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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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den leitenden Offizier der Soldaten ansprechen. Dank visueller Bild- und Tonübertragung erreichte er diesen sofort.
    „Sorgt dafür, dass um die Gebiete der Minen Zäune gezogen werden.“ Krizas Anweisung war unmissverständlich. Fagal wollten diese Worte nicht gefallen … Weshalb sollte man die Minen einzäunen? Wurden etwa Steine gestohlen?
     
    *
     
    Die Meldung auf der Holo-Card verärgerte Kriza. Er war es leid, dass immer wieder Arbeitskräfte flohen und nicht gefasst werden konnten, weil sie in der Stadt untertauchten. Bei der letzten Zählung waren in der Stadt 3271 Einwohner registriert worden, auf ganz Askuja fast das doppelte. Was einzeln lebende autarke Gruppenverbände und die Minenarbeiter einschloss. Ihm gingen langsam die Leute aus. Es kamen längst nicht mehr so viele neue Umsiedler, die zur Arbeit abgestellt werden konnten. Eine neue Strategie musste her, wie sonst sollte er den Bedarf decken? Seine Geschäftspartner bestanden auf pünktliche Lieferungen.
    Als Fagal aufstand und den Raum verließ, rief Kriza nach seinem Offizier und wies ihn an, Zäune aufzustellen. Anschließend betraute er ihn mit der Aufgabe, Menschen in anderen Kolonien mit Versprechungen auf Askuja zu locken.
     
    *
     
    Fagal lief auf den Hof und betrachtete die Fassade der wuchtigen Burg, die als Gefängnis und Krankenhaus zugleich fungierte. Er wusste, es saßen einige Menschen dort ein, weil sie ein Verbrechen begangen hatten. Von Betrug bis zu Mord war alles dabei – und jetzt fragte er sich, ob dort auch Diebe saßen, die sich an den Edelsteinen der Minen bedient hatten. Das wäre eine Erklärung für den befohlenen Zaunbau. Aber warum machte er sich darüber überhaupt Gedanken? Es würde doch nichts nützen. Seine Zeit würde noch kommen und dann konnte er regieren, wie es ihm beliebte.
    Einem Bauchgefühl folgend schritt er durch das Hoftor und lief auf den Haupteingang der Burg zu. Er konnte nicht sagen, was genau ihn dorthin lockte, als er durch die breite Flügeltür trat und im Eingangsbereich der Krankenstation zum Stehen kam. Unschlüssig sah er sich um und entdeckte Erina. Er lächelte und lief auf sie zu. Sie bemerkte ihn nicht, dafür war sie viel zu vertieft in die Schreibarbeit auf der Holo-Card – ein älteres Modell als das seines Vaters, wie Fagal feststellte – und blickte erst auf, als er direkt vor ihr stand.
    „Fleißig wie immer“, sagte er anstatt einer Begrüßung.
    „Guten Morgen, schöner Mann. Was führt dich her?“ Ihr Lächeln über das ganze Gesicht spiegelte ehrliche Freude wieder.
    „Langeweile?“, bot er an.
    Sie seufzte theatralisch. „Solch ein Luxus!“
    Fagal stieg in ihr Lachen ein, das auf die Worte gefolgt war. Schließlich stand sie auf und umrundete ihren Arbeitsplatz, der als Schreibtisch und Anmeldung für Patienten zugleich diente. Eine kleine Schaltzentrale, die zu ihren Aufgaben passte – viele Patienten gab es nicht.
    Erina umarmte Fagal herzlich, was er erwiderte.
    „Du solltest dich öfter langweilen, so käme ich vielleicht häufiger in den Genuss, mich von deinem Anblick ablenken zu lassen“, sagte sie zwinkernd.
    „Du siehst gut aus“, erwiderte er das Kompliment. Es stimmte. Erina strahlte. Ihre makellose Haut wirkte frisch und gesund. Das rotblonde Haar wellte sich in glänzenden Locken und an ihrem schlanken Körper gab es nicht ein Gramm zu viel. Ein Traum für jeden Heteromann, zu welchen Fagal sich nicht zählte und das wusste Erina.
    Auf seine Worte hin grinste sie breit und ein Funkeln schlich sich in ihre Augen.
    „Würdest du dich öfter hier sehen lassen, wüsstest du, dass es dafür einen Grund gibt.“
    Fagal musterte sie fragend. Er betrachtete sie als Freundin, als einen der wenigen Menschen, denen seine künftige Position so egal war, wie die Bewohner der nächstgelegenen Kolonie im benachbarten Sonnensystem.
    „Und der wäre?“, hakte er neugierig nach.
    „Ryhan.“
    „Oho, hat das kleine unschuldige Mädchen endlich Zeit gefunden, sich einen anständigen Kerl zu angeln?“, neckte er sie.
    „Nein. Er hat mich geangelt. Magst du einen Tee? Setz dich doch zu mir, dann erzähle ich es dir. Heute scheint es eh ruhig zu sein“, meinte sie mit einem prüfenden Rundumblick.
    Sie hatte recht. Bis auf ein älteres Paar saß niemand im Wartebereich.
    „Gerne. Und ich will alle Details hören!“
    Erina strahlte erneut und huschte davon. Kurz darauf kam sie mit zwei Glastassen zurück, in denen übergossene Nagablätter schwammen. Die

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