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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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etwas dafür? Du warst der feuchte Traum eines jeden Zettdees oben in Aberdale. Wir haben stundenlang über nichts anderes als dich geredet. Es hat sogar Kämpfe gegeben, wer auf dem Gehöft deines Vaters arbeiten darf! Ich habe es jedesmal geschafft, ich habe verdammt noch mal sichergestellt, daß ich dabei war.«
    »Quinn!«
    »Du warst alles, was ich niemals haben konnte, Marie. Verdammt noch mal, ich habe dich angebetet! Du warst Perfektion, du warst alles, was auf der Welt gut und richtig ist.«
    »Nicht, Quinn.« In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihr war schwindlig. Was Quinn da sagte, war ganz und gar verrückt. Er hatte sie nicht eines Blickes gewürdigt, als er den Crashed Dumper betreten hatte. Es war so heiß, daß der Schweiß an ihrem Rücken herunter rann. Er schlang den Arm um sie und zwang sie, in seine fiebrigen Augen zu sehen.
    »Und jetzt bist du wieder hier. Mein Idol, meine Göttin. Als hätte mir das Schicksal eine zweite Chance geboten! Und diese Chance werde ich mir nicht entgehen lassen, Marie. Was es auch kosten mag, ich will dich. Ich will dich, Marie!« Und plötzlich waren seine Lippen auf den ihren.
    Sie zitterte am ganzen Leib, als er den Kuß beendete. »Nein, Quinn, nein!« flüsterte sie. Er verstärkte seinen Griff und preßte sie an sich. Seine Brust fühlte sich an wie aus Stein gemeißelt, jeder Muskel ein stählernes Band. Sie verstand nicht, warum sie ihn nicht wegstieß. Aber sie tat es nicht. Der Gedanke war unfaßbar.
    »Ich werde es dir so gut machen, daß du mich nie wieder verlassen wirst«, sagte er in erregtem Flüsterton. »Ich werde dir zeigen, daß ich der Richtige bin für dich, der einzige, und daß kein Mann in der ganzen Galaxis mich ersetzen kann. Ich werde dich von dieser Mißgeburt von einem Planeten mitnehmen, wenn ich gehe, und wir werden irgendwo leben, wo es schön und angenehm ist. Ich werde uns ein großes Haus kaufen, und ich werde dich schwanger machen, und unsere Kinder werden so wunderschön sein, daß es weh tut, sie anzusehen. Du wirst sehen, Marie. Du wirst sehen, wozu wahre Liebe alles imstande ist, wenn du dich mir nur hingibst.«
    In ihren Augen standen Tränen, so schrecklich wundervoll waren seine Worte. Worte, die jeden einzelnen Traum aussprachen, den sie je geträumt hatte. Woher konnte er das wissen – und doch, in seinem Gesicht stand nichts außer Verlangen, wildem, ungezügeltem Verlangen. Vielleicht – Bitte, lieber Gott! –, vielleicht sagte er die Wahrheit. Kein Mensch im Universum konnte so grausam sein und über Dinge wie diese lügen.
    Eng umschlungen stolperten sie aus dem Crashed Dumper nach draußen, ein Paar, das wie betrunken war von seiner eigenen Sehnsucht.
     
    Das Büro der Konföderierten Navy auf Lalonde war ein zweistöckiges Bauwerk, ein Rechteck mit einer Länge von fünfundsechzig Metern und einer Breite von zwanzig. Die Außenwände waren blausilberne Spiegel, durchbrochen nur von einem einzelnen schwarzen Band auf halber Höhe, das sich um das gesamte Gebäude herumzog. Auf dem flachen Dach befanden sich sieben Satellitenschüsseln, abgedeckt von geodätischen Wetterkuppeln, die merkwürdig an hell orangefarbene Pilze erinnerten. Nur fünf der Kuppeln beherbergten tatsächlich Kommunikationsausrüstung; die beiden anderen waren getarnte Maserkanonen, die eine effektive Nahverteidigung ermöglichten. Das Gebäude befand sich im Ostteil von Durringham, nur fünfhundert Meter von dem Dumper entfernt, in dem der Gouverneur residierte.
    Das Büro gehörte zur Klasse 050-6B und war geeignet für Kolonien der Phase eins und kleinere Missionen in tropischen Einsatzgebieten: eine programmierte Siliziumstruktur, die von der lunaren SII hergestellt wurde. Die Konstruktion war auf Lalonde in einem fünf Meter großen kubischen Container eingetroffen. Die Pioniere der Navy hatten fünfzehn Meter tiefe Fundamente in den weichen Boden getrieben, um das Gebäude gegen Wind zu sichern, und anschließend den Selbstaufbau aktiviert. Die Wände waren so stabil wie Mayope, aber so dünn wie Papier: das Bauwerk war extrem anfällig gegen Wind, selbst gegen schwache Böen. Und im Hinblick auf die Temperaturen hatte es einige Spekulationen gegeben, daß die aufgeheizte Luft im Innern möglicherweise ausreichen könnte, um das fertige Gebäude wie einen Heißluftballon vom Boden steigen zu lassen.
    Die Konföderierte Navy hatte einen Stab von fünfzig Mitarbeitern auf Lalonde stationiert: Offiziere, Zivilbeamte und

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