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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erklärt, nur weil er ein paar bemerkenswerte Dinge vollbracht hat, Dinge, die für einen gewöhnlichen Sterblichen unmöglich erschienen.«
»Verzeih mir. Ich vergesse ständig, dass du auf eine Weise gebildet bist, die ich nicht begreifen kann. Nun gut. Ich erzähle dir jetzt, was ich über Ashara Alton weiß - viel ist es nicht!«
»Alton? Du meinst, sie war eine Art Vorfahrin von mir?« Irgendwie gefiel Margaret der Gedanke gar nicht.
»Du stammst sicherlich von Mitgliedern ihrer Familie ab, aber da Ashara eine Bewahrerin war, bist du nicht direkt mit ihr verwandt.« »Wieso nicht?«
»Zu ihren Lebzeiten haben Bewahrerinnen nicht geheiratet und keine Kinder bekommen. Man glaubte, dass für diese Aufgabe Jungfräulichkeit nötig sei. Diese Ansicht wurde erst kürzlich widerlegt, und ihre Widerlegung war eine schmerzhafte Episode unserer Geschichte.« Die Erinnerung an diese Zeit schien Istvana aufzuwühlen. »Aber ich dachte, damit diese Gaben erhalten blieben, mussten die Frauen heiraten und Kinder bekommen, oder zumindest Kinder haben.«
»Das war sicherlich die Regel, aber Bewahrerinnen waren die Ausnahme davon.« Istvana räusperte sich. »Ashara war die Bewahrerin zu Hali, damals der wichtigste Turm von Darkover, und dem Vernehmen nach war sie die mächtigste Leronis ihrer Zeit oder aller Zeiten. Nun bleibt eine Bewahrerin unter normalen Umständen ihr Leben lang im Turm. Selbst wenn sie alt und nicht mehr recht bei Verstand ist, bleibt sie im Bereich des Turms. Aber Ashara blieb nicht in Hali. Ich kenne die Einzelheiten nicht, niemand kennt sie. Aber sie wurde aus Hali vertrieben.«
»Moment mal! Wie sind sie Ashara losgeworden, wenn sie so mächtig war?«
»Das weiß ich nicht, Marguerida. Ich vermute, dass sie durch die konzentrierten Anstrengungen mehrerer Telepathen verjagt wurde aber das ist nur eine Vermutung. Was an Aufzeichnungen existierte, wurde vernichtet, und alles, was wir besitzen, sind ein paar Geschichten und Bruchstücke davon. Sicher ist, dass man sie nicht getötet hat, denn wir
wissen, dass sie sich nach Thendara zurückgezogen hat und als Einsiedlerin in einem Turm lebte, den sie selbst erbaut hat. Das war zu der Zeit, als gerade mit dem Bau der Cowyn-Burg begonnen wurde nicht das Gebäude, das du besucht hast, sondern ein früheres, das in dem heutigen enthalten ist.«
»Das Labyrinth!«
»Wie?« Istvana sah verblüfft aus.
»Als Captain Scott mich zu Regis Hastur brachte und wir in den Hof der Cowryn-Burg kamen, da war mir, als >sähe< ich ein Muster aus … Licht, das innerhalb des Gebäudes verläuft. An manchen Stellen lief es einfach mitten durch eine Mauer. Damals hielt ich mich für verrückt. Und auf einer Seite war dieser hohe Turm, der mir unheimlich war, und das Licht schien von ihm auszugehen. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, dass ich in diesem Augenblick mit verbundenen Augen durch die Burg gefunden hätte - vorausgesetzt, ich könnte durch Wände laufen.«
»Verstehe. Es gibt tatsächlich die Legende, dass in der Co myn-Burg ein Labyrinth existiert, allerdings habe ich noch nie von jemandem gehört, der wüsste, wie es aussieht.«
»Wenn diese … Vorfahrin von mir dabei war, als die erste Burg gebaut wurde, und wenn sie so mächtig war, wie du sagst, dann … könnte sie die Architekten beeinflusst haben?« Margaret spürte zwar ihre panische Angst, aber nur in weiter Ferne, denn sie war brennend an der Geschichte interessiert. Das alles lag in der Vergangenheit, und die Vergangenheit war ungefährlich. Nein, war sie nicht! Sie wurde erneut von heftiger Unruhe erfasst und schluckte schwer.
Istvana lachte, doch es war ein freudloses, unbehagliches Lachen. »Wenn man die Alton-Gabe besitzt, Chiya, ist es nicht schwierig, andere zu beeinflussen. Es ist das Wesen des erzwungenen Rapports, dass man dazu in der Lage ist. Und über
Ashara Alton wissen wir zumindest so viel, dass sie nicht gezögert hätte, die Gabe einzusetzen, wenn es ihr beliebte.«
»Was ist aus ihr geworden?«
»Da sie sterblich war, ist sie schließlich gestorben. Ihr Körper jedenfalls. Der Rest von ihr verblieb in ihrem Turm in Thendara, und wir wissen, dass sie mehrere Bewahrerinnen von Zeit zu Zeit überschattet hat.«
»Überschattet? Ich habe das Wort nun schon einige Male gehört, aber ich weiß nicht genau, was es bedeutet.« Das stimmte nicht ganz, denn Margaret hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was gemeint war, und es gefiel ihr nicht. Aber die Wissenschaftlerin in ihr hatte nun die

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