Apocalypsis Collector's Pack Deutsch - Webnovel: Apocalypsis Collector's Pack Deutsch
Albaner Bergen zum exterritorialen Besitz der Kirche. Die Atmosphäre in dem kleinen Palast war familiärer und gelöster als im Vatikan, die Luft duftete harzig nach Pinien, war frischer und leichter zu atmen als die römische Schwüle. Johannes Paul III. liebte den Sommerpalast mit seinen Parks und Gärten, vor allem den Meditationsgarten Giardino della Madonnina, in den er sich nach dem Mittagessen alleine zurückzog. Die Wochen in Castel Gandolfo bedeutete Freiheit von Audienzen und lästiger organisatorischer Arbeit. Stattdessen konnte er sich endlich wieder ganz auf seine Enzyklika und seine Paulus-Biographie konzentrieren.
Doch das kühle Castel Gandolfo musste noch warten, denn es gab schlechte Nachrichten, angefangen mit den E-Mails aus Mekka und Jerusalem. Obwohl es den Papst bei ihrem ersten Treffen gelungen war, dem Großmufti von Saudi-Arabien und dem Großrabbiner von Jerusalem den Ernst der Lage vor Augen zu führen, verstrickten sie sich bereits wieder in die ewig gleichen Anfeindungen und schlugen seine Warnung vor den Trägern des Lichts in den Wind.
Johannes Paul III. löschte die beiden E-Mails aus seinem privaten Postfach und verwarf den Gedanken, seiner Warnung noch einmal Nachdruck verleihen. Da er bei Nakashima im Wort stand, hatte er im Moment kein weiteres Argument, um Scheich al Husseini und Chaim Kapplan zu überzeugen.
Nakashima hatte ihm Satellitenbilder einer Gegend in Nepal geschickt. Die hochauflösenden Bilder ließen eine alte buddhistische Klosteranlage erkennen. Dort betrieb eine amerikanische Minengesellschaft, die zu dem schier undurchdringlichen Firmengeflecht der Träger des Lichts gehörte, eine Mine, aus der seltsamerweise nichts gefördert wurde. Nakashima zufolge handelte es sich bei dieser unzugänglichen Klosterruine um die Zentrale der Träger des Lichts .
Aber die schlechten Nachrichten rissen so wenig ab wie die Hitze. Don Luigi war seit zwei Tagen aus Indien zurück. Bei einem kleinen Spaziergang unter vier Augen auf der Dachterrasse des Apostolischen Palastes reichte er dem Papst eine Liste mit einundzwanzig Namen.
Moe, Thein
Yangon, Birma
Adam, Peter
Hamburg, Deutschland
Aharon, Shimon
Jerusalem, Israel
Babcock, Frank
New York, USA
Brinks, Thomas
Köln, Deutschland
Bühler, Leonie
Bern, Schweiz
Corelli, Franco
Rom, Italien
Das, Mina
Mumbai, Indien
Delgado, Alejandro
Buenos Aires, Argentinien
Djordjevic, Aleksandra
Sarajewo, Serbische Republik
Egan, Christal
Des Moines, USA
Horovitz, Rinat
Tel Aviv, Israel
Huang, Maggie
Singapur, Singapur
Kowaljow, Marina
Moskau, Russland
Kwaheri, Grace
Arusha, Tanzania
Matube, Nafuna
Gulu, Uganda
McKee, Conor
Dublin, Irland
Saparow, Usman
Asgabad, Turkmenistan
Szekel, Sándor
Karcag, Ungarn
Torres, Fernando
Santiago de Compostela, Spanien
Witkowska, Ewa
Krakau, Polen
Johannes Paul III. warf einen Blick auf die einundzwanzig Namen und die Orte, die jeweils hinter den Namen standen und runzelte die Stirn. »Sind das jetzt alle Namen, Don Luigi?«
»Ich glaube ja.«
Johannes Paul III. tippte auf einen der Namen. »Er auch?«
Don Luigi hob die Arme. »Ich dachte mir, dass Sie das fragen. Aber ja, wie es aussieht, gehört er auch dazu.«
Der Papst stieß einen gepressten Laut aus. »Ich muss Sie ja nicht daran erinnern, was in der vierten Prophezeiung von Fatimá steht, Padre. Oder bei Malachias? Oder in der Apokalypse des Adam?«
»Ich sehe den Widerspruch selbst, Eure Heiligkeit. Die Frage ist nun, welcher Quelle wir mehr vertrauen – Fatimá oder der Liste?«
Der Papst starrte noch eine Weile auf die Liste und sah dann über die Dächer von Rom. Selbst von hier oben lag die Ewige Stadt unter einem erstickenden gelben Dunst aus Hitze, Dreck und Wüstensand.
»Wo ist er jetzt?«, fragte er plötzlich.
»In Hamburg. Er hat vor vier Wochen seine … Verlobte verloren.«
»Verloren?«
»Sie wurde in Turkmenistan bestialisch ermordet. Kurz danach hat ihn eine meiner Quellen als Teil der Liste bestätigt.«
»Ich traue ihm nicht, Padre. Ich halte ihn nach wie vor für eine Schlüsselfigur der Apokalypse. Ich möchte, dass Sie ihn im Auge behalten.«
Don Luigi nickte. »Wie Sie wünschen, Heiliger Vater.«
»Es gibt neuerdings noch von anderer Seite Probleme«, fuhr der Papst fort. »Sophia hat mir berichtet, dass Alexander Duncker neuerdings regelmäßig
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