo, Maya, ich bin Raymond.«
    Raymond.
    »Und weiter?«
    »Dass ich nicht nach Rom fahren soll. Und ich so: Wieso Rom? Weil, da wusste ich ja noch gar nicht, dass wir nach Rom fliegen. Und er: Du solltest da nicht hinfahren.«
    »Warum hast du Mama nichts davon erzählt?«
    »Weil ich es ihm versprochen habe. Dafür hat er mir auch was geschenkt.«
    Maya robbte aus dem Bett, griff in ihren Rucksack und reichte Peter ein kleines, blaues Amulett. Peter erkannte es sofort aus seinen Träumen. Auf der Vorderseite ein eingeritztes Zeichen, auf der Rückseite eine ägyptische Hieroglyphe.

    Das kann nicht sein. Das kann einfach nicht sein!
    Maya sah Peter nun schuldbewusst an.
    »Tut mir leid, Papa … Ich könnte jetzt wohl auch einen Zwillingsbruder brauchen, der mir aus der Patsche hilft, was?«
    Peter atmete durch, versuchte, sich zu beruhigen.
    »Hast du Raymond danach noch mal gesehen?«
    »Nein.«
    »Beschreib ihn mir, Maya.«
    »Er war etwas größer als ich. Bestimmt zehn oder so. Er hatte blonde Haare und nur so weiße Sachen an. Weiße Hose, weißes Hemd, also richtiges Hemd. Ich meine, niemand in der Schule trägt Hemden !«
    Nur der Junge ohne Augen.
    »Hast du seine Augen gesehen?«
    »Ja. Sie waren sehr hell … Papa, wirklich, es tut mir voll leid. Hier, du kannst das Amulett behalten, ich will es nicht mehr.«
    Peter nahm das Amulett an sich wie einen gefährlichen Blindgänger, der unversehens in sein Leben eindrang.
    Das Amulett aus deinen Träumen.
    Es war leichter, als er angenommen hatte, und passte mitsamt der Perlenkette ganz in seine Hand. Peter erinnerte sich, dass Maria in seinen Träumen dieses Amulett in der Hand hielt, und fuhr mit seinen Fingern über die eingeritzten Zeichen, als ob er damit eine Verbindung zu diesen Träumen herstellen könnte. Es fühlte sich an wie etwas sehr Altes, aber das konnte an seiner überreizten Einbildung liegen. Das blaue Material war ihm völlig unbekannt. Kunststoff war es nicht, aber für ein Mineral war es eindeutig zu leicht. Was auch

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