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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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vergessen… nein, du hackst auf uns auch noch besonders rum. Zu fein geworden, der Herr!“
    Ravenor versuchte sich zu rechtfertigen. „Ich muss die Disziplin aufrechterhalten und außerdem bist du nur neidisch, weil du immer noch einfacher Soldat bist!“
    Eryn dachte, er höre nicht richtig. Aber um ehrlich zu sein, passte diese Denkweise absolut zu Ravenor.
    „Das glaubst du nicht im Ernst, oder? Ich will es dir mal erklären: Mich werden sie nie befördern. Ich bin nur in der Garde, weil der Schwarze Prinz der Meinung ist, dass die militärische Erziehung meinen magischen Fortschritten dienlich ist. Und weil dort viele Leute viele Augen auf mich haben, falls ich was Dummes tun sollte. Was ich im Grunde genommen gar nicht mehr kann, nachdem ich durch den Seelenbann gebunden bin. Irgendwann werden sie mich nach Aleroth zu Meister Elderon bringen, denn er ist es, der großes Interesse an mir hat. Aber damit ich den weisen Meistern nützlich bin, muss ich erst einmal die Magie etwas besser beherrschen. Und allzu gerne hat der Herr von Naganor selbst die Überwachung meiner Ausbildung bis dahin übernommen. Eine Karriere in der Garde wird nicht meine Zukunft sein. Übrigens, das mit den Stiefeln war niederträchtig.“
    Ravenor antwortete hitzig: „Du musst reden von Niederträchtigkeit. Gib zu, dass der Stimmenzauber von dir war!“
    Eryn grinste bei dem Gedanken an den gelungenen Scherz. „Das war verdient.“
    „Ich schlag dir gleich eins in die Fresse, das wäre das, was du dafür verdienst!“, entgegnete Ravenor, lenkte dann aber ein: „Ich muss meine Führungsrolle bei den Männern im Zug durchsetzen, sonst werden mich die anderen Soldaten nicht akzeptieren.“
    Da war Eryn anderer Meinung.
    „Mach es nicht auf diesem Wege. Die anderen haben dich immer respektiert. Wir haben uns sogar für dich gefreut, als du befördert wurdest. Einer von uns, und keiner der verzogenen Lordlinge, haben wir noch gesagt und dann hast du angefangen, dich wie deines Vaters wahrer Sohn aufzuführen.“
    Man konnte sehen, wie die Worte Ravenor zum Nachdenken brachten. Aber wie er so war, wollte er auch nicht klein beigeben, sondern brummte nur „Hmm“ und fuhr dann fort: „Jetzt sollten wir uns erst einmal überlegen, ob wir nicht schon früher von selbst hier herauskommen können. Kann Harkon die Barriere aufheben?“
    „Ich denke schon. Es ist jetzt ziemlich offensichtlich, welche Art von Zauber das ist. Und wenn du nicht so schnell nach dem Schwert gegriffen hättest, dann hätte Harkon das alles schon im Vorfeld erledigen können.“
    Ravenor begann, alles Mögliche was am Boden lag einzusammeln.
    „Hilf mir mal, damit können wir Feuer machen, oder zumindest Fackeln.“ Sie sammelten Lederreste, Lumpen und Rüstungsteile zusammen, wobei sie um das Zauberschwert, das nun in einer Ecke lag, einen weiten Bogen machten.
    „Den alten Gesellen hier“ und damit deutete er auf die Knochen, „ist es wie uns ergangen. Die haben sich Zutritt zur Gruft verschafft und dann den Zauber ausgelöst“, bemerkte Eryn.
    Ravenor nieste wiederholt. Die Gemeine Rotze, die er sich eingefangen hatte, kostete ihn viel Kraft.
    „Was gäbe ich jetzt für einen Heilzauber! Du kannst doch so was auch wirken, Eryn.“
    „Prinzipiell schon. In den Heilzaubern bin ich am weitesten fortgeschritten in meinem Studium. Aber dank deiner Genialität trage ich diesen Magieblocker um den Arm, der dummerweise nur von dem paralysierten Harkon oder einem höheren Magier gelöst werden kann.“
    Ravenor hatte sich auf den Boden gesetzt und lehnte mit dem Rücken zur Wand.
    „Gibt es keinen anderen Weg? Kann man das Ding nicht zerschlagen?“
    Es war immer wieder erschreckend für Eryn, wie wenig Ravenor über Magie wusste. Und dabei galt doch er als der Unwissende aus den Bergen, der immer zu hören bekam, dass er noch nichts wisse und könne.
    „Genau, hack mir gleich die Hand ab und selbst dann kann man nicht sicher sein, ob sich nicht ein Vernichtungszauber löst. Zauberkraft der höchsten Stufe wäre auch dienlich. Meister Elderon oder Prinz Raiden könnten sich hiervon sicherlich leicht befreien. Aber der dumme Fenn aus den Bergen kann das mit seinen zwei Jahren Magierausbildung leider noch nicht.“
    Ravenor nieste wieder und schnupfte und hatte Eryns Ausführungen nur mit halbem Ohr zugehört. Nun überlegte er: „Das Schwert ist doch magisch. Kann man damit nicht etwas tun?“
    „Ja, den Geist herbeirufen. Sicherlich eine gute Idee!“,

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