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Ash

Ash

Titel: Ash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Kim
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sie recht, Ash. Wenn wir auffliegen, ist es besser für die beiden, nicht allein zurückzubleiben.“
    Ash lässt mich nicht aus den Augen, während er zähneknirschend nachgibt. „Also gut …“
    Ich bin froh, als Saron die Spannung auflöst. „In fünf Stunden haben sie Wachablösung. Magnatec läuft gerade ein Notprogramm. Zwei von uns überwachen die Forschungsabteilung – das ist alles. Die anderen sind Menschen. Die werden nicht aufmucksen.“
    „ Gut … Seth ist ein Idiot, der glaubt, ihm würde nichts und niemand ans Bein pinkeln“, stellt Leyla zufrieden fest. „Dann können wir auch noch ein paar Stunden schlafen. Ich denke, Schlaf können wir alle gebrauchen.“

    Leyla hat uns ins Gästezimmer einquartiert. Es ist warm und gemütlich, wie der Rest des Hauses. Es gibt ein Fenster mit Thermoverglasung und einer Jalousie. An der Wand steht ein Metallbett mit schnörkeligen Verzierungen und Kugeln an den Enden. Vor dem Fenster hängen Vorhänge, und auf dem Boden liegen wie schon im Wohnzimmer fadenscheinige Teppiche. Ein altmodisches Bad ist direkt neben unserem Zimmer. Gedankenverloren streiche ich über die im warmen Ocker gestrichenen Wände. Sogar der Metalltisch scheint selbst zusammengeschraubt … aus allen möglichen Dingen. Alles wirkt etwas wurmstichig, doch das macht mir nichts aus. Man kann sehen, dass Saron und Leyla sich Mühe gegeben haben, ihr zu Hause gemütlich einzurichten. Ich schätze, dass Saron die Lager der ganzen Stadt nach alten Möbeln und Dingen abgesucht hat, die man vor der Katastrophe in den Häusern hatte. Mir gefällt es auf jeden Fall. Es ist viel besser als der Wohnblock, in dem ich und Sid gewohnt haben, denn es ist ein echtes zu Hause.
    „ Dann macht es euch gemütlich“, verabschiedet sich Leyla mit einem Augenzwinkern.
    Ich habe ein mulmiges Gefühl, als sie die Tür hinter uns schließt. Jetzt bin ich mit Ash allein – und ich spüre, dass Ash noch immer angesäuert ist.
    „ Hör zu ...“, fange ich an zu sprechen, doch Ash hebt die Hand. „Lass gut sein, Taya.“
    Seine Worte versetzen mir einen Stich ins Herz. Haben wir jetzt schon unseren ersten Streit? Langsam gehe ich zu ihm und berühre seinen Arm. „Ich will doch nur … verstehst du denn nicht? Ich will doch nur meinen Teil beitragen … dir helfen … nicht nutzlos sein.“
    Als er sich zu mir umdreht, fühle ich mich auf einen Schlag furchtbar klein und naiv. Wo nimmt Leyla nur ihr Selbstvertrauen her? Auf jeden Fall hat sie Saron viel besser im Griff als ich Ash. „Du kannst mir nicht helfen … nicht dabei. Du bist ein Mensch … zerbrechlich ...“
    „ Ich bin keine Puppe.“
    „ Bist du nicht?“ Ehe ich weiß, wie mir geschieht, umfasst Ash mich mit einem Arm und hebt mich hoch.
    „ Lass mich runter“, rufe ich, und versuche dabei genauso bestimmend wie Leyla zu klingen. Ash interessiert das nur leider überhaupt nicht. Wie damals die beiden Mutanten, die mich aus dem Apartment entführt haben, wirft er mich über die Schulter und trägt mich zu dem massiven Metalltisch, der in der Ecke unseres Zimmers steht. Dort angekommen, setzt er mich unsanft ab und drückt meine Handflächen auf die Metallplatte. Selbst wenn ich es versuchen würde – ich käme aus diesem Griff nicht heraus. Aus funkelnden Augen sieht er mich an. „Du bist ein Mensch, Taya. Und du hast dich mit einem Mutanten eingelassen. Du weißt noch nicht viel über mich, und wir müssen eines klarstellen. Ich bin nicht wie Seth, aber auch nicht wie Saron, der sich von Leyla herumkommandieren lässt.“
    Mein Herz rast, doch ich nehme all meinen Mut zusammen. Ich will keine zweite Luana werden – vielleicht bin ich nicht so stark wie Ash, aber ich habe mich lange genug durchgeschlagen.
    „ Und ich bin kein Blutjunkie, der dir nach dem Mund redet. Gewöhn dich besser dran!“
    Im Bruchteil einer Sekunde weiten sich seine Pupillen. Shit! Jetzt ist er richtig sauer. Seine Worte klingen gefährlich ruhig. „Nur, weil ich das so entschieden habe.“
    Ich sollte jetzt eine Stufe zurückfahren, aber leider stichele ich weiter. „Kannst du das auf Dauer überhaupt entscheiden? Ich meine … woher hast du bisher dein Hämophol bekommen, wenn du keinen eigenen Spender hast? Und was ist da zwischen dir und Seth? Du verheimlichst mir etwas … glaubst du, ich bemerke das nicht?“
    Er sieht mich mit versteinerter Miene an. „Bist du scharf darauf, dass ich dir eine Nadel in den Arm jage und dich anzapfe? So wie Sid? Wie Luana?

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