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Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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Rituals unauffällig im Hintergrund halten könntest«, stieß ich ärgerlich hervor und rückte die Kerze wieder an ihren Platz. »Immerhin geht es hier um
deine
Freiheit, wenn ich mich recht erinnere?«
    »Schon gut, nur keine Panik.« Asmoduin hob die Hände. Ich schaute hastig weg, als ich bemerkte, dass ein dicker, grüner Popel an seinem linken Zeigefinger klebte.
    »Ich werde euer komisches Ritual schon nicht stören.«
    »Eine Minute bis Mitternacht«, verkündete Zara, den Blick krampfhaft an die Decke über sich gerichtet. »Mir ist mittlerweile egal, ob’s funktioniert. Wenn ich nur endlich aufhören kann, diese ekelhafte Pampe zu rühren.«
    »In Ordnung, alles auf die Plätze!« Ich scheuchte Asmoduin in seine Ecke zurück und gab Zara ein Zeichen, dass sie den Besenstiel weglegen und die Deckenbeleuchtung ausschalten sollte. Mit einem raschen Blick vergewisserte ich mich, dass das Beschwörungsbuch aufgeschlagen vor mir lag und ich im flackernden Kerzenlicht alles gut erkennen konnte.
    Als ich durch das vergitterte Kellerfenster die ferne Kirchturmuhr Mitternacht schlagen hörte, räusperte ich mich und legte los.
    »Iä! Shab-Nuggaroth fhtagn wgah plasmatôris magno …«
    Schon nach ein paar Zeilen fühlte sich meine Zunge an, als habe ein verrückter Kapitän eine Reihe von Seemannsknoten hineingeknüpft. Ich gab mir alle Mühe, die verrückten Worte so auszusprechen, wie es die Tabelle vorne im Buch nahelegte. Aber es war bei Weitem schwieriger, als ich gedacht hatte.
    »Salâmia praepositus mglw’nafh R’lyeh …«
    Aus dem Augenwinkel registrierte ich, dass Zara an die entgegengesetzte Wand der Kammer zurückgewichen war und mich gespannt beobachtete. Asmoduin schien die Glotze ausgeschaltet zu haben (zumindest nahm ich kein Geflacker mehr wahr) und verhielt sich auffallend ruhig.
    »… diei vivi, et per nomina praedicta, conjuro te Shab-Nuggaroth!«
    Herrje, bei der wievielten Zeile war ich jetzt? Mir wurden allmählich die Lippen lahm, und mit dem Luftholen war es aufgrund der Länge der Zeilen auch so ein Problem.
    Ich zwang mich, an den letzten Schultag mit Asmoduin zu denken – und an all die, die folgen würden, falls es uns nicht gelang, ihn in seine Heimat zurückzuschicken! Die Vorstellung weckte ungeahnte Energien in mir.
    »Iä! Iä! Ph’nglui mglw’nafh Shab-Nuggaroth wgah’nagl fhtagn!«
    Ich musste inzwischen im hinteren Drittel der Formel angelangt sein. Undeutlich nahm ich wahr, dass das Blut im Eimer in Bewegung geraten war. Es drehte sich träge im Kreis, so als würde immer noch jemand mit dem Besenstiel darin rühren. In der Mitte hatte sich ein trichterförmiger Strudel gebildet, hin und wieder stiegen Blasen aus der dunkelroten Tiefe auf und zerplatzen mit einem schleimigen Geräusch an der Oberfläche.
    »… et per nomen Volguthoggh Yhthghma in quarto exercitu …«
    Je näher ich der letzten Zeile kam, desto aufgeregter wurde ich. Instinktiv hatte ich beide Arme in die Luft erhoben. Im ersten Moment kam ich mir albern vor, doch dann stellte ich fest, dass mir die Pose eine gewisse Stärke verlieh. Die Anleitung schrieb keine besondere Körperhaltung vor, also beschloss ich, dass es dem Ausgang des Rituals nicht schaden würde.
    Noch zwei Zeilen!
    »… pagri taqbira duppïra wgah …«
    Am Rand meines Gesichtsfeldes beugte sich Zara gespannt vor. Asmoduin dagegen schien in seiner Ecke immer tiefer hinter seinem Sitzsack zu verschwinden.
    Das Wogen im Eimer hatte sich in ein aufgeregtes Blubbern verwandelt. Es sah aus, als stünde der Behälter auf einer Herdplatte und als näherte sich das Blut immer mehr dem Siedepunkt. Zäher Dunst stieg von der Oberfläche auf.
    Ohne mein bewusstes Zutun hob ich die Stimme. Ich spürte mein Herz bis zum Hals schlagen. Ein letztes Mal holte ich keuchend Luft, dann ging ich zur finalen Zeile über.
    »… duppïra wgah Shab-Nuggaroth fhtagn!«
    KRAWUMMMM !
    Die Druckwelle traf mich frontal ins Gesicht, raubte mir den Atem. Ich taumelte rückwärts, stolperte über etwas Großes, Nachgiebiges und stürzte auf den Rücken – glücklicherweise weich, denn ich landete auf einem labberigen Sitzsack.
    Pfeifend sog ich Luft in meine Lungen und tastete meinen Körper nach Verletzungen ab. Ich spürte keine Schmerzen, allerdings lief mir etwas Warmes übers Gesicht und in die Augen. Als ich die Hand hob, um es fortzuwischen, waren meine Finger voller Blut.
    »Was zum …?«
    »Heiliger Swarovski!«
Am anderen Ende des Kellers rappelte

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