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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Augen, die manchmal den Eindruck erweckten, dass sie in einen hineinsehen konnten. Der rosige Mund wurde von einem Lächeln geschmückt, das Fagal von innen heraus wärmte. In diesem Augenblick erkannte er mit einer Deutlichkeit, die ihn erschreckte, dass er diesen Mann liebte. Und das hatte nichts damit zu tun, dass sie sich perfekt ergänzten, wenn sie das Bett teilten. Obgleich ihn die bloße Vorstellung an den Körper des anderen, verschwitzt, gerötet und hochgradig erregt, alles andere als kalt ließ …
    „Ich bin mir sicher, du wirst das Richtige tun.“
    „Ich hoffe doch. Das hier“, sagte er und kreiste mit dem Finger, „muss in jedem Fall ein Ende haben. Und da kommt mir gerade eine Idee. Pari, gehe ich richtig in der Annahme, dass der zweite Arzt gerade den Gefangenen … ähm, operiert?“
    „Davon ist auszugehen.“
    „Kannst du dokumentieren, was sich hier abspielt, während ihr auf die junge Frau wartet?“
    „Schon, aber wie?“
    „Hier“, erwiderte Fagal und griff in seine Tasche. „Nimm meine PenCam. Es ist wichtig, dass die Kühlkisten aufgenommen werden. Und wenn es geht und du dich nicht zu viel ekelst, vielleicht auch ein paar Schnappschüsse im OP – inflagranti ertappt sozusagen.“
    „Ich werde das schon hinkriegen“, meinte er und ergriff den unscheinbaren Stift, indem eine Kamera, ein Diktiergerät und eine enorme Speicherkapazität steckten. Nur eins konnte er nicht: schreiben.
    „Ich komme später zu euch . Jetzt werde ich mir erst mal die Anlage draußen vorknöpfen.“
    Fagal stand auf und schob den Stuhl zurück. Er warf den beiden Freunden noch einen Blick zu und wandte sich dann zur Tür. Er hatte sie fast erreicht, als Pari ihn rief.
    „Fagal, warte!“
    Pari stürmte auf ihn zu und warf sich in seine Arme, sodass ihm einen Moment lang die Luft wegblieb. Fagal erwiderte den stürmischen Gefühlsausbruch, legte seine Arme um den anderen und sog den Duft seiner Haare ein.
    „Pass auf dich auf“, murmelte Pari an seiner Halsbeuge.
    Fagal löste sich aus der Umarmung, nahm Paris Gesicht zwischen seine Hände und blickte ihn fest an.
    „Das Gleiche gilt auch für dich und deinen Freund. Bringt das Mädchen in Sicherheit. Nehmt sie in eure Obhut, bis ich wieder da bin“, bat er und beugte sich schließlich zu Pari. Der Kuss zum Abschied war kaum mehr als ein Hauch, nur ein Schatten der Leidenschaft, die sie sonst verband.
    Pari nickte zaghaft, als Fagal ihn losließ. Damit es nicht zu rührselig wurde, drehte Fagal sich um und schritt auf den Flur.
     
    *
     
    Er sah ihm nach, bis er durch die Tür ins Treppenhaus verschwunden war. Pari hatte Angst um ihn, wie er sich eingestehen musste. Nur, weil Fagal der Sohn und Nachfolger des Machthabers war, hieß das noch lange nicht, dass ihm nichts zustoßen konnte. Wer wusste schon, wie der Befehlshaber der Mine auf Fagals unangekündigten Besuch reagieren würde.
    Nun hieß es, die Zeit totzuschlagen, bis Olev mit seiner Arbeit fertig war und die frisch getaufte Sonnja ihre Beine wieder hatte.
    Mit dem Stift in der Hand trat Pari an die verschlossene OP-Tür. Zu seinem Erstaunen hörte er leise Musik erklingen. Das könnte sein Glück sein … vorsichtig fasste er an den Griff der Schiebetür und zog sie einen kleinen Spalt auf. Gerade genug, um mit einem Auge hineinlinsen zu können. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren und seinen Magen rebellieren. Der untersetzte Arzt tänzelte fröhlich um den Mann auf dem Tisch, dessen Bauchraum vollkommen offen war. Es gab keine Maschinen oder Gerätschaften, die an den Mann angeschlossen waren. Vitalfunktionen irrelevant. Unter dem Tisch standen zu Paris Entsetzen einige Eimer, in die Schläuche mündeten, welche mit Nadeln in den Extremitäten des Opfers steckten. Ein anderes Wort als Opfer fiel Pari zu dem bedauernswerten Menschen nicht ein, dessen Innereien in die Kisten wanderten, die auf einem Rollwagen standen.
    Geistesgegenwärtig zückte Pari den Stift, hoffte auf gut Glück, dass er ihn sachgemäß bediente und drückte auf das winzige Touch- Feld am hinteren Ende. Wie es schien, genau im richtigen Moment, denn gerade hob der Arzt das Herz aus der Brust. Pari stolperte rückwärts. Egal wie wichtig die Aufnahmen für Fagal sein mochten, für ihn war hier definitiv Schluss. Sein rebellierender Magen drehte sich um hundertachtzig Grad und Pari rannte.
    Er schaffte es nicht. Die Flüssigkeiten, die sein Magen beinhaltet hatte und die unverdauten Reste des

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