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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Droge, die über die Haut ins Blut gelangt - was sehr nützlich ist, wenn man nichts unten behalten kann. Siehst du, es ist auf einer Seite klebrig, mit der kommt es auf den Arm - so.« Istvana klang äußerst zufrieden und ebenso erleichtert.
Margaret spürte, wie das Pflaster sanft auf ihre Haut gedrückt wurde, und zuckte leicht zusammen. Dann wartete sie. Zuerst schien ihr Arm taub zu werden, dann ihre Hände und Schultern, und nach einer Ewigkeit, wie ihr schien, der restliche Körper. Die allgegenwärtige panische Angst begann zu verblassen, und sie sank in einen weichen, gesegneten Schlaf.
Das Erwachen kam plötzlich. Im einen Augenblick schwebte sie noch im endlosen Nichts, im nächsten lag sie in ihrem Bett. Margaret öffnete die Augen und starrte auf die Bettvorhänge. Es war sehr still im Zimmer, nur der Kamin knisterte leise und
freundlich. Ihr erster Gedanke war, dass ihr nichts wehtat, und ihr zweiter, dass sie großen Durst hatte.
Im Zimmer war es düster; es musste Nacht sein. Welche Nacht, konnte sie nicht sagen, denn sie hatte kein Gefühl dafür, wie viel Zeit während ihrer Krankheit vergangen war. Es kam ihr nicht sehr wichtig vor. Nichts war wichtig, außer dass sie keine geballte Ladung Schmerz mehr war und keine Angst hatte.
Bei diesem Gedanken stieß sie einen Schrei aus, und sofort näherten sich Schritte. Istvana Ridenow tauchte aus dem Dunkel auf, sie sah erschöpft aus. In dem düsteren Licht wirkte ihre Ähnlichkeit mit Diotima viel stärker, und Margarets Herz machte einen Satz. Bis zu diesem Augenblick war ihr nicht bewusst gewesen, wie sehr sie ihre Stiefmutter vermisste.
»Durst«, war alles, was sie sagte. Sie wollte mehr sagen, aber ihre Kehle war zu trocken.
Istvana legte ihre kleine Hand auf Margarets Stirn, eine Geste, die sie so an Dio erinnerte, dass sie am liebsten geweint hätte. Tatsächlich füllten sich ihre Augen mit Tränen, als sich die Leronis zu ihr herabbeugte und ihr half, sich aufzusetzen. Dann hielt Istvana eine Tasse an Margarets Lippen. Sie trank einen Schluck und noch einen. »Nicht zu viel für den Anfang. Ja, ja, ich weiß, du würdest am liebsten den Kadarin leer trinken. Was ist los? Warum zitterst du?« Kadarin!
Istvana zuckte unwillkürlich zusammen. »Du brauchst nicht zu schreien, Chiya. Und es war nicht sehr nett von mir, den Namen dieses Flusses zu sagen. Ich gebe zu, ich bin nicht in der allerbesten Verfassung. So, lehn dich zurück, ich gebe dir in ein paar Minuten noch mehr Wasser, wenn wir sicher wissen, dass es diesmal in deinem Bauch bleibt. Dein Fieber ist
weg, Gott sei Dank, und deine Augen sind klar. Du hast es uns ganz schön schwer gemacht.«
»Tut mir Leid.« Sie war nicht in der Lage, lange Sätze zu bilden, obwohl sie Istvana einwandfrei verstand.
»Es muss dir nicht Leid tun, da du die ganze Geschichte sicher nicht veranstaltet hast, um uns Scherereien zu machen. Ich denke, du hast das Schlimmste hinter dir, auch wenn du vielleicht noch einen kleinen Rückfall bekommst, bevor alles vorbei ist.«
»Nein!«
»Du bist so eigensinnig wie dein Vater, und das ist gut. Ich glaube, andernfalls wärst du gestorben.« Sie tätschelte Margarets Hand. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass dir dein Medizinkoffer eingefallen ist. Dieses Pflaster hat das Blatt gewendet. Ich glaube, noch ein bisschen mehr Flüssigkeit kannst du jetzt vertragen.«
Margaret merkte, wie schwach sie war, als die Anstrengung des Schluckens sie bereits ermüdete. Aber sie spürte, wie das Wasser ihrem wunden Hals gut tat, und ihr Körper schien es zu genießen. Sie glaubte zu spüren, wie jede einzelne Körperzelle die Flüssigkeit aufnahm.
Istvana plauderte munter weiter, während sie Margaret Wasser einflößte, bis ihr Durst gestillt war. Sie hörte kaum, was die Leronis sagte, weil sie sich auf ihren Körper konzentrierte.
Sie spürte, dass der Schrecken noch im Hintergrund lauerte, bereit, hervorzuspringen und sie anzufallen. Wenn sie nur nicht so schwach wäre. Wie sollte sie nun gegen ihre Ängste ankämpfen? »Ashara!« Istvana sah sie lange an. »Sie ist weg.«
»Ich habe Angst.«
»Ja, und du wirst noch einige Zeit Angst haben, ich will dir nichts vormachen. Aber im Augenblick musst du vor allem
deine Kraft zurückgewinnen. Ich habe einen starken Hühnertee, von dem hole ich dir jetzt eine Tasse.«
Aus einem Huhn kann man doch keinen Tee machen!
Erzähl das dem Huhn.
Margaret erinnerte sich nicht, eingeschlafen zu sein, als sie erfrischt und

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