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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Kerze, aber der schwache Schein genügte, um das Rätsel zu lösen.
    »Sie?« Muriel wusste nicht, ob sie beim Anblick der Schicksalsgöttin erschrocken oder erleichtert sein sollte. Immerhin hatte sie gerade etwas Verbotenes getan. Es war keine Unachtsamkeit und kein kleines Vergehen gewesen. Nein. Sie hatte den Ritt durch die Zeit ganz bewusst angetreten.
    Ascalon! Plötzlich erinnerte sie sich wieder daran, wie furchtbar der Wallach ausgesehen und wie sehr er gelitten hatte. »Wie ... wie geht es Ascalon?«, fragte sie besorgt und schuldbewusst zugleich.
    »Interessiert dich das wirklich?« Die Stimme der Schicksalsgöttin war schneidend. Zorn schwang darin mit.
    »Natürlich!« Muriel setzte sich auf. Wie konnte die Göttin nur glauben, dass Ascalon ihr gleichgültig war?
    »Ein guter Reiter sorgt sich um sein Pferd, ehe er es zuschanden reitet«, erwiderte die Göttin kühl.
    Muriel durchzuckte ein schmerzhafter Stich. »Heißt das, er ... er ist ...« Sie wagte es nicht, den Satz zu beenden.
    »Er lebt, wenn du das meinst«, sagte die Göttin.
    »Pffft!« Mit einem zischenden Laut entwich die Luft aus Muriels Lungen. Ascalon lebte. Alles würde gut werden.
    »Aber es geht ihm nicht gut.« Die Göttin erhob sich aus dem Korbstuhl und kam auf Muriel zu. In ihrem Zorn wirkte sie viel größer, als Muriel sie in Erinnerung hatte. Unwillkürlich rückte sie ein wenig von der Bettkante fort.
    »Fürchtest du dich?«, fragte die Göttin und blickte von oben auf Muriel herab.
    Muriel nickte stumm. Ja, sie fürchtete sich. Sehr sogar. Es war nicht das erste Mal, dass sie Mist gebaut oder ein Verbot missachtet hatte, und es war auch nicht das erste Mal, dass sie dabei erwischt worden war. Aber nie, nicht einmal bei Teresas berüchtigten Wutausbrüchen, hatte sie eine solche Angst gehabt. Sie wünschte, sie könne sich irgendwo verkriechen, wusste aber auch, dass das nichts ändern würde.
    »Ja, du fürchtest dich, aber nicht genug.« Die Augen der Göttin funkelten zornig rot.
    ... wie eine Dämonin, schoss es Muriel durch den Kopf. Das unheimliche Glühen jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken.
    »Du hast mein Verbot missachtet«, zischte die Göttin, außer sich vor Wut. »Du hast mein Vertrauen auf schändliche Weise missbraucht. Du hast getan, was niemals getan werden darf, und damit Ascalon und dich in allergrößte Gefahr gebracht. Nur eine Minute länger und ihr wärt tot gewesen.«
    »Es ... es tut mir leid.« Muriel wusste, wie albern sich das anhören musste, aber ihr fiel gerade nichts Besseres ein. Außerdem tat es ihr wirklich leid. Weder hatte sie Ascalon schaden noch sich selbst umbringen wollen. Ihre Gedanken waren so sehr bei Nero gewesen, dass alles andere ihr nebensächlich erschienen war.
    »Leid!« Die Göttin spie das Wort aus, als habe es einen bitteren Beigeschmack. »Was weißt du schon von Leid.«
    »Genug, um zu erkennen, dass Nero gelitten hat!« Muriel wusste nicht, welcher Teufel sie ritt, das zu sagen. Aber sie spürte, dass sie sich verteidigen musste. Sie hatte Unrecht getan, aber nicht aus Eigennutz. Sie hatte es getan, um ein Leben zu retten. »Er war tot, als ich in den Stall kam – tot!« Das letzte Wort schrie sie fast. »Der Arme ist qualvoll erstickt, weil meine Schwester nicht aufgepasst hat. Der Apfel, den sie ihm geben wollte, war zu groß. Daran ist er erstickt. Das ist so unfair. Das konnte ich doch nicht zulassen.« Muriel schnappte nach Luft. »Aber das muss ich Ihnen ja nicht sagen, Sie wissen ja sicher schon alles.«
    »Ja, ich weiß es.« Die Göttin blieb ruhig. »Ich weiß sogar, warum Vivien den Apfel nicht klein geschnitten hat.«
    »Das wissen Sie?« Muriel horchte auf. »Warum?«
    »Weißt du das nicht?«
    »Ich? Nein? Wieso?« Muriel runzelte die Stirn. »Vivien hat nicht mit mir gesprochen, nachdem ...«
    »... du am Abend die gleichen Schmerzen erlitten hast wie im Stall?« Die Göttin zog eine Augenbraue streng in die Höhe. »Überlege!«
    »Ich verstehe nicht.« Muriel schüttelte verwirrt den Kopf. Sie spürte, dass die Lösung zum Greifen nahe vor ihr lag, konnte sie aber nicht in Worte fassen. »Sie meinen, die Schmerzen im Haus und im Stall gehörten zusammen?«, fragte sie vorsichtig.
    »Natürlich, was denkst du denn?« Der Ärger in der Stimme der Göttin flammte erneut auf. »Glaubst du, ich verbiete dir ohne Grund in eine Zeit zu reisen, in der du existierst? Glaubst du, das ist alles nur ein Spiel?« Sie schnaubte missbilligend und

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