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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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herumspritzten, der gärend über die Straße lief.
    Dann waren wir im Haus, wo uns der schwere Geruch von Rauch, Ale, Parfüm und natürlich Schokolade empfing sowie Klavierklänge und lautes Stimmengewirr. Menschen beugten sich über Spieltische. Männer tranken Ale aus großen Krügen, Frauen ebenso. Ein paar von ihnen sah ich mit heißer Schokolade und Kuchen. Jedermann, so schien es, befand sich in einem Zustand höchster Aufregung.
    Ich sah Vater an, der wie angewurzelt stehen geblieben war, und spürte sein Unbehagen. Einen Moment lang fürchtete ich, er würde kurzerhand kehrtmachen und wieder gehen, bis mein Blick auf einen Gentleman fiel, der seinen Gehstock in die Höhe hielt. Er war jünger als mein Vater, hatte ein unbekümmertes Lächeln und in den Augen ein Blitzen, das selbst auf die Entfernung zu sehen war, und nun winkte er uns mit seinem Stock zu. Vater grüßte mit einer dankbaren Geste zurück und führte uns durch den Raum. Wir drückten uns zwischen Tischen hindurch, stiegen über Hunde hinweg und auch über ein oder zwei Kinder, die um die Füße der zechenden Gäste herumkrochen, wo sie vermutlich auf das hofften, was von den Spieltischen fallen mochte: Kuchenkrümel und vielleicht auch ein paar Münzen.
    Wir erreichten den Gentleman mit dem Stock. Im Gegensatz zu Vater, dessen Haar wild wucherte und nur notdürftig mit einer Schleife nach hinten gebunden war, trug er eine weiß gepuderte Perücke, deren hinterer Teil zum Schutz in einem schwarzen Seidenbeutel steckte, dazu einen dunkelroten Gehrock. Er begrüßte Vater mit einem Nicken, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf mich und vollführte eine übertriebene Verbeugung. „Guten Abend, Master Haytham, ich wünsche Euch, dass Ihr diesen Tag noch viele Male in Glück und Zufriedenheit begehen könnt. Darf ich nach Eurem Alter fragen, Sir? Ich sehe Euch an, dass Ihr ein Kind von großer Reife seid. Elf? Zwölf vielleicht?“
    Bei diesen Worten blickte er mit einem schelmischen Lächeln zu meinen Eltern, und sie lachten leise.
    „Ich bin acht, Sir“, erklärte ich und plusterte mich stolz auf, während mein Vater uns einander vorstellte. Der Gentleman war Reginald Birch, einer seiner Direktoren, und Mr Birch sagte, er sei erfreut, meine Bekanntschaft zu machen, ehe er meine Mutter mit einer langen Verbeugung begrüßte und ihr den Handrücken küsste.
    Als Nächstes lenkte er sein Augenmerk auf Jenny, und er nahm auch ihre Hand, beugte den Kopf darüber und deutete einen Kuss an. Ich kannte mich hinreichend aus, um zu erkennen, dass er ihr offenbar den Hof machte, und ich warf einen raschen Blick auf meinen Vater in der Erwartung, dass er einschreiten werde.
    Stattdessen sah ich, dass er und Mutter ganz hingerissen wirkten, obgleich Jennys Gesicht steinern war und es auch blieb, als man uns in ein privates Hinterzimmer des Chocolate House führte, wo wir Platz nahmen – Mr Birch und Jenny nebeneinander – und das Personal des Hauses um uns herumscharwenzelte.
    Ich hätte die ganze Nacht dort bleiben können, denn ich bekam mehr als genug heiße Schokolade und Kuchen, den man uns in üppiger Menge auftrug. Vater und Mr Birch schien das Ale zu schmecken. Darum war es schließlich Mutter, die darauf bestand, dass wir aufbrachen – bevor mir oder ihnen schlecht wurde. Wir traten hinaus in die Nacht, wo es zwischenzeitlich keineswegs ruhiger, sondern allenfalls noch hektischer zuging.
    Einen Moment lang fühlte ich mich fast orientierungslos in dem Lärm und Gestank der Straße. Jenny rümpfte die Nase, und ich sah Sorge im Gesicht meiner Mutter aufflackern. Vater rückte instinktiv näher an uns alle heran, als versuche er, den Aufruhr von uns fernzuhalten.
    Urplötzlich tauchte eine schmutzige Hand vor meinem Gesicht auf, und ich schaute nach oben und sah einen Bettler um Geld bitten, mit großen, flehenden Augen, die im Gegensatz zu seinem schmutzigen Gesicht und Haar geradezu leuchtend weiß schienen. Eine Blumenverkäuferin wollte sich an Vater vorbeidrängeln, um zu Jenny zu gelangen, und stieß ein wütendes „Oi!“ aus, als Mr Birch seinen Stock einsetzte, um ihr den Weg zu verwehren. Ich fühlte mich herumgeschubst und sah zwei Gassenkinder, die zu uns wollten, die leeren Hände bittend vorgestreckt.
    Dann schrie meine Mutter plötzlich auf, als ein Mann aus der Menge herausplatzte, die Kleidung zerlumpt und schmutzig, die Zähne gefletscht, die Hände nach der Halskette meiner Mutter ausgestreckt.
    Und in der nächsten

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