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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ausgebrannten Bereiche des Hafens starrte. Sein braunes verwittertes Gesicht war voller Sehnsucht.
    »Also schön«, sagte er schließlich. »Ich bringe Sie bis zur Mündung des Quallheim, oder so weit, wie wir kommen. Aber auf keinen Fall auch nur in die Nähe der Scherereien.«
    »Meinetwegen«, sagte Darcy. »Wie lange brauchen wir bei Höchstgeschwindigkeit?«
    »Flußaufwärts?« Len schloß die Augen, und sein Mund bewegte sich lautlos, während er rechnete. »Zehn oder zwölf Tage, wenn wir nirgendwo anlegen und handeln. Vergessen Sie nicht, daß wir abends an Land gehen und Holz für den Kessel schneiden müssen. Sie müssen schon arbeiten für Ihren Transport.«
    »Vergessen Sie das. Ich lasse heute nachmittag ausreichend Feuerholz anliefern, genug, um in einem durch bis zum Quallheim zu fahren. Wir verstauen es im vorderen Frachtraum, statt Handelsware. Und ich lotse Sie in der Nacht. Ich brauche nicht viel Schlaf. Wie lang dauert die Fahrt dann?«
    »Vielleicht eine Woche«, antwortete Len Buchannan. Er schien nicht ganz glücklich bei dem Gedanken.
    »Wunderbar. Wir legen heute nachmittag ab.«
    »Wir nehmen die Hälfte des Geldes im voraus. Als Anzahlung«, sagte Gail. Wie aus dem Nichts tauchte in ihrer Hand eine Jupiter-Kreditdisk auf.
    »Sie kriegen tausend als Anzahlung plus fünfhundert, um genug Nahrung und Wasser für drei Wochen einzukaufen«, entgegnete Lori. »Weitere zweitausend, sobald wir heute nachmittag auslaufen, zweitausend, sobald wir Schuster erreicht haben, den Rest, nachdem wir wieder zurück in Durringham sind.«
    Gail Buchannan schimpfte beleidigt vor sich hin, doch der Anblick von Fuseodollars, die sich auf ihrer Kreditdisk häuften, besänftigte sie wieder.
    »Achten Sie auf vernünftiges Essen!« befahl Lori der dicken Frau. »Gefriergetrocknet. Ich bin sicher, Sie wissen ganz genau, wo es Fertignahrung in großen Mengen zu kaufen gibt.«
    Sie verließen die zankenden Buchannans und betraten einen Holzhof, um die Lieferung des Brennmaterials zu veranlassen. Sie benötigten eine Stunde länger, als es eigentlich hätte dauern dürfen, und sie bekamen ihr Holz überhaupt nur aus einem einzigen Grund: weil sie Stammkunden waren. Auf dem Hof herrschte gewaltige Hektik. Irgend jemand hatte tausend Tonnen Mayope bestellt. Der Vorarbeiter erzählte lachend, daß irgendein verrückter Raumschiffskapitän das Zeug zu einem anderen Sonnensystem verfrachten wollte.
     
    Es sah ganz danach aus, als würden sie Joshuas Termin schaffen. Marie Skibbow schaffte es nicht, den Gedanken aus ihrem Bewußtsein zu verdrängen. Es war Nachmittag, und sie saß im nahezu leeren Crashed Dumper und feierte im stillen bei einem Drink. Am liebsten hätte sie gesungen und getanzt; es war ein wunderbares Gefühl. All die Kontakte, die sie mit peinlicher Sorgfalt im Verlauf der letzten Monate geknüpft hatte, hatten sich schließlich ausgezahlt. Die Abmachungen, die sie getroffen hatte, fügten sich nahtlos ineinander und hatten den Weg für das Mayope vom Holzhof bis hin zum Raumhafen geebnet, und das mit minimalem Ärger und größtmöglicher Geschwindigkeit. Und jetzt stellte sich sogar heraus, daß der limitierende Faktor die Geschwindigkeit war, mit der Ashly die in Schaum gehüllten Stämme in die Frachträume der Lady Macbeth schaffen konnte. Das Raumschiff besaß nur ein einziges MSV, und das beschränkte die Verladekapazität auf zweihundertfünfzig Tonnen am Tag. Der Pilot konnte nicht schneller arbeiten, und nicht einmal Marie war imstande gewesen, ein MSV von Kenyon auszuleihen, dem einzigen anderen Ort im Sonnensystem, wo die kleinen Mehrzweckmaschinen in Gebrauch waren. Doch selbst unter diesen Umständen wäre das letzte Bündel am nächsten Tag an Bord, einen Tag vor Ablauf der gesetzten Frist.
    Maries Jupiter-Kreditdisk brannte wie ein kleines Thermalinduktionsfeld in der Tasche ihrer abgeschnittenen Jeans. Joshua hatte sie Zug um Zug bezahlt: Mit jeder McBoeing, die vom Metallgitter des Raumhafens abgehoben hatte, war der Kontostand auf ihrer Kreditdisk um einen weiteren ansehnlichen Betrag in Fuseodollars gewachsen. Und er hatte ihr sogar einen Bonus gezahlt, weil sie die Lieferwagen organisiert hatte. Die Fahrer transportierten Kolonistenausrüstung vom Raumhafen hinunter zum Hafen und kehrten halb leer zurück; es hatte nicht viel Organisationstalent erfordert und nicht viel Geld gekostet, es so einzurichten, daß sie auf dem Rückweg Mayope mitgenommen hatten. Auf diese Weise hatte Joshua

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