Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Das war eigentlich nicht möglich. Trotzdem konzentrierte sich das Licht auf sie. Es breitete sich nicht aus, es blieb nur auf der alten Pistole, und das konnte sich Ryback nicht erklären.
    Er schluckte. Ihm war plötzlich unheimlich zumute. Zudem musste er an Karsten Gauche denken, den Trödler aus dem Eisass. Er verkaufte das Besondere. Sein Laden bestand aus einem Sammelsurium von Kuriositäten, die allesamt eine Geschichte hatten, wie er behauptete.
    Auch die Pistole.
    Sie war knapp zweihundert Jahre alt und hatte einem französischen Edelmann gehört, der wiederum Mitglied einer geheimen Liga gewesen war, über deren Ziele man besser nicht sprach.
    Das hatte Gauche Ryback mit auf den Weg gegeben, nachdem er die Waffe erworben hatte. Nicht, dass er unbedingt ein Sammler gewesen wäre, die Pistole hatte ihm einfach gefallen. Sie war nicht besonders groß. Er hatte sich nur über ihr Gewicht gewundert.
    Und jetzt leuchtete sie oder ihre Umgebung. So bläulich, so kalt und zudem unnatürlich.
    Ryback konnte sich darauf keinen Reim machen. Nie im Leben hatte er mit etwas Derartigem gerechnet.
    Der Druck in seinem Innern verstärkte sich, und er dachte darüber nach, ob er wieder zurück in sein Bett gehen sollte. Er war mitten in der Nacht nur aufgestanden, weil ihn ein Donnerschlag geweckt hatte und er erwartet hatte, dass ein Gewitter folgen würde.
    Das war nicht eingetreten. Das Unwetter war schnell weitergezogen, begleitet von einem Wetterleuchten, dem er noch lange Zeit hatte zuschauen können.
    Dann erst war er in sein Büro gegangen und stand nun vor diesem Phänomen.
    Im Raum verteilte sich eine schwüle, drückende Luft, die für einen leichten Schweißausbruch bei ihm gesorgt hatte.
    Was er hier sah, dafür gab es keine Erklärung, zumindest nicht für ihn.
    Es war ein unheimlicher Vorgang, und er hätte sich am liebsten zurückgezogen, was nicht so einfach war.
    Es gab eine Gegenkraft. Er konnte sich ihr nicht entziehen. Sie war da, es gab eine Ursache, und da musste er nur nach vorn schauen, um sie zu erkennen.
    Sie ging von der alten Pistole aus.
    Diese Waffe strahlte eine Botschaft ab, die ihn erreichte. Sie war wie ein Zwang. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Sie zog ihn einfach an.
    Es war verrückt, es gab keine logische Erklärung, aber es war nun mal so. Sich ihr zu entziehen war für ihn unmöglich. Die Waffe war der Magnet, er das Eisen, und das hatte den Kräften zu gehorchen, wie auch er es tat.
    Obwohl er sich in seiner eigenen Wohnung befand, bewegte er sich wie ein Fremder. Er ging nicht normal auf seinen Schreibtisch zu, er schlich und versuchte so leise wie möglich zu sein. Dabei verlor er die Pistole nicht aus den Augen und musste sich eingestehen, dass sie etwas Besonderes war. Er war auch davon überzeugt, dass ihn der Trödler nicht übers Ohr gehauen hatte. Diese Waffe war sicher ihren Preis wert.
    Sie sah sie sehr gepflegt aus. Gerade jetzt, wo das Licht von ihr ausging, gab sie einen bestimmten Glanz ab, als wäre sie poliert worden. Aber woher kam das Licht?
    Diese Frage drängte sich immer stärker bei Ryback auf, als er vor dem Schreibtisch anhielt. Vergeblich suchte er nach einer Quelle, das Licht war einfach vorhanden, und es musste etwas mit dieser Pistole zu tun haben. Sie war die Quelle.
    Es gab keine andere Erklärung. Das Licht stammte aus ihr, von ihr, wie auch immer. Es war nur nicht zu erklären, und so blieb es für Ryback weiterhin ein Rätsel.
    Er starrte die Waffe an. Seine Freude über den so günstigen Kauf war nicht mehr vorhanden. Er wusste nicht, was er unternehmen sollte. Es war wohl am besten, wenn er kehrtmachte, zurück in sein Bett ging und dieses Erlebnis hier als einen Albtraum einstufte.
    »Nimm mich!«
    Ryback hatte die beiden Worte gehört.
    Das war nicht zu fassen!
    Er hatte eine Stimme gehört, eine fremde Stimme, ohne allerdings einen Menschen zu sehen.
    Das war verrückt!
    »Du sollst mich nehmen! Ich liege direkt vor dir. Siehst du mich denn nicht?«
    Klar, er sah die Waffe. Aber eine Pistole, die plötzlich zu ihm sprechen konnte?
    Das war zu viel für ihn. Er wollte lachen, er wollte sich umdrehen und weglaufen, als er den neuen Befehl hörte.
    »Nimm sie!«
    Die Aufforderungen waren nur in seinem Kopf zu hören gewesen, aber nicht zu überhören. Er stand da wie jemand, der von einem Blitzschlag getroffen worden war. Es war ihm unmöglich, sich von der Stelle zu bewegen. Das Licht war für ihn schon nicht erklärbar gewesen, diese Stimme

Weitere Kostenlose Bücher