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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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herausgefunden, dass sich auf der Ebene des Großen Verwalters noch genau sieben Verschwörer befanden. Die Stählernen Garden auf dieser Ebene schienen ausnahmslos tot. Ein halbes Dutzend Leichen lag auf einem Haufen an einer Wand der Höhle, während aus dem Inneren ihres Quartiers kein Laut mehr drang. Er machte sich keine Hoffnungen. Die Seelenlosen hingegen schienen sehr lebendig. Sie hatten ihren Gesichtsschutz abgenommen, sodass zumindest ihre bartlosen Häupter sich vom Felsen abhoben. Der Rest ihrer Körper war immer noch mit Felsnessel getarnt.
    Vier von ihnen bewachten die gefesselten Häuptlinge und den Verwalter selbst, die anderen hingegen patrouillierten Pfeife rauchend umher. Sie schienen alle vollstes Vertrauen in den Plan ihres Meisters und die Vollkommenheit des Neuen Stahls zu haben.
    Unbemerkt huschte der Ferkelbändiger durch die Schatten, schlug die Patrouillierenden einen nach dem anderen hinterrücks nieder und stapelte sie schließlich gefesselt und geknebelt in der zentralmagischen Kammer auf.
    Eilig kontrollierte er ihre Waffen, ergriff eine geladene dreiläufige Stahlschleuder und schlich sich in die Höhle der steinernen Tafel, wo die übrigen Soldaten ihre Gefangenen bewachten. Er drückte sich dicht an die Wand und lugte vorsichtig unter seinem Gesichtsschutz hervor, während er sich leise voranschlich.
    Das Erste, was er sah, war der Kamin. Sein Feuer war niedergebrannt. Die Glut fast erloschen. Verrußte Wurzelenden und mattgraue Asche waren das Einzige, was von dem niemals verlöschenden Feuer noch geblieben war…
    Blechboldt riss sich zusammen und blickte sich vorsichtig um. Vier Verschwörer. Zwei hockten am Ende der Tafel, rauchten Pfeife und schwangen den Steinschmeißbecher, während sie die Waffen neben ihren Hockern abgelegt hatten. Die anderen beiden waren weniger pflichtvergessen. Sie standen hinter den gefesselten Häuptlingen, die Stahlschleudern im Anschlag, und wirkten zu wachsam, als dass er sich ihnen unbemerkt hätte nähern können.
    Die Gefangenen waren vorbildlich gefesselt worden. Die Verräter hatten die Fäden eines Stahlspinners benutzt. Die faustgroße blassgraue Spinne hockte in einem Käfig auf dem Tisch. Sie war erschöpft, denn für die Fesselung der vier Zwerge waren gut zwanzig Bart Stahlfaser vonnöten gewesen.
    Zufrieden betrachtete der Ferkelbändiger den müden Stahlspinner. Er hatte einen Plan, der weit über die Befreiung des Verwalters hinausging. Und dieses Tier würde einiges einfacher machen…
    Der Große Verwalter schien in vergleichsweise guter Verfassung. Zumindest schien er wohlauf und überwiegend unverletzt zu sein. Gutgroll Zornhold hatte man seine eiserne Hand abgenommen, die in einiger Entfernung von ihm neben dem eisernen Bein Olbrich Eisenbruchs auf dem Tisch lag. Eisenbruch hockte zusammengesunken neben Gangwardt Hornfaust, der der Einzige war, den sie geknebelt hatten. Blechboldt konnte sich denken, weshalb. Der Alte in seinem Räderstuhl war ein nie versiegender Stollen voller Schimpfworte, in dem seine Zungenzwerge rund um die Uhr rackerten, ohne müde zu werden. Kurz nach seiner Gefangennahme hatten die Wachen gewiss bereits dreimal so viele Beleidigungen und Flüche gehört, als ihnen bekannt gewesen waren, und schließlich nur noch die Möglichkeiten gesehen, ihn zu knebeln oder zu erschlagen.
    Man sah, dass Hornfaust innerlich tobte.
    Die Verschwörer hatten den Gefangenen die Helme abgenommen, sie ihrer herrschaftlichen Würde beraubt, und darunter waren im summenden Licht der Käfer ihre kläglichen Frisuren zum Vorschein gekommen.
    Blechboldt dachte nach. Die Stahlschleuder wurde warm in seiner Hand. Er war mit dieser Waffe nicht vertraut. Mit den beiden Steineschmeißern würde er fertig werden. Zwergenringen war dem Ferkelbändigen nicht unähnlich. Das hatte er in der Kampfarena mehr als einmal erfahren. Aber die beiden Wachen bei den Gefesselten… Ein Schuss auf diese Entfernung wäre ein Risiko. Und er würde mindestens zwei brauchen. Was, wenn einer fehlging? Womöglich würden die Verschwörer dann sofort die Häuptlinge oder gar den Verwalter töten. Wenn nicht schon seine Kugel sie erwischt hätte.
    Ihm blieb keine Zeit mehr. Farrnwart Blechboldt lehnte sich zurück, atmete tief durch und riss dann die Stahlschleuder unter seinem Umhang empor.
    In diesem Moment warf einer der beiden Steineschmeißer einen Kieselkönig, ließ den Wurfbecher fallen und sprang jubelnd auf. Alle Blicke richteten sich auf ihn,

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