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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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heute herausgefunden hatte. »Die weitere Vorgehensweise ist heikel. Meinst du, wir bekommen mit dem, was wir haben, einen Durchsuchungsbefehl? Immerhin besteht die Gefahr, dass sie Beweismaterial verschwinden lassen.«
    Er lehnte sich zurück und dachte einen Moment nach. »Würde der Taxifahrer ihn bei einer Gegenüberstellung identifizieren können?«
    »Zweifelhaft. Der Anruf bei der Taxizentrale wurde leider nicht aufgenommen und wir können die Stimmen nicht abgleichen.«
    »Warum sollte er überhaupt ein Taxi genommen haben?«
    »Damit niemand seinen Wagen erkennt? Aber warum das Ganze? Warum die Wiesner töten? Glaubt er, dass sie seinen Sohn auf dem Gewissen hat, und will Rache üben? Das Vater-Sohn-Verhältnis schien mir dazu nicht eng genug. Die Wiesner ist auch nicht verdächtig, aber vielleicht weiß er etwas, das wir nicht wissen.«
    Jennys Handy klingelte. »Darf ich?«, fragte sie.
    »Natürlich!«
    Sie meldete sich. »Was? Ich komme sofort.«
    Sie sprang auf. »Die Wiesner ist aufgewacht. Es geht ihr schlecht, aber sie kann sprechen. Da die Sache so wichtig ist, erlaubt der Arzt einen kurzen Besuch.«
    »Dann los«, meinte Biederkopf. »Ich bereite alles vor. Melde dich, sobald du etwas weißt.«
    Er stand auf und kam auf sie zu, doch Jenny war schon auf dem Weg zur Tür. Lächelnd hielt er inne und schüttelte den Kopf.
    Jenny rannte fast zum Parkplatz. Unterwegs stieß Logo zu ihr. In Rekordzeit legten sie den Weg zum Höchster Staatskrankenhaus zurück. Als sie an der Station klingelten, öffnete ihnen Dr. Gruber persönlich. Er schien aufgeregt. »Sie ist wach. In Anbetracht ihres Zustandes ein Wunder. Bitte machen Sie es kurz.«
    »Natürlich«, versprach Jenny. Mit Logo im Gefolge betrat sie Ramona Wiesners Zimmer. Die junge Frau hing an diversen Geräten und ein gleichmäßiges Piepen ertönte im Hintergrund. Ihr blasses Gesicht verschwand fast in der zartgelben Bettwäsche. Jenny trat ans Bett und beugte sich vor. »Frau Wiesner? Hören Sie mich?«
    Die Frau schlug die Augen langsam auf. Ihre Lider flatterten. Es dauerte einem Moment, bis sich ihr hin und her irrender Blick auf Jenny fokussiert hatte.
    »Erkennen Sie mich? Ich bin Kommissarin Becker.«
    Ein Blinzeln war die Antwort.
    »Wer hat versucht, Sie umzubringen?«
    Es dauerte einen endlos erscheinenden Moment, bis Ramona Wiesners Lippen sich bewegten. Jenny brachte ihr Ohr näher heran. Sie glaubte den Namen Duprais zu verstehen.
    »Duprais?«, vergewisserte sie sich. Ramona Wiesner nickte leicht.
    »Sicher?« Wieder ein Nicken.
    Jenny zögerte. Sie wollte die Frau nicht überfordern. Dann beugte sie sich jedoch noch einmal nach vorne. »Warum wollte er Sie umbringen?«
    »Frau.«
    »Wegen einer Frau?«
    Das Nicken fiel diesmal so schwach aus, dass Jenny nicht sicher war, ob sie es sich nicht nur eingebildet hatte. Gleichzeitig fing eines der angeschlossenen Geräte an, wie wild zu piepen. Die Tür wurde aufgerissen und Jenny unsanft zur Seite geschoben.
    »Sie müssen den Raum verlassen. Sie kollabiert!«
    Jenny zog sich zurück und beobachtete, wie der Arzt verschiedene Medikamente in den intravenösen Zugang injizierte. Das Piepen hörte nicht auf. Sie sah sich um. Logo war schon in den Flur geflüchtet. Vorerst konnten sie hier nichts tun.
    Sie verließen die Intensivstation und Jenny zückte ihr Handy. Als Biederkopf sich meldete, sagte sie: »Die Wiesner hat eindeutig Duprais belastet.«
    Biederkopf reagierte umgehend. »Ich lasse ihn festnehmen. Du fährst direkt hin?«
    »Das lasse ich mir nicht nehmen.«
    Aber als sie zum zweiten Mal an diesem Tag vor der Villa vorfuhren, erlebten sie eine unangenehme Überraschung. Ein uniformierter Kollege vom Kronberger Revier trat aus der Tür. »Ausgeflogen. Kein Mensch mehr hier.«
    Jennys Fluch ließ sogar ihre abgebrühten Kollegen erstaunt aufblicken. »Damit hätte ich rechnen müssen. Logo, lass eine Fahndung rausgeben. Sie wollen bestimmt zum Flughafen.«
    »Da kriegen wir sie«, meinte er beruhigend. »Die können höchstens zwei Stunden weg sein.«
    In diesem Moment fuhr die Spurensicherung vor. Jenny schickte sie direkt zu dem Gartenstück hinter Marc Duprais’ Wohnung. »Ich will wissen, was sie da vergraben hat!«
    Zwanzig Minuten später bekam sie die Antwort. In einer Plastiktüte fanden sich verschiedene Utensilien, die offensichtlich zur Herstellung von Blausäure und Arsen gedient hatten.
    Jenny fühlte sich erschöpft und entmutigt. Hoffentlich würden sie das Pärchen

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