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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Estarra. »Derzeit nicht, und für mich auch nicht.« Celli wandte sich an ihre älteste Schwester. »Komm schon, Sarein, zeig etwas Aufregung! Dies ist mein großer Tag.«
    Sarein wirkte verlegen. »Ich bin aufgeregt, ehrlich. Ich möchte es auf keinen Fall versäumen.«
    »Das will ich stark hoffen.« Celli lief wieder fort.
    Estarra sah Sarein an. »Wir möchten, dass du bei dieser Gelegenheit deinen Botschafterumhang trägst. Es erscheint uns angemessen.«
    »Wenn man bedenkt, was geschehen ist... Ich weiß nicht, ob ich ihn jemals wieder tragen sollte.«
    »Ja, das solltest du.« Estarra hob das Kinn und lächelte. »Deine Königin erlaubt es dir.«
    Sie ging fort, um Peter aus einer politischen Besprechung zu holen - er brauchte etwas Zeit, um sich vorzubereiten. Als sie so weit waren, kletterten sie zum Blätterdach empor, wo sich im hellen Sonnenschein alle für die Hochzeit von Celli und Solimar versammelten.
    Estarra trug ihr Baby in einem Netz aus Kokonfaser, und neben ihr saß Peter auf einem Geflechtstuhl. Violett und schwarz gemusterte Schmetterlinge schlüpften gerade, und ganze Wolken von ihnen schwirrten wie lebende Amethyste über den Wipfeln der Weltbäume.
    Celli und Solimar standen nebeneinander auf den miteinander verflochtenen Zweigen und lächelten. Ihre smaragdgrüne Haut zeigte neue Tätowierungen, Hinweis nicht nur auf den Stand ihrer Ausbildung und ihre Leistungen, sondern auch auf die besondere Verbindung zwischen ihnen. Das Paar wirkte sehr jung, fand Estarra, aber dann dachte sie daran, dass Celli inzwischen neunzehn war, ein Jahr älter als sie bei ihrer Heirat mit König Peter. »Sie sind so glücklich miteinander«, sagte Peter. »Wie ein Herz und eine Seele.«
    »Durch den Telkontakt teilen sie ihre Gedanken und Empfindungen.«
    »Diese Möglichkeit haben wir nicht.« Peter wandte sich ihr zu. »Aber ich hätte trotzdem dich gewählt, daran besteht kein Zweifel.«
    Als grüne Priester hatten Celli und Solimar ihre Entscheidung den anderen grünen Priestern durch den Telkontakt mitgeteilt. Ihre Freunde und Gefährten wussten bereits von der tiefen Bindung, und deshalb war eigentlich gar keine Hochzeitszeremonie nötig.
    Celli und Solimar wechselten einen kurzen Blick, verständigten sich wortlos und begannen mit einem Tanz. Jede ihrer Bewegungen brachte pure Lebensfreude zum Ausdruck, als sie die akrobatischen Künste zeigten, die sie von den Meisterbaumtänzern gelernt hatten. Solimar sprang, griff nach einem hohen Ast, schwang herum, hakte die Beine um einen dicken Zweig und ließ den Oberkörper nach unten baumeln. Celli sprang ebenfalls, und Solimar ergriff sie mit den ausgestreckten Armen und schwang sie zum nächsten Ast, wo sie eine Pirouette drehte - ihre Zehen schienen das Holz kaum zu berühren.
    Das Publikum applaudierte, und Solimar sprang hinter Celli her. Eine improvisierte, aber perfekt aufeinander abgestimmte Jagd durchs hohe Blätterdach begann. Mit diesem überschwänglichen Tanz hatten sie dem verheerten Weltwald einst neue Kraft gegeben. Jetzt zeigten sich die Verdani dafür erkenntlich und nahmen an der Vorstellung teil, indem sie ihre Zweige neigten und Blattwedel bewegten.
    Estarra beobachtete den spektakulären Baumtanz und genoss den Sonnenschein.
    Um sie herum saßen ihre Eltern und andere Theronen zusammen mit Roamern, Kolonisten und sogar Repräsentanten der Hanse. Das Baby in ihren Armen war warm und wundervoll lebendig. Theroc blühte wieder, und Estarra roch den Duft von Blumen.

166 MARGARET COLICOS
    Die Blinder Glaube und die Unersättliche Neugier starteten und ließen die große Klikiss-Stadt auf Llaro unter sich zurück. Als die vollständig reparierte Neugier am Himmel emporkletterte, ähnelte das Geräusch ihres Triebwerks einem erleichterten Seufzen.
    Mit einem bittersüßen Empfinden sah Margaret den beiden Schiffen nach. Sie blieb erneut bei den Klikiss zurück, und dieser Umstand bescherte ihr ein gewisses Unbehagen. Aber diesmal war es ihre Entscheidung, und Anton leistete ihr Gesellschaft. Ein wenig unsicher sah er sich um.
    Die Arbeiter, Techniker und Wissenschaftler der Klikiss hatten die Neugier repariert, angeleitet von der Davlin-Brüterin, die nun uneingeschränkte Kontrolle über den Schwärm hatte. Als Captain Kett ihre beiden Passagiere nach Llaro gebracht hatte, war sie zunächst nicht bereit gewesen, den Käfern die ganzen Reparaturarbeiten zu überlassen, doch es dauerte nicht lange, bis sie feststellte, dass die Klikiss

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