Asche der Welten
Wenzeslas und sein Sonderkommando. Wir machen das Beste draus, und hier können wir zusammen sein.«
Der Rest der Familie kam blinzelnd aus dem Kampfboot. Sie hatten so viel hinter sich, dass sie einfach nur froh waren, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. »Der Vorsitzende ist tot, und die Hanse existiert nicht mehr«, sagte Jerome. »Auf der Erde beruhigt sich die Lage. Wir könnten zurückkehren und unser dortiges Leben fortsetzen.«
Lydia hob den Zeigefinger. »Dass all jene Dinge geschehen sind, sollte dir zu denken geben. So etwas ist nicht zum ersten Mal passiert. Geheimpolizei, mit Füßen getretene Menschenrechte, Bürger voller Angst, Nachbarn, die zu Denunzianten werden ... Und jene, die man für Freunde gehalten hat, verweigern einem Hilfe aus Furcht vor Repressalien.« Sie schnaubte. »Hier kann es nur besser werden, und trotzdem dauert es bestimmt eine Weile, bis mein Misstrauen nachlässt.«
Sullivan richtete einen hoffnungsvollen Blick auf seine Familie. »Gebt Dobro eine Chance. Wir können hier ein besseres Leben führen.«
»Wenn euer Vater sagt, dass dies eine gute Gelegenheit für uns ist, so habt ihr allen Grund, es zu versuchen und euch Mühe zu geben«, sagte Lydia, und niemand widersprach ihr.
Nach all dem, was auf Dobro geschehen war, hatten Menschen und Ildiraner auf dieser Welt nicht viel füreinander übrig. Aber sie waren übereingekommen, das Kriegsbeil zu begraben und zusammenzuarbeiten. Mit seinen Erfahrungen als Verwalter wollte Sullivan für die beiden Gruppen eine gemeinsame Kolonie aufbauen. Er war sicher, das mit der Hilfe von Lydia und seiner Familie schaffen zu können.
Benn Stoner, Oberhaupt der Burtort-Nachkommen, kam mit langen Schritten übers Landefeld und schüttelte Sullivan die Hand. »Ihr seid also die Profis? Wir können zweifellos Hilfe gebrauchen.«
»Der Weise Imperator hat bei Mijistra alle Hände voll zu tun. Die Konföderation wird Frachter mit dem Notwendigsten schicken, aber wir müssen vor allem selbst zurechtkommen.«
»Kein Problem«, sagte Stoner. »Wir sind an harte Arbeit gewöhnt. Das gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für die Ildiraner.«
Einige in der Nähe stehende Ildiraner nickten und wussten, dass Sullivan den Segen des Weisen Imperators hatte. Es mangelte ihnen an der Fähigkeit zur Innovation, aber sie verstanden es, Anweisungen auszuführen, und das hielt Sullivan für einen guten Anfang. »Diese Welt wird schon bald eine mustergültige Kolonie sein, warten Sie's nur ab.«
»Ich glaube, Dobro wird zum ersten Mal in seiner Geschichte blühen«, sagte einer der Ildiraner, ein Angehöriger des Linsen-Geschlechts.
Sullivans Familie holte ihre Sachen aus dem Kampfboot, und Stoner rief Menschen und Ildiranern zu: »Steht nicht einfach da! Helft den Neuankömmlingen, eine Bleibe zu finden! Sucht ihnen ein hübsches Heim - sie werden eine Weile bleiben.«
Die ursprüngliche kleine Stadt war niedergebrannt, aber inzwischen hatten die Kolonisten neue Gebäude aus Holz errichtet. Der Familie Gold wurden gleich drei Wohnungen zur Verfügung gestellt.
Am ersten Abend, als sich Sullivan und Lydia in ihrem neuen Schlafzimmer entspannten, streichelte er ihre Hand. »Ein Paradies sieht anders aus, ich weiß.« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Du solltest dich rasieren.«
»Ich weiß.«
»Wir haben fließendes Wasser, eine warme Unterkunft und eine Speisekammer voller Proviant. Unsere Familie ist bei uns, und wir sind sicher.« Lydia sah aus dem Fenster zum dunklen Himmel und den leuchtenden Glänzern, die die Finsternis vom Ort fernhielten. »Ein Paradies ist diese Welt nicht, aber sie genügt.«
168 NIRA
Nira freute sich nicht darauf, die vertraute Landschaft von Dobro wiederzusehen, denn es waren zu viele schmerzliche Erinnerungen damit verbunden. Als die Unersättliche Neugier tiefer ging und sie die Hügel sah, dachte sie an die Feuer, die dort gewütet hatten. Nira ließ den Blick über die Hauptsiedlung streichen und schauderte, als sie sich an Zuchtbaracken, Zäune und die vielen Vergewaltigungen während der Experimente des Dobro-Designierten erinnerte. Nira kam aus einem bestimmten Grund. Sie brachte Schösslinge mit, die sie pflanzen wollte - ihr Beitrag, um die Welt von all dem zu heilen, was ihr angetan worden war. Osira'h, Rod'h, Gale'nh, Tamo'l und Muree'n begleiteten ihre Mutter bei dieser besonderen Pilgerreise und stärkten sie mit ihrer Liebe. Zusammen würden sie eine Veränderung bewirken. »Es
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