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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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wahrscheinlich unsinnigsten Posten, den es im Imperium gab und den er sich auch noch mit zwei anderen Gardisten teilen musste. Seitdem kannte er den Feind. Den größten und übermächtigsten von allen: Langeweile. Er hatte versucht, ihr zu entkommen, hatte Insekten gezählt, jedem Stein in Reichweite einen Namen gegeben, mit der Axt geübt, das ein oder andere Nickerchen gehalten und gehofft, dass sie ihn noch einmal versetzen würden. Aber der Feind war zu stark gewesen.
    Und wenn die Langeweile erst in einem drin war, dann war man beinahe verloren. Denn Langeweile konnte schwimmen. Man konnte sie nur besiegen, indem man sich bis unter den Helm mit Bitterwurzelbier zuschüttete und sie ertrinken ließ. Das Problem war nur, dass die Langeweile verdammt lange die Luft anhalten konnte. Und darum war Dumbrigk Brockbart den größten Teil der Schicht damit beschäftigt, gegen den verdunstenden Alkohol anzutrinken, während er auf der Ebene des Großen Verwalters vor der Pforte zur zentralmagischen Kammer seinen Dienst versah. Und selbst im mehrfach volltrunkenen Zustand war ihm klar, wie unsinnig diese Aufgabe war. Das letzte Mal, dass sich in dieser Kammer irgendetwas bewegt hatte, war, als vor zweihundert Jahren in ihrem Inneren eine Fackelhalterung durchgerostet war.
    Was sollte auch geschehen? Zumal auch in der Kammer selbst alle erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden waren. In ihrem Inneren gab es ein Dutzend magische Podeste, die den einzelnen magischen Kammern in den Höhlen des Imperiums zugeordnet waren. Jede der Städte besaß eine von ihnen und außerdem der Hohepriester. Darüber hinaus befanden sich noch welche am Steinwald und an den Knotenpunkten der Hauptstollen. Das waren die, die Brockbart bekannt waren. Zumindest die, an die er sich erinnerte. Von dort vermochte man mit Hilfe mechanischer Magie innerhalb weniger Schläge hierherzureisen. Man musste nur einen Hebel umlegen, und die magischen Steine in der Transporterröhre würden ihren Teil tun.
    Dank der umfassenden Sicherheitsmaßnahmen endete die Reise jedoch in einem Käfig. Denn für den Fall, dass sich die Falschen der magischen Kammern bedienten, hatte der Große Verwalter auf den Podesten am Zielort einen schmiedeeisernen Käfig anbringen lassen.
    Und dann gab es natürlich noch die Tür, über die Brockbart wachte. Er und sieben Riegel äußerst stählerner Stahl.
    In Brockbarts Augen war das alles Unsinn. Kammern, Käfige, Tür und Riegel. Natürlich waren die Kammern selbst eine Sicherheitsvorkehrung, und irgendwann einmal mochten sie auch Sinn gehabt haben. Irgendwann war es sicher vonnöten gewesen, die zentralmagische Kammer von jedem Knotenpunkt des Imperiums aus erreichen zu können. Vor langer Zeit, als in den Schatten unerforschter Gänge noch nie gesehene Gefahren gelauert hatten. Aber inzwischen waren die Trolle so weit ans Ende der Gänge gedrängt, die Echsenmenschen derart eingeschüchtert und die Drachen hinter der Barriere so weit unter Kontrolle gebracht, dass die Zwerge die magischen Kammern nicht mehr brauchten.
    Was hätte geschehen sollen? Die Säulen standen fest. Das Eherne Imperium war eins mit dem Fels, fest verwachsen mit der Welt, und nichts und niemand würde es jemals zum Wanken bringen. Nicht einmal ein sprechendes Erzferkel.
    Er selbst hatte während seines Kampfes gegen die Langeweile noch ganz andere Tiere sprechen hören. Und wenn er jedem von ihnen geglaubt hätte, dann wäre die Welt schon mehr als einmal untergegangen. Es wunderte ihn auch nicht, dass er nach seinen Begegnungen mit den sprechenden Tieren zu Beginn der nächsten Schicht meistens Kopfschmerzen hatte. So war das halt mit Gesprächen…
    Aber wenn er dieses sprechende Erzferkel jemals in die Finger bekommen hätte, dann hätte er ihm schon gezeigt, wo der Amboss am härtesten war!
    Erzferkelprophezeiung. Das war doch alles nichts als Aberglaube. Und der war beinahe so schlimm wie Langeweile. Dem Ewigen Schmied sei Dank, ließ er sich auch auf die gleiche Art und Weise besiegen.
    Ein weiteres Mal zog Brockbart unter seinem Umhang eine Flasche hervor, hob sie zum Bart und versetzte Aberglauben und Langeweile erneut einen tödlichen Schluck. Er hatte kaum den Korken zurück in die Flasche gedrückt und sich für ein kleines Nickerchen an die Wand gelehnt, als er plötzlich aus dem Inneren der zentralmagischen Kammer etwas zu hören glaubte.
    Manchmal sperrte er sprechende Tiere dort ein, wenn sie ihm zu lästig wurden. Und die

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