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Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle (German Edition)

Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle (German Edition)

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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Stimme.
    Mom runzelte die Stirn und wandte sich mit besorgter Miene wieder an uns: »Seht zu, dass ihr zu Hause seid, bevor es dunkel wird. Offenbar treiben sich hier nachts in letzter Zeit seltsame Gestalten herum.«
    »Seltsame Gestalten?«, wiederholte ich. Im Hintergrund sah ich, wie Asmoduin eine Gartenschere vom Boden aufhob, mit der Mrs Asparagus offenbar bis vor wenigen Minuten ihre Rosenstöcke beschnitten hatte. Grinsend ging er auf den nächstgelegenen zu.
    Mrs Asparagus nickte heftig. »Vor zwei Tagen, gegen Mitternacht, hat Mr Abner von gegenüber einen dunkel gekleideten Kerl beobachtet, der sich hier um die Häuser drückte.«
    Hinter ihr purzelte eine Handvoll strahlend weißer Rosenblüten zu Boden. Mrs Asparagus bemerkte nichts davon. Stattdessen riss sie die Augen hinter ihren winzigen Brillengläsern dramatisch auf und fuhr fort: »Riesengroß soll er gewesen sein, hat Mr Abner gesagt, größer als ein Basketballspieler. Und einen schwarzen Mantel hat er angehabt, eine Art Umhang, hat Mr Abner gesagt. Und oben auf seinem Kopf, da …«
    Mom machte eine abwinkende Handbewegung. »Seit Mr Abners Frau gestorben ist, sitzt er den lieben langen Abend am Fenster und glotzt hinaus auf die Straße«, erklärte sie uns. »Dabei nimmt er öfter einen zur Brust, als ihm guttut.«
    »Vielleicht übertreibt er tatsächlich ein bisschen …« Hinter Mrs Asparagus’ Rücken fiel ein weiteres Dutzend Rosenblüten zu Boden. »Aber wenn er sagt, dass da jemand war, eine merkwürdige Gestalt, dann glaube ich ihm das.«
    »Was war mit dem Kopf dieses Fremden?«, hakte ich nach.
    »Da sei etwas Langes gewesen, hat Mr Abner gesagt. Ein hoher Hut oder eine Krone oder irgend so etwas.«
    Mom führte mit vielsagender Geste ein imaginäres Glas an die Lippen. Dann verabschiedete sie sich von Mrs Asparagus und hob seufzend mehrere Einkaufstaschen vom Boden auf, vier Stück, alle prall gefüllt. Gut so! Zu Hause hatten lediglich einige Zahnstocher und ein paar Flaschen Haarshampoo Asmoduins letzte Fressattacke überlebt.
    Bevor sich Mom in Bewegung setzte, wandte sie sich noch einmal an uns: »Wen oder was immer Mr Abner gesehen haben will, es wäre mir lieb, wenn ihr zum Abendessen wieder daheim wärt. Okay?«
    Wir nickten, ich mit einer leichten Gänsehaut auf dem Rücken. Die Beschreibung des Fremden hatte mich an etwas erinnert, das ich vor nicht allzu langer Zeit schon einmal gehört hatte …
    Kaum war Mom weg, beugte sich Mrs Asparagus verschwörerisch zu uns über den Zaun. Hinter ihrem Rücken fielen weitere Rosenköpfe Asmoduins Gärtnerkünsten zum Opfer.
    »Wisst ihr, Mr Abner ist nicht der Einzige, der den geheimnisvollen Fremden gesehen hat«, vertraute sie uns flüsternd an.
    »Ach nein?« Meine Gänsehaut verstärkte sich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Mrs Bowyn hat mir heute Morgen erzählt, dass sie vergangene Nacht nicht schlafen konnte. Als sie gegen vier Uhr in der Früh in die Küche ging, um ein Glas Milch zu trinken, sah sie durchs Fenster eine riesenhafte, schwarz vermummte Gestalt – mitten in ihrem Vorgarten! Und wisst ihr, was das Bemerkenswerteste war? Mrs Bowyn schwor Stein und Bein, dass die Augen der Gestalt im Dunkeln
leuchteten!
«
    Ich versuchte zu schlucken, doch in meinem Hals hatte sich ein Kloß von der Größe eines ausgewachsenen Königsberger Klopses gebildet. Mrs Bowyn wohnte nur zwei Häuser von unserer Wohnung entfernt!
    Im Hintergrund beendete Asmoduin seine botanische Verschönerungsaktion und schleuderte die Schere in hohem Bogen quer über das Grundstück. Die Hände in die Hosentaschen versenkt, kam er zu uns zurückgeschlendert.
    Wir verabschiedeten uns hastig von Mrs Asparagus und machten uns auf den Weg.
    Nachdem wir etwa ein Dutzend Schritte schweigend zurückgelegt hatten, sah Zara fragend zu mir. »Glaubst du, dass es sich um dieselbe Gestalt handelt, von der Mr Sekundus berichtet hat?«
    Ich nickte beklommen.
    »Brechreiz und Verstopfung! Selbst wenn dem so sein sollte, was interessiert es uns, Schwabbel?« Asmoduin schritt neben mir ungewohnt energisch aus. »Ich hab dir doch schon verklickert, dass die Chefdenker Hels hin und wieder so einen Krawallbruder nach oben schicken, wenn sie mit jemandem eine Rechnung zu begleichen haben. Nichts, worüber man sich Gedanken machen müsste. Zumindest solange man nicht zufällig der arme Wicht ist, auf den der Killer angesetzt wurde.«
    Ich ließ mir Asmoduins Worte durch den Kopf gehen. Vielleicht hatte er recht, immerhin

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