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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einiges an Fuseodollars gespart, die für einen offiziellen Kontrakt mit der Spedition erforderlich gewesen wären, der die Wagen gehörten.
    Ihr erstes wirklich großes Geschäft. Sie nippte an ihrem eisgekühlten Brightlime und genoß den bitteren Geschmack, der sich in ihrer Kehle ausbreitete. War es dieses Gefühl, das Millionäre jeden Tag genossen? Die vollkommene Zufriedenheit, die aus einem gelungenen Geschäft resultierte? Schließlich hatten alle berühmten Händler in der menschlichen Geschichte irgendwann mit einem ersten Geschäft wie diesem angefangen, selbst Richard Saldana, der Gründer des Königreichs von Kulu. Welch ein erhebender Gedanke!
    Doch hier auf Lalonde gab es nicht so viele Gelegenheiten zu wirklich großen Geschäften. Sie mußte einfach von hier weg, dieses Ziel hatte sich nicht eine Sekunde lang geändert. Das Geld aus dem Geschäft mit Calvert würde sie ein gutes Stück weiterbringen auf dem Weg zu den achtzehntausend Fuseodollars, die eine neurale Nanonik kostete. Captain Calvert würde ihr wahrscheinlich noch einen zusätzlichen Gesamtbonus zahlen. Er war aufrichtig genug dazu.
    Was sie zur wirklichen Frage des Tages zurückbrachte: Ob sie mit ihm ins Bett steigen würde oder nicht. Oft genug gefragt hatte er sie im Verlauf der letzten vier Tage. Hübsch war er auch, wenn auch für ihren Geschmack ein wenig zu verhärmt, aber mit einem guten Körper – und er war sicherlich ein geschickter Liebhaber nach all den Frauen, mit denen er geschlafen hatte. Ein Eigner-Kapitän, der noch keine fünfundzwanzig Jahre alt war – wahrscheinlich gab es in der gesamten Konföderation nur hundert davon. Und dann dieses Grinsen. Bestimmt übte er es vor dem Spiegel, so sexy, wie es war. Sie dachte gerne über das nach, was sie und Joshua miteinander zu tun imstande gewesen wären, wenn sie alle Hemmungen fallengelassen hätten. Damals auf der Erde, in der Arkologie, waren ihr zahlreiche Gerüchte über die sexuelle Leistungsfähigkeit von Leuten zu Ohren gekommen, deren Gene für den Raumflug manipuliert worden waren; es hatte irgend etwas mit verbesserter Flexibilität zu tun.
    Und wenn sie mit ihm ins Bett ging – was sie aller Wahrscheinlichkeit nach tun würde –, dann nahm er sie vielleicht einfach so mit, wenn er von hier verschwand. Das war tatsächlich keine Möglichkeit, die Marie so einfach ignorieren durfte. Er hatte erzählt, daß er plante, von Norfolk aus nach Tranquility zurückzukehren. Und Tranquility war absolute Oberklasse, reicher als die Erde oder selbst Kulu. Schließlich habe ich mich schon den Fluß hinunter durchgebumst – was macht es da noch, wenn ich auf die gleiche Weise bis nach Tranquility komme?
    Die Tür des Crashed Dumper öffnete sich knarrend. Ein junger Mann in einem blau-rot karierten Hemd und einer langen Khakihose trat ein und nahm am anderen Ende des Tresens Platz. Er würdigte Marie nicht eines einzigen flüchtigen Blickes, und das an sich war seltsam genug. Sie trug ihre abgeschnittene Jeans und ein orangefarbenes Trikothemd, und beides betonte ihre langen, ebenmäßigen Gliedmaßen.
    Sein Gesicht schien seltsam vertraut: Anfang Zwanzig, auf markante Weise attraktiv, mit einem ordentlich geschnittenen Bart. Seine Kleidung war sauber und neu und stammte aus einheimischer Produktion. Gehörte er vielleicht zur neuen Generation von Händlern aus Durringham? Sie hatte eine Menge von diesen Burschen kennengelernt, seit sie für die Botschaft arbeitete, und alle redeten gern über sich und ihre Erfolge, während sie im Vorzimmer auf Ralph Hiltch warteten.
    Sie zog einen Schmollmund. Wenn sie nur endlich die verdammte neurale Nanonik hätte, würde sie sich problemlos an den Namen erinnert haben.
    »Ein Bier bitte«, sagte der Neue zum Barkeeper.
    Die Stimme verriet ihn. Es dauerte einen Augenblick, bis Marie sich von ihrer Überraschung erholt hatte. Kein Wunder, daß sie ihn nicht gleich erkannt hatte! Sie erhob sich und ging zu ihm.
    »Quinn Dexter! Was zur Hölle tust du hier?«
    Er wandte sich langsam um und blinzelte sie im gedämpften Licht der Kneipe unsicher an. Sie unterdrückte ein Lachen, weil er sie ganz offensichtlich genausowenig erkannte.
    Schließlich schnippte er mit den Fingern und lächelte. »Marie. Marie Skibbow. Schön zu sehen, daß du es bis in die große Stadt geschafft hast. Alle haben sich gefragt, wie weit du kommen würdest. Sie haben einen ganzen Monat über nichts anderes geredet.«
    »Ja. Äh …« Sie nahm auf dem Barhocker

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