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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Na ja, vielleicht wußten sie nur nicht, daß er schon zurück war.
Pamela kam ins Büro, sichtlich nervös, und legte einen dicken Ordner mit den Unterlagen für die heutige Sitzung auf Dicks Schreibtisch. Der erste Punkt der Tagesordnung lautete, wie Dick bereits in der Nacht gelesen hatte, »Der Pensionsfonds«, doch waren keine Notizen mit Erläuterungen für die Direktoren daran geheftet – ganz im Gegensatz zum zweiten Tagesordnungspunkt: die sinkende Auflagenzahl des Citizen, nachdem der Globe seinen Preis auf zehn Pence pro Exemplar gesenkt hatte.
Armstrong las weiter im Ordner, bis Pamela ihn darauf aufmerksam machte, daß es zwei Minuten vor zehn sei. Dick stemmte sich aus dem Sessel, klemmte sich den Ordner unter den Arm und trat zuversichtlich auf den Flur. Auf dem Weg zur Sitzungskammer begrüßten ihn mehrere Angestellte, die ihm entgegenkamen, mit einem respektvollen »Guten Morgen«. Dick dankte jedesmal mit einem freundlichen Lächeln und erwiderte den Gruß, obwohl er nicht immer genau wußte, wer die Betreffenden waren.
Die Tür der Sitzungskammer stand offen; deshalb konnte Dick die Direktoren miteinander flüstern hören, als er näher kam. Doch kaum betrat er den Raum, setzte eine geradezu gespenstische Stille ein, als hätte sein Erscheinen die Anwesenden gelähmt.
    Townsend wurde von der Stewardeß geweckt, als die Gulfstream zum Anflug auf den Kennedy Airport ansetzte.
    »Eine Mrs. Beresford ruft aus Cleveland an. Sie sagt, Sie warten auf Ihren Rückruf.«
»Ich komme soeben aus der Besprechung mit Pierson«, begann E. B. »Sie hat über eine Stunde gedauert, aber als ich Pierson verließ, hatte er sich noch immer nicht entschieden.«
»Sich nicht entschieden?«
»Nein. Er muß erst noch den Finanzausschuß der Bank konsultieren, ehe er eine endgültigen Entscheidung treffen kann.«
»Aber jetzt, da alle anderen Banken sich einverstanden erklärt haben, kann Pierson doch nicht…«
»Er kann, und vielleicht wird er auch. Bedenken Sie, daß er Direktor einer kleinen Bank in Ohio ist. Die Entscheidungen anderer Banken interessieren ihn einen feuchten Honig. Und so, wie in den letzten Wochen in den Zeitungen über Sie hergezogen wurde, hat er nur noch einen Gedanken.«
»Nämlich?«
»Sich abzusichern.«
»Aber ist ihm denn nicht klar, daß alle anderen Banken abspringen werden, wenn er nicht mitmacht?«
»Doch. Aber als ich ihm das zu bedenken gab, zuckte er nur die Schultern und sagte: ›In diesem Fall werde ich eben mit den anderen das Risiko eingehen müssen.‹«
Townsend fluchte los.
»Aber eines hat er mir versprochen«, unterbrach E. B. Keith’s wüstes Gefluche.
»Was?«
»Daß er sofort anruft, wenn der Ausschuß eine Entscheidung getroffen hat.«
»Wie großherzig von ihm. Also, was soll ich tun, wenn die Entscheidung gegen mich ausfällt?«
»Die Presseerklärung abgeben, auf die wir uns geeinigt haben«, erwiderte E. B.
Townsend fühlte sich gräßlich.
Zwanzig Minuten später stürmte er aus dem Flughafengebäude. Der BMW wartete bereits auf ihn. Keith stieg ein, noch ehe der Chauffeur Zeit gefunden hatte, ihm die Tür zu öffnen. Als erstes schnappte er sich das Autotelefon, um seine Wohnung in Manhattan anzurufen. Kate mußte neben dem Apparat gewartet haben, denn sie meldete sich augenblicklich.
Ihre ersten Worte waren: »Hast du schon was aus Cleveland gehört?«
»Ja. E.B. war bei Pierson, aber er ist sich noch immer nicht schlüssig«, erwiderte Keith, als der Wagen sich in den dichten Verkehr am Queen’s Boulevard einfädelte.
»Wie stehen die Chancen, daß er den Kredit verlängert?« wollte Kate wissen.
»Genau die gleiche Frage habe ich gestern E. B. gestellt, und ihre Antwort lautet ›fünfzig zu fünfzig‹.«
»Wie sehr ich doch wünschte, Pierson würde uns aus dieser Ungewißheit befreien!«
»Das wird er rasch genug – so oder so.«
»Denk daran, daß du mich als erste anrufst, sobald du von ihm gehört hast! Egal was er beschlossen hat.«
»Natürlich wirst du die erste sein, der ich Bescheid gebe«, versprach Keith und legte auf.
Als zweiten rief er Tom Spencer an, gerade als der BMW über die Queensboro-Brücke fuhr. Auch Tom hatte nichts Neues gehört. »Aber ich würde auch nicht damit rechnen, ehe E. B. Sie nicht informiert hat«, sagte er. »Das wäre nicht ihr Stil.«
»Sobald ich Piersons Entscheidung erfahren habe«, erklärte Keith, »sollten wir uns zusammensetzen und besprechen, was als nächstes getan werden muß.«
»Machen wir«, erwiderte Tom.

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