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Ash

Ash

Titel: Ash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Kim
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wer du warst. Und ich fand es besonders reizvoll, die Tochter der Wissenschaftler als meine neue Partnerin auszuwählen, die Seth am meisten hasst! Es war eine klare Ansage für ihn. Aber letztendlich hat er den Spieß umgedreht, indem er dich für sich beanspruchte.“
    Ich rücke ein Stück von ihm ab. Langsam sickern seine Worte in meinen Verstand. „Ich hatte mich schon gefragt, wo der Haken ist“, flüstere ich erstickt. Nichts, was Ash gesagt oder getan hätte, könnte mich mehr verletzen als diese Offenbarung.
    „ Ja“, setzt er an. „Ich habe, obwohl ich mir hohe Werte und Ideale eingeredet habe, einen Teil meiner Menschlichkeit verloren. Ich dachte, ich könnte dir Schutz geben, und das würde alles rechtfertigen, wofür ich dich benutze. Aber das ist nicht wahr.“ Wieder sieht er mich an. „Du hättest wirklich alles für mich aufgegeben, oder? Mit jeder Konsequenz.“
    Ich nicke, kann aber nicht verhindern, dass mir die Tränen kommen. Ich würde lieber schreien und Ash sagen, dass er ein verdammter Mistkerl ist – aber ich kann nur weinen.
    Ash starrt an mir vorbei auf die Wand. „Das habe ich gespürt … als ich dein Blut in meinen Adern hatte. Ich hatte vergessen, wie es ist geliebt zu werden … und wie es ist zu lieben.“
    Er schiebt das Tablett zur Seite und zieht mich an sich. Ich kann seinen Herzschlag spüren, seinen männlichen Duft wahrnehmen. Aber warum fühlt es sich plötzlich so lauwarm an?
    „ Jetzt weißt du es …“, flüstert er. „Ich hätte schweigen können und so tun, als gäbe es diese Vergangenheit nicht.“ Ganz nah spüre ich seine Lippen an meinem Ohr. „Habe ich noch eine Chance? Kannst du mir das verzeihen?“
    Ich schluchze, während ich antworte. „Ich weiß es nicht. Im Augenblick weiß ich gar nichts mehr.“

    Ich liege im Bett und starre an die Decke. Ich kann nicht schlafen! Nicht nach allem, was Ash mir erzählt hat. Eine Weile hat er versucht, mich zu trösten, mich einfach nur im Arm gehalten. Doch als ich so getan habe, als wäre ich eingeschlafen, ist er aufgestanden und hat den Raum verlassen. Ich brauche Zeit für mich, um zu begreifen, dass ich nur Teil seines Racheplanes war. Ich habe den Hass gespürt, den er auf Seth empfindet – und dieses Gefühl ist so viel stärker und mächtiger als alles, was er für mich fühlt. Ich bin so verdammt blöd. Ash hatte mich gewarnt, als er sagte, dass die Liebe zu einem Mutanten voller Bitterkeit wäre. Und ich habe mit meiner rosaroten Brille geglaubt, dass ich das ändern könnte.
    Ich habe aufgehört zu weinen. In meinem Bauch breitet sich langsam eine Taubheit aus, die sich droht, bis in mein Herz zu fressen. Und ich weiß, dass wenn sie mein Herz erreicht, alles zu spät ist.
    Zögernd stehe ich auf und schalte das Licht mit dem altmodischen Kippschalter an der Wand an. Dann gehe ich in das kleine Badezimmer und öffne den Wasserhahn. Er quietscht und blubbert, dann fließt warmes Wasser. Langsam fange ich an, mir das Gesicht zu waschen. Ich ziehe mich aus, und nehme das bereitliegende Waschtuch. Könnte ich doch alles so einfach abwaschen, wie meinen Körper.
    Als sich die Tür hinter mir öffnet, weiß ich, dass Ash zurückgekommen ist. Ich kann ihn nicht sehen, denn einen Spiegel gibt es nicht. Doch ich kann seine Nähe spüren.
    „ Lass mich das machen“, sagt er leise und nimmt mir das Tuch aus der Hand. Er taucht es in das warme Wasser und dreht mich zu sich um. Dann geht er auf die Knie und beginnt langsam mit dem Tuch über meine Beine zu streichen, meinen Bauch englang und meine Arme. Wie er dort vor mir kniet, weiß ich, dass es seine Art ist, mir seine Gefühle zu zeigen … sich zu entschuldigen.
    Ich frage mich, ob es dafür nicht zu spät ist. Ich kann ihm ja noch nicht einmal mehr ins Gesicht sehen. Schließlich halte ich es nicht mehr aus. Da es kein Trockentuch gibt, gehe ich zurück ins Zimmer und krieche unter die warme Decke – keine Thermofolie. Eine richtige Decke aus verschiedenen Wollflicken. Es fühlt sich gut an, sich unter dieser Decke zu verkriechen.
    Ash folgt mir. Ratlos steht er neben dem Bett - dann zieht sich seinen Pullover über den Kopf, öffnet seine Hose und zieht sie aus. Es ist offensichtlich, was er vorhat. „Lass es mich versuchen, gut zu machen …“, bittet er leise.
    Ich lasse zu, dass er zu mir unter die Decke kriecht. Ich weiß nicht warum – vielleicht weil etwas in mir beschlossen hat, nicht zu erlauben, dass die Kälte mein Herz erreicht.
    Ashs

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