Asche der Welten
wird alles gut«, sagte Rlinda, als sie die Unsicherheit in Niras Gesicht bemerkte. »Bestimmt.«
»Ich bin diejenige, die dafür sorgen muss, dass alles gut wird. Hierherzukommen, sich der Vergangenheit zu stellen, all diese Leute zu sehen ... Ich muss es hinter mich bringen, bevor ich meinen Weg fortsetzen kann.«
Die Blinder Glaube flog neben der Neugier, ebenfalls mit Versorgungsmaterial für die Kolonisten auf Dobro beladen. »BeBob und ich bleiben nicht lange«, sagte Rlinda. »Sie und die Kinder sollten Ihre Angelegenheiten schnell erledigen, wenn Sie nicht wollen, dass wir Sie dort unten zurücklassen.«
»Nein, wir bleiben nicht auf Dobro.« Nira drehte sich um zum hinteren Teil des Schiffs, wo sich die Kinder aus der Hanse stammende Vidfilme ansahen, die Rlinda ebenfalls an Bord genommen hatte. »Auf dieser Welt haben wir genug Zeit verbracht.«
Als die beiden Raumschiffe landeten und ihre Frachtluken öffneten, kamen neugierige Kolonisten, um beim Entladen zu helfen. Rlinda beaufsichtigte die Arbeiten und beobachtete, wie die Kistenstapel schrumpften, bis die Frachträume schließlich leer waren.
Mit einem Schössling blieb Nira am Ende der Rampe stehen und zögerte. Osira'h ergriff ihre Hand und sagte: »Komm, Mutter. Müssen wir dir den Weg zeigen?«
Das Mädchen trug ebenfalls einen Schössling, wie auch die anderen Kinder. Sechs neue Weltbäume für Dobro. »Ich kenne ihn zu gut.« Nira hielt den kleinen Baum in der Armbeuge, lächelte und trat zusammen mit ihren Kindern von der Rampe auf Dobros Boden.
Sie verließen das Landefeld und schritten wie eine kleine Prozession durch den neuen Ort. Die Halbblut-Kinder staunten über all die Veränderungen, die sie sahen, und Niras Augen füllten sich mit Tränen. Die Zäune existierten nicht mehr, die Zuchtbaracken waren niedergebrannt, und wo einst das Anwesen des Dobro- Designierten gestanden hatte, lagen noch einige Trümmerreste. Alles sah ganz anders aus, und dafür war Nira dankbar. Ein dunkler Schatten schien von diesem Ort genommen.
Die ildiranische Splitter-Kolonie und das Gefangenenlager der Menschen waren einst voneinander getrennt gewesen, aber inzwischen gingen beide Siedlungen ineinander über. Die meisten Kolonisten erkannte Nira wieder, und ihre Gesichter deuteten auf einen echten Wandel hin. Die Ildiraner halfen den Menschen. Nira wusste, dass es noch immer viele Narben gab, sowohl in der Landschaft als auch in den Herzen, aber es schien tatsächlich besser zu werden.
Vielleicht konnten die Bewohner von Dobro wirklich einen Schlussstrich unter ihre Vergangenheit ziehen und neu anfangen.
Die Kinder wirkten sehr aufgeregt und liefen zu den nahen Hügeln, als wollten sie etwas suchen. Nach dem Frühlingsregen wuchs das Gras in einem saftigen Grün. Es überraschte Nira nicht, dass ihr Grab noch existierte. Muree'n fand es und rief die anderen herbei.
Nira fühlte sich desorientiert, als sie den regelmäßigen Stein betrachtete, der die Stelle markierte, wo der Designierte Udru'h sie angeblich begraben hatte. Ihr holografisches Bild, das eine jüngere, unschuldigere Nira zeigte, faszinierte die Kinder. »Du siehst da sehr schön aus«, sagte Rod'h.
Nira kniete im Gras und dachte an all die Jahre im Zuchtlager zurück. Sie wusste, dass auch Jora'h hierhergekommen war und an diesem Grab getrauert hatte, von ihrem Tod überzeugt.
Es wurde Zeit, mit dieser Lüge Schluss zu machen. Nira löste den Daten-Kristall und seine Energiequelle, steckte beides ein und nahm dem angeblichen Grab damit das Bild. Es war nur eine symbolische Geste, aber trotzdem fühlte sie sich anschließend besser.
Eine bessere Zukunft erwartete die Bewohner von Dobro. Und auch sie. »Warum hast du das getan, Mutter?«, fragte Osira'h.
Nira stellte den Topf mit dem Schössling auf den Boden. »Weil wir hier sind, um ein neues Zeichen zu setzen, ein viel wichtigeres.« Sie begann damit, ein Loch in den Boden zu graben, groß genug für den Schössling. Die Kinder halfen, und kurze Zeit später war der erste Weltbaum auf Dobro gepflanzt. Nira trat zurück und betrachtete ihr Werk. »Und wo pflanzen wir die anderen?«, fragte Gale'nh.
Nira zeigte auf geeignete Stellen, die weit genug voneinander entfernt waren, damit die Weltbäume beim Wachsen genug Platz hatten. Gleichzeitig sollten sie nahe genug sein, damit sich ihre Wurzeln treffen und miteinander verbinden konnten. »Eines Tages wird hier ein schöner Hain stehen.«
Indem sie das Bewusstsein des Weltwalds
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