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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die ganze Welt immer noch ein guter Platz zum Leben war.
    Sie forderte alles von Andy ein auf seinem kleinen unordentlichen Bett. Sie verbrachte die Nacht mit seiner Anbetung, lauschte seinen ekstatischen Schreien, die sich mit der Discomusik vermischten, während das schillernde Licht über die Zimmerdecke spielte. Die Luft in dem kleinen beengten Zimmer wurde stickig vom Schweiß und der Hitze, die von ihren Leibern aufstiegen. Sie bemerkten nicht einmal, daß die gigantischen Luftumwälzungsanlagen der Westminster-Kuppel ausfielen.
    Als die ersten dünnen Nebelschleier über der Themse aufstiegen und sich lustlos auf die Gebäude am Ufer senkten, waren ihre Orgasmen nah am Schmerz angekommen, so sehr zwangen ihre Nanoniken das längst wunde Fleisch zum Weitermachen. Schließlich, nachdem das exquisite Narkotikum der Verzweiflung abgeklungen war, klammerten sie sich aneinander, zu erschöpft und besinnungslos, um zu merken, daß die dünnen Nebelschleier über dem Herzen der alten Stadt angefangen hatten rosafarben zu leuchten.

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12. Kapitel
     
    Liol steuerte die Lady Macbeth direkt zu dem großen kugelförmigen Weltraumdock am Rand der Scheibenstadt, wo das MSV parkte, und hielt zwanzig Meter vor der Schleuse seine Position. Joshua hatte sehr entschieden befohlen, daß niemand von Bord ging.
    Die Ausarbeitung einer Prozedur, wie Quantook-LOU und fünf Mosdva aus seinem Gefolge an Bord gebracht werden konnten, nahm die gesamte Zeit des Weges aus der transparenten Kugel bis zur Schleuse in Anspruch. Schließlich kamen sie darin überein, daß zwei Mann aus Joshuas Gruppe, Quantook-LOU und ein weiterer Mosdva zuerst an Bord der Lady Macbeth übersetzen würden. Alles in allem waren drei Flüge erforderlich, und Joshua würde als letzter an Bord kommen. Auf diese Weise war der Distributor der Ressourcen zufrieden, daß das Raumschiff nicht einfach davonfliegen und ihn zurücklassen würde, sobald der Kommandant an Bord war. Die Vorstellung, daß Joshua als Kommandant niemals eines seiner Besatzungsmitglieder im Stich lassen würde, schien ihm offensichtlich fremd. Ein interessanter Aspekt, stimmten die Menschen überein, und ein deutlicher Hinweis auf zukünftiges Verhalten.
    Die Xenos wurden in der Messe von Kapsel D untergebracht, die über einen eigenen isolierten Umweltkreislauf verfügte. Sarha modifizierte die Atmosphäre so, daß sie die gleiche Gasmischung aufwies wie die Scheibenstadt – nicht, daß die Lady Macbeth große Mengen Argon an Bord mitgeführt hätte, und die Kohlenwasserstoffe konnte sie sowieso nicht zur Verfügung stellen.
    Nachdem Quantook-LOU an Bord und Joshua zurück auf der Brücke war, würden die Mosdva die Koordinaten ihres Zielortes nennen.
    Mosdva-Raumanzüge waren aus einem engsitzenden Gewebe gemacht, in das wärmeregulierende Leiter eingearbeitet waren. Lediglich die beiden oberen Gliedmaßenpaare steckten in Ärmeln; die Beine wurden an den Körper angelegt und verliehen dem gesamten Unterleib das Aussehen eines übergroßen Strumpfes. Der Helm war klobig und besaß interne Kontrollen, die sich wie Warzen ausstülpten, sowie ein transparentes Frontvisier mit mehreren schützenden Blenden, die man herunterklappen konnte. Der Tornister mit den Lebenserhaltungssystemen war ein großer Konus, der in einem Kranz kleiner pechschwarzer Finnen endete. Ein einzelnes dickes und gepanzertes Kabel verband den Tornister mit dem Helm. In einer Art Netzweste, über dem Anzug getragen, steckten an Haken und Ösen die gleichen elektronischen Module und Werkzeuge und Behälter, die die Mosdva auch in der Station in ihren Westen hatten.
    Beaulieu und Ashly beobachteten die Xenos durch einen Sensor in der Decke, als sie durch die verbindende Luftschleuse in die vorbereitete Messe kamen. Sie bewegten sich nicht mit ganz der gleichen Geschicklichkeit wie in der Scheibenstadt, nachdem die Blattwedel fehlten, an denen sie sich hätten stabilisieren können, doch sie gewöhnten sich sehr schnell an die Haltegriffe und die Leitern zwischen den Decks.
    Als der letzte Mosdva in der Messe war, schloß Ashly die Luke und pumpte die neue Atmosphäre hinein. Quantook-LOU wartete mitten im Raum, während die anderen ihre neue Umgebung genau in Augenschein nahmen. Die meisten Apparate und Maschinen waren für diese Reise ausgebaut worden, und zurück blieb eine spartanische Kabine ohne viel Technologie, die sie hätten sondieren können und ganz sicher ohne irgendwelche kritischen Geräte, die durch

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