Askuja - Machenschaften im Planetenbund
scheuchte sie hinaus und dann schloss sich die Tür des Operati onssaals. Auf dem Flur stand immer noch Fagal – den Pari in den letzten Minuten bis in den letzten Winkel verdrängt hatte – und sprach mit dem Soldaten.
Pari wollte nicht stören, daher zog er Firin mit sich in den Aufenthaltsraum.
„Was hast du ihr gesagt?“
Firin grinste breit. „Ich habe sie gefragt, ob ich ihr einen Namen geben darf, wenn sie wieder aufgewacht ist.“
„Aha. Was hattest du im Sinn? Schon eine Idee?“
„Ja. Ich denke, Sonnja würde hervorragend zu ihr passen.“
Pari entging der Glanz in den Augen seines Freundes nicht. Er schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter und grinste.
„Ich glaube, dich hat’s erwischt.“
Firin biss sich auf die Unterlippe, dann nickte er. „Da hast du wohl recht …“
*
Fagal sah den Soldaten Namens Con fassungslos an. Was der ihm erzählt hatte, war unglaublich. Und doch wusste er, dass alles der Wahrheit entsprach.
„Ich danke dir für die ehrliche Auskunft“ , bekannte Fagal matt.
„Bitte.“ Con zuckte mit den Schultern, als wenn er nichts Besonderes getan hätte.
„Sei versichert, dass ich dir das nicht vergessen werde.“
„Im Augenblick würdest du mir eher helfen, wenn du diese Tür öffnen würdest“, erwiderte Con und deutete auf die, durch die sie hineingekommen waren. Inzwischen war sie ins Schloss gefallen.
„Hast du keinen Schlüssel?“
„Ich hatte einen, um ehrlich zu sein. Den Rest musst du nicht wissen. Es ist besser so.“
Fagal zeigte ihm ein nachsichtiges Lächeln. „Schon in Ordnung. Ich muss es nicht wissen. Schließlich bin ich nicht dein Befehlshaber.“ Er zückte seinen Schlüssel, steckte ihn ins Schloss und zog am Knauf. Einer Eingebung folgend hielt er inne.
„Erklärst du dich bereit, deine Worte zu wiederholen, wenn es nötig ist?“
Con neigte den Kopf und atmete tief durch. „Ja, ich wäre bereit dazu. Auch wenn es gegen den Eid verstößt, den ich als Soldat geleistet habe … es wäre nicht das erste Mal.“
„Ich lasse es dich wissen, sollte es soweit kommen.“ Fagal zog die Tür auf und trat beiseite, um den stattlichen Mann vorbeizulassen. Im Augenblick interessierte es ihn nicht, dass Con gegen die eisernen Regeln gehandelt hatte, indem er sein Wissen mit ihm teilte. Was zählte, war die abscheuliche Wahrheit, die er nun kannte. Und es wurde Zeit, dass er dem Tun seines Vaters mehr auf die Finger sah …
Con nickte Fagal achtungsvoll zu und schritt an ihm vorbei. Wohin der Soldat wollte, spielte keine Rolle. Fagal würde ihn finden, sollte er dessen Hilfe brauchen. Er sah ihm nach, als er die Stufen empor schritt und schloss die Tür, als die schweren Stiefel um den Absatz verschwanden.
Kurz war er versucht nachzusehen, was in den OPs vonstatten ging, ließ es aber bleiben. Er wandte sich dem Aufenthaltsraum zu, denn aus dem Augenwinkel hatte er bemerkt, dass Pari und Firin dorthin verschwunden waren – ohne die geteilte Frau, die jetzt sicherlich von dem schmächtigen Arzt behandelt wurde.
Fagal trat in den Raum und sah die beiden am Tisch sitzen.
„Wusstet ihr es?“
Pari sah auf. „Ich wusste es, er nicht.“
„Warum hast du nie ein Wort darüber verloren?“ Fagal verschränkte die Arme vor der Brust. Er war wütend auf Pari , der mit ihm liebend gern das Bett, aber nicht sein Wissen geteilt hatte.
„Woher sollte ich wissen, dass du nicht im Bilde bist?“, fragte Pari aufgebracht zurück.
Seinem sich aufbauenden Zorn ging die Luft aus. Er hatte recht. Natürlich konnte er das nicht ahnen! Fagal ließ die Schultern hängen und senkte den Kopf.
„Erzähl mir, was du weißt“, bat er.
„In Ordnung. Firin, falls du das nicht hören willst, kannst du auch gehen.“
„Gehen? Spinnst du? Sonnja ist noch da drin!“
Pari schenkte seinem Freund einen belustigten Blick, ehe er Fagal ansah. „Setz dich.“
Fagal wählte einen Stuhl Pari gegenüber und stützte die Arme auf die Tischplatte. Abwartend sah er seinen Geliebten an.
„Das hier“, begann Pari und zeigte rund, „existiert seit einigen Jahren. Ich war der Meinung, du wüsstest davon. Wie dem auch sei, die beiden Ärzte, die du eben gesehen hast, gehören zu einem Viererteam. Die Operationen dienen nur einem Zweck: Der Entnahme von Organen. Was das für den Menschen auf dem Tisch bedeutet, kann man sich an einer Hand abzählen. Sie werden ausgenommen wie ein Tier. Leber, Nieren, Lunge, Herz und manchmal auch das Gehirn …“ Pari
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