wegzusehen.«
»Was ist passiert?«
Er schüttelte den Kopf.
»Das Mädchen kam hierher zurück?«
Diesmal nickt er und seufzte.
»Wo ist Ihre Frau?«
Sein Gesicht verlor jeden Ausdruck. »Meine Frau ist aus gesundheitlichen Gründen in unser Heimatland zurückgekehrt. Sie wird sich nur noch in meinem Elternhaus aufhalten, wo sie intensive Betreuung bekommen wird.«
Jenny nickte. Sie griff nach den Fotos, doch der Botschafter legte die Hand auf eines davon. Sie nickte und steckte die Übrigen ein. Schweigend verließ sie das Büro und ging durch die Halle zu Eingangstür. Dort blieb sie stehen und sah sich noch einmal abschließend um. Stille umfing sie. Eine drückende Stille wie in einem Trauerhaus. Sie ging noch einmal zurück und betrat ohne anzuklopfen das Zimmer. Der Botschafter saß in unveränderter Haltung hinter dem Schreibtisch. Er sah auf.
»Wie hieß sie?«, fragte Jenny mit einem Kloß im Hals.
Erst dachte sie, er würde nicht antworten, doch dann schüttelte er den Kopf. Sie verstand. Mit hängenden Schultern drehte sie sich um.
Dann hörte sie hinter sich eine leise Stimme. »Mir waren Kinder nicht vergönnt, aber wenn ich eine Tochter hätte, würde ich sie Marija nennen.«
Ohne sich umzudrehen, nickte sie und ging.
Im Präsidium ging sie zuerst zu Biederkopf. Sie schloss die Tür hinter sich ab und sie redeten lange. Dann hatte sie die Kraft, beim BKA anzurufen und ihnen zu erklären, wieso der Fall Mainmädchen gelöst war, es aber keinen Täter festzunehmen gab. Zumindest der Grabstein würde jetzt einen Namen tragen.
* * *
Der Inhalt dieses Buches ist frei erfunden und etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig Traurige Realität ist jedoch der Fund des sogenannten Mainmädchens, das im Jahr 2001 in Frankfurt am Mainufer angeschwemmt wurde.Bis heute konnte sie nicht identifiziert werden und ihr Grab findet sich tatsächlich auf dem Friedhof Heiligenstock.
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-95602-007-0
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© Andrea Habeney
© Conte Verlag GmbH, 2013
Am Rech 14
66386 St. Ingbert
Tel: (06894) 1664163
Fax: (06894) 1664164
E-Mail:
[email protected] Verlagsinformationen im Internet unter www.conte-verlag.de
Umschlag und Satz: Markus Dawo
Weitere Krimis von Andrea Habeney
Andrea Habeney Mörderbrunnen
Eine Leiche wie ein Kunstwerk, eine verliebte Kommissarin, mysteriöse Sagen …
Im Mörderbrunnen im Frankfurter Stadtwald wird eine tote Studentin entdeckt. Für Jenny Becker und ihr Team beginnt dort die Suche nach einem Täter, der mit der Mordkommission ein makabres Spiel zu treiben scheint.
Als gedrucktes Buch: 292 S., Paperback,
ISBN 978-3-944527-00-0
Andrea Habeney Mord ist der Liebe Tod
Odysseus, Alexander, Bärli: Was bedeuten die merkwürdigen Namen im Adressbuch des Mordopfers Wilma? Wieso bestreitet Wilmas angeblicher Verlobter, dass die Hochzeit unmittelbar bevorstand? Und auf welche Weise ist die dubiose Partnervermittlung »Amore« in den Fall verwickelt?
Als gedrucktes Buch: 250 S., Paperback,
ISBN 978-3-944527-01-7
Andrea Habeney Mord mit grüner Soße
Frankfurt steht Kopf! Leichenteile in Kelteräpfeln. Blut im Oberräder Gewächshaus. Original Grüne Soße in Gefahr. Und Kommissarin Jenny Becker im USA-Urlaub, der alles andere als erholsam ist und ganz anders verläuft als geplant.
Als gedrucktes Buch: 278 S., Paperback,
ISBN 978-3-944527-02-4
Weitere Titel aus unserem Programm finden Sie im Internet unter: www.conte-verlag.de