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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Un-
    tersuchungskommission im Jahre 2050 auf dem Planeten
    Phnaargos gelang, den ursächlichen Grund für den desaströ-
    sen Verlauf der menschlichen Geschichte in der zweiten Hälfte
    des zwanzigsten Jahrhundert auszumachen, einen Verlauf, der
    unausweichlich zum NHE, zum Nuklearen Holocaust-
    Ereignis von 1999 führte, in dessen Fortgang zwei Drittel der
    bekannten Welt vernichtet wurden. Die Untersuchung bewies
    über jeden Zweifel hinaus, dass all das Theater und der Ärger
    die Schuld eines einzelnen Mannes waren. Dass alles genau
    zurückverfolgt und mitten auf die gitarrenförmige Fußmatte
    eines gewissen Elvis Aaron Presley geschaufelt werden konn-
    te.
    Ja, ganz genau den.

    TEIL 1

    1
    Ich wurde nicht geboren, um das Leben eines Menschen zu leben,
    sondern als Stoff zukünftiger Erinnerungen.
    König Artus
    Ich kannte den Hyde-Park schon,
    da war er nicht mehr als ein Blumentopf!
    Hugo Rune
    Um halb drei nachmittags am 16. August 1977 probten die Te-
    lefone auf dem Schreibtisch des Polizeichefs Sam J. Maggott
    vom Memphis PD den Aufstand gegen selbigen. Sam spuckte
    Big Mac, packte den Hörer des lautesten Protestierers und
    brüllte »Ja?« hinein, wie man das eben so macht. Die nicht all-
    zu weit entfernte Stimme eines jüngeren Untergebenen plap-
    perte einen Strom von unzusammenhängendem Zeugs in
    Sams Ohr. Es endete mit den Worten: »Sie kommen besser sel-
    ber raus, Chief.«
    »Muss ich schon wieder alles selbst machen, Junge?« Sam
    schob die übrigen bimmelnden Telefone in eine offene
    Schreibtischschublade und drückte sie zu. »Was ist denn los,
    verdammt?«
    »Er ist tot, Chief! Elvis ist tot! Und hier draußen ist die Kacke
    am Dampfen, Boss!«
    »Gottverdammt!« Sam Maggott hielt den Hörer auf Armes-
    länge von sich und starrte ihn an wie einen Neger, der ihn um

    die Hand seiner Tochter gebeten hatte. »Du nimmst mich auf
    den Arm, Kleiner?«
    »Ich schwöre es bei Gott, Chief!«
    »Hat jemand den verdammten Hurensohn erschossen?« Der
    Hörer klebte wieder an Sams Ohr.
    »Sieht eher nach einem Herzanfall oder so was aus. Er liegt
    in seinem Badezimmer. Seine Sicherheitsleute sind überall und
    spielen völlig verrückt! Sie müssen herkommen, Chief… o
    Scheiße…« Die Verbindung war unterbrochen.
    Sam äußerte gewisse Worte, nach denen zu urteilen der
    Schädel des jüngeren Beamten in Wirklichkeit ein männliches
    Reproduktionsorgan war, und warf den Hörer auf die Gabel.
    Elvis Presley tot. Der Papierkram…
    Er wuchtete seinen Leib von dem verstärkten Stuhl, drückte
    sich die Mütze schräg auf den Kopf, heftete das Abzeichen auf
    die Brust, steckte den Revolver in das Rindslederholster und
    watschelte durch das Zimmer. Er packte den Türgriff und
    drehte sich ein letztes Mal flüchtig nach seinem stinkenden
    Büro um. Die Wände starrten nur so von forensischen Vergrö-
    ßerungen von Mordopfern, Fahndungsfotos von Sexualstraftä-
    tern und Serienkillern und Proben menschlichen Haars in Pla-
    stiktüten. Der abgetretene Teppich war unter leeren Burger-
    Schachteln und zerdrückten Bierdosen kaum noch zu sehen.
    Der Wassertank dampfte leicht, und Camel-Kippen bildeten
    beeindruckende ägyptische Pyramiden über unsichtbaren
    Aschenbechern. Sam seufzte ergeben. Home sweet home.
    »Ich komme wieder«, sagte Sam.

    Das würde er in der Tat. Irgendwann. Aber nicht, bevor die
    Welt, wie Sam sie kannte, sich in etwas verwandelt hatte, das
    seine kühnsten Fantasien verblassen ließ.
    Und das ist kein Scherz.

    Mittwoch, 2. Juni 1993
    Das Helicar des Senders ging auf fünfhundert und brummte
    über den stehenden Verkehr hinweg. »… und mein Rat an alle,
    die auf der M25 zur Arbeit fahren: Tut es nicht. Wir haben ei-
    nen Giftmüllunfall mit extremer Umweltgefährdung, der in
    beide Richtungen einen Rückstau von gut fünf Kilometern
    verursacht. Bleibt zu Hause und liebt euch, ihr guten Leute.
    Und damit gebe ich wieder zurück ins Studio zu Ramon.«
    »Bei euch sieht’s ja nicht besonders gut aus, wie? Genauso
    wenig wie gegenwärtig in Rotchina, scheint mir. Uns liegen
    nämlich Berichte vor, dass die rotchinesische Regierung ihre
    gesamte Bevölkerung inzwischen jeden Morgen fünf Minuten
    lang im Gleichtakt auf der Stelle hüpfen lässt. Es hat nicht das
    Geringste mit der Volksgesundheit dieses zurückgebliebenen
    Staates zu tun, wie wir gehört haben, sondern stellt eine ge-
    meinsame Anstrengung dar, die Erdachse zu kippen und das
    immer größer werdende Ozonloch direkt

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