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Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle

Titel: Asmoduin: Nervensäge aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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lachen, ohne mir jedoch weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Ich vermutete, dass wieder einer von ihnen Zigaretten mitgebracht hatte. Der Nervenkitzel, sich vor Unterrichtsbeginn in direkter Nähe der Schule eine anzustecken, nahm ihre Neandertalerhirne zur Gänze in Beschlag.
    Glück gehabt!
    »Was für ein schönes Schweinchen. Und sogar mit Ringelschwanz! Ausgesprochen lebensecht gestaltet, Elmer.«
    Die schrille Stimme von Mrs Berglund riss mich aus meinen Gedanken. Erstaunt stellte ich fest, dass sie und ihr grellrot gefärbter Haarschopf auf ihrer Benotungsrunde bereits bis zu unserem Tisch vorgedrungen waren. (Ich habe nie verstanden, wieso manche Frauen lieber wie ein Papagei aussehen als wie ein Mensch. Möglicherweise ist das aber auch ein zwingendes Aufnahmekriterium für einen Job als Kunstlehrerin.)
    Das unerwartete Lob für sein in meinen Augen eher unansehnliches Pappmaschee-Schwein ließ ein so strahlendes Grinsen auf Elmers Gesicht erblühen, dass man glauben konnte, sein Geburtstag wäre versehentlich auf Weihnachten gefallen.
    »Gut gemacht«, befand Mrs Berglund. »Das gibt eine glatte Zwei.«
    Eine Zwei? Meine Stimmung hob sich schlagartig. Wenn Elmers rosafarbene Katastrophe eine Zwei abräumte, musste Bruce mindestens ebenso gut abschneiden. Wenn nicht besser! Begeistert langte ich in meine Papiertüte.
    Blorbbsch!
    »Jetzt zu dir, Robert. Was hast du uns mitgebracht?«
    Blorbbsch?
    Das klang irgendwie sonderbar. Und es fühlte sich auch sonderbar an. Etwa so, als hätte ich meine Hände in eine Schubkarrenladung verfaulter Melonen gerammt. Feucht und weich und irgendwie klebrig.
    »Robert? Deine Heimarbeit?«
    Mit einem unguten Gefühl griff ich fester zu, hob das, was ich für Bruce, den Triceratops, hielt, aus der Papiertüte und stellte es auf den Tisch.
    »Was zum …? Pfui Teufel, Robert! Kannst du mir erklären, was das soll?«
    Unglücklicherweise konnte ich das nicht.
    Was vor mir lag, hatte auffallende Ähnlichkeit mit einem graubraunen Vier-Pfund-Karamelltoffee, auf dem ein afrikanischer Elefantenbulle mit Genuss mehrere Stunden lang herumgekaut hatte – um es anschließend runterzuschlucken und mit ebenso viel Genuss wieder auszuscheiden. Es verströmte einen Geruch, der mich auf erschreckende Weise an die spuckebefeuchteten Taschentücher erinnerte, mit denen mir Mom früher ständig im Gesicht herumgefuhrwerkt hatte.
    »Wenn das ein Scherz sein soll, Robert Zarkoff, dann ist es ein verdammt schlechter!« Mrs Berglunds Stimme klang jetzt noch schriller als sonst.
    »Ich … das, nun ja …«, begann ich vorsichtig. »Bruce – also, heute Morgen war er noch …«
    Verhaltenes Gekicher erhob sich ringsum. Die Blicke, mit denen der Rest der Klasse mich und das Gebilde auf dem Tisch musterte, rangierten von erstaunt über belustigt bis hin zu völliger Fassungslosigkeit.
    Wie sollte ich Mrs Berglund erklären, dass das, was hier vor mir lag, nicht das Geringste mit dem zu tun hatte, was ich daheim in stundenlanger Arbeit zusammengepappt und heute Morgen in die Tüte gepackt hatte? Dass irgendjemand zwischen der Bushaltestelle (dort hatte ich zum letzten Mal einen Blick in die Tüte geworfen) und dem Kunstsaal meine Hausarbeit gegen dieses
Ding
ausgetauscht haben musste?
    Schaudernd erkannte ich, dass meine Chancen nicht allzu gut standen.
    »Du schaffst sofort diese Ekelhaftigkeit aus dem Saal«, keifte Mrs Berglund und eilte im Stechschritt zum Lehrerpult. »Anschließend schrubbst du den Tisch sauber.« Sie schlug ihr Notenbüchlein auf, zückte einen Kuli und malte einen energischen Kringel hinein, dessen Zahlenwert selbst ein Schwachmat wie Elmer auf acht Meter Entfernung erkannte.
    »Ich glaub, das war ’ne Sechs, Bob«, flüsterte er überflüssigerweise.
    Unter dem Gelächter der Klasse versuchte ich, den schleimigen Klumpen zurück in die Tragetasche zu manövrieren. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es mir. Dabei stellte ich etwas Irritierendes fest: Im Innern des Dings befand sich ein dünnes Geflecht aus Draht – genau wie jenes, das ich im Innern meines Triceratops verbaut hatte! Wie war das möglich?
    Während ich die Bescherung auf der Schultoilette entsorgte und mir bei Hausmeister Brecker einen Eimer und Wischlappen besorgte, suchte ich fieberhaft nach einer Erklärung.
    Ich verstand nur Sackbahnhof. Wenn das, was ich soeben in die Kanalisation gespült hatte, Bruce gewesen war, hatte er seit heute Morgen eine einschneidende Veränderung durchgemacht. Hatte

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