Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
Vom Netzwerk:
»Ich hab ihn gesehen. Gehört er zum Programm?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht ein Kollege. Aber wer? Ob er eine Überraschung plant?«
    Biederkopf tauchte vor ihnen auf. »Frau Becker, Sie möchten doch bestimmt mit mir tanzen. Erlauben die Herren?«
    Jenny starrte ihn entsetzt an. Tanzen? Sascha hatte aufgehört zu kauen und Logo grinste. »Klar, erlauben wir.«
    Jenny sah sich um. »Das ist ein Scherz, oder? Hier tanzt doch niemand.«
    »Doch da vorne, guck mal Jenny, ganz viele!«, meinte Sascha hilfreich.
    Jenny warf ihm einen mordlüsternen Blick zu. Dann lächelte sie den Staatsanwalt gezwungen an. »Ich kann eigentlich gar nicht tanzen.«
    »Unsinn, jeder kann tanzen. Kommen Sie.« Er griff ihren Arm und steuerte sie geschickt durch die Menge. Dann nahm er ihre Hand und legte seine andere auf ihre Hüfte. Jenny überrieselte es warm. Er zog sie an sich und schob sie langsam zwischen den anderen Tänzern durch. »Klappt doch fantastisch«, murmelte er nahe an ihrem Ohr. Sie spürte, wie sie rot wurde. »Einfach locker lassen. Ich führe Sie.«
    Darin lag ihr Problem. Momentan empfand sie es allerdings als ganz angenehm. Die Musik stoppte. Sie blieben stehen und lösten sich voneinander.
    Offensichtlich war die Band bereit. Ehlers trat auf die Bühne und kündigte sie an. Sie begannen mit einer Rockballade und Biederkopf zog sie wieder an sich.
    »Das habe ich mir lange gewünscht, Sie so nahe.«
    Jenny glaubte, sich verhört zu haben. Der ging ja plötzlich ran. Ob er etwas zu viel intus hatte? Vorsichtshalber antwortete sie nichts. Sie musste sich sowieso auf ihre Füße konzentrieren.
    Sie tanzten einige Zeit schweigend. Dann ließ er sie plötzlich los. »Wollen wir etwas trinken gehen?«
    Suchend blickte sie sich um. »Ich hatte vorhin noch ein Bier …«
    »Bier«, winkte er ab. »Das können Sie jeden Tag trinken. Frau Kaiser von der Technik hat nebenan eine Cocktailbar aufgemacht. Wie wärs mit einer Piña Colada? Oder einem Caipi?«
    »Na gut.«
    Er führte sie aus der Kantine und ein Stück den Gang entlang. Überall lehnten Kollegen und Kolleginnen an den Wänden, unterhielten sich, aßen und tranken und ein Pärchen küsste sich. Jenny sah verlegen zur Seite.
    Zwei Türen weiter bogen sie in ein dämmriges Zimmer, aus dem ihnen Reggaeklänge entgegenschlugen. Auf einer Seite war eine mit karibischen Elementen geschmückte Bar errichtet worden. Hinter ihr stand Melanie Kaiser, eine alte Bekannte.
    »Jenny!«, rief sie. »Musst unbedingt meine Margaritas probieren. Oh, und Herr Biederkopf, Sie auch!«
    Jenny lächelte und blickte erst auf die handgeschriebene Karte, dann zu Biederkopf. »Ich nehme doch lieber eine Piña Colada. Da bin ich nicht ganz so schnell betrunken.«
    Er grinste und bestellte zwei. Melanie sah von einem zum anderen, bevor sie anfing, die Cocktails zu mixen. Morgen würde die Gerüchteküche brodeln. Biederkopf zückte Geld. Jenny suchte auch in ihrer Hosentasche.
    »Ich bitte Sie. Ich habe Sie eingeladen.« Er legte die Hand auf ihren Unterarm.
    »Na dann, danke.«
    Melanie nahm das Geld entgegen. »Ist für einen guten Zweck …«
    Biederkopf nickte ernsthaft. »Das müssen wir unterstützen und noch mehr trinken.«
    »Du meine Güte.«
    Zwei Piña Coladas später war Jenny beschwipst, im Gegensatz zu Biederkopf. Als ein Mitarbeiter seines Büros erschien und sich zu ihm beugte, hörte er aufmerksam zu.
    »Tut mir leid«, meinte er dann zu Jenny gewandt. »Ich muss kurz ins Büro. Ich bin aber bald zurück. Ich hoffe, Sie warten auf mich.«
    »Das muss ich mir schwer überlegen«, lächelte sie. Meine Güte, jetzt flirtete sie auch noch …
    »Ich finde Sie auf jeden Fall.« Er zwinkerte ihr zu. Als er hinausgegangen war, stellte sie ihr Glas ab. Keine Cocktails mehr für sie. Am besten ging sie etwas essen.
    Im Hauptraum spielte die Band mit mehr Hingabe als Können. Viele tanzten. Andere standen an den Wänden und unterhielten sich. Sie trat an das schon reichlich geplünderte Buffet und nahm sich einen Teller.
    Als Jenny fertig gegessen hatte, sah sie sich nach Logo und Sascha um, konnte sie jedoch nirgendwo entdecken. Sie schlenderte aus der Kantine und blieb unschlüssig stehen. Aus mehreren Nachbarzimmern drangen Stimmen, sie steckte den Kopf neugierig durch die erste Tür. Hier waren Spieltische aufgebaut. Soweit Jenny das erkannte, wurde 17 und 4 gespielt. Hier fand sie auch Logo und Sascha.
    »Wo ist denn dein Staatsanwalt?«, meinte Logo grinsend.
    »Musste kurz ins

Weitere Kostenlose Bücher