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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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zugleich.
    Und obendrein drehte sich alles um Schwerter. Was konnte sich ein Junge sonst noch wünschen? Rückblickend weiß ich, dass ich von jenem Tag an ein willigerer und begeisterterer Schüler war. Jeden Tag, entweder zur Mittagszeit oder nach dem Abendessen, das hing von den anderweitigen Verpflichtungen meines Vaters ab, trafen wir uns im Trainingsraum, wie wir ihn nannten, obwohl es eigentlich der Freizeitraum war. Und dort wurden meine Fähigkeiten im Kampf allmählich besser.
    Ich habe seit dem Angriff nicht mehr trainiert. Ich brachte es nicht einmal fertig, eine Klinge auch nur aufzunehmen, aber ich weiß, wenn ich es wieder kann, werde ich mir jenen Raum vorstellen, mit seinen dunklen, eichenholzvertäfelten Wänden, den Bücherregalen und dem zugedeckten Billardtisch, der zur Seite gerückt worden war, um Platz zu schaffen. Und darin werde ich meinen Vater sehen, seine strahlenden Augen, seinen scharfen, aber freundlichen Blick und sein stetes Lächeln, und ich werde hören, wie er mich unentwegt anspornte: blocken, parieren, Fußarbeit, Balance, aufpassen, vorausschauen. Diese Worte wiederholte er wie ein Mantra, manchmal sagte er die ganze Stunde lang nichts anderes, rief nur die Befehle, nickte, wenn ich es richtig machte, schüttelte den Kopf, wenn ich einen Fehler beging, hielt ab und zu inne, um sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen und hinter mich zu treten, um meine Arm- und Beinhaltung zu korrigieren.
    Für mich sind – oder waren – das die Bilder und Klänge des Waffentrainings: die Bücherregale, der Billardtisch, die Mantras meines Vaters und das Geräusch von aufeinanderprallendem …
    Holz.
    Ja, Holz.
    Wir benutzten hölzerne Übungsschwerter, sehr zu meinem Leidwesen. Stahl käme später, hatte er gesagt, wann immer ich mich beklagte.
    III
    Am Morgen meines Geburtstags war Edith besonders nett zu mir, und Mutter sorgte dafür, dass ich zum Frühstück eine meiner Leibspeisen bekam: Sardinen mit Senfsoße, frisch gebackenes Brot mit Kirschmarmelade, selbst gemacht aus den Früchten der Bäume in unserem Garten. Ich ertappte Jenny dabei, wie sie mir einen hämischen Blick zuwarf, störte mich aber nicht daran. Seit unserem Gespräch im Salon war das bisschen Macht, das sie über mich besaß, irgendwie bedeutungslos geworden. Vorher hätte ich mir ihren Spott vielleicht zu Herzen genommen, wäre mir mein Geburtstagsfrühstück vielleicht etwas albern und peinlich vorgekommen. Aber an jenem Tag nicht. Wenn ich zurückblicke, frage ich mich, ob nicht mein achter Geburtstag der Tag war, an dem mein Wandel vom Knaben zum Mann begann.
    Nein, ich scherte mich also nicht um Jennys höhnisches Grinsen und auch nicht an dem Grunzen, das sie verstohlen von sich gab. Ich hatte nur Augen für Mutter und Vater, die ihrerseits nur Augen für mich hatten. Ihrer Körpersprache, winzigen Signalen, die ich im Laufe der Jahre zu deuten gelernt hatte, entnahm ich, dass noch etwas nachkommen würde, dass meine Geburtstagsfreude mit dem Frühstück noch nicht vorüber war. Und so war es auch. Nach dem Essen hatte mein Vater verkündet, dass wir am Abend White’s Chocolate House in der Chesterfield Street aufsuchen würden – dort machte man die heiße Schokolade aus festen Kakaoblöcken, die aus Spanien importiert wurden.
    Später an jenem Tag wuselten Edith und Betty um mich herum und steckten mich in meinen elegantesten Anzug. Dann stiegen wir draußen am Bordstein zu viert in eine Kutsche, wobei ich einen Blick zu den Fenstern unserer Nachbarn hinaufwarf und mich fragte, ob sich die Dawson-Mädchen oder Tom und seine Brüder wohl die Nasen an den Scheiben platt drückten. Ich hoffte es. Ich hoffte, dass sie mich jetzt sahen. Dass sie uns alle sahen und dachten: „Da ist die Familie Kenway, sie geht am Abend aus wie eine ganz normale Familie.“
    IV
    In der Gegend um die Chesterfield Street herrschte reges Treiben. Wir konnten direkt vor White’s Chocolate House vorfahren, und dort angekommen, öffnete man uns den Schlag und geleitete uns rasch über die belebte Durchgangsstraße und hinein.
    Trotzdem nutzte ich den kurzen Weg zwischen Kutsche und Chocolate House, um mich nach links und rechts umzuschauen, und dabei erhaschte ich einen Blick auf einen kleinen Ausschnitt des wahren Londons – auf den Kadaver eines Hundes, der im Rinnstein lag, auf einen Obdachlosen, der sich über ein Geländer erbrach, auf Blumenverkäufer, Bettler, Betrunkene und Gassenkinder, die in einem Fluss aus Schlamm

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