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Astrilandis Buch 1

Astrilandis Buch 1

Titel: Astrilandis Buch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Worten ging sie hinkend voran in den hinteren Bereich der Höhle, wo er die weisen Frauen an verschieden großen Tontöpfen stehen und rühren sah. Ein unangenehmer Geruch stieg in seine Nase. Zwei Töpfe standen auf einem Metallgestell über einer glühenden Feuerstelle. Unter leisem Gemurmel, das nach Beschwörungsformeln klang, warfen sie Pulver, das in blauen und roten Wolken aufstieg, in die Töpfe. Hero blieb in einigem Abstand stehen und Tsara, die alte Frau der Unterwelt sagte zu den anderen: „Hier ist er, Euer Herrscher von Astrilandis“. Mit schlurfenden Schritten entfernte sie sich wieder und die beiden weisen Frauen drehten sich erfreut zu Hero um. Myrta, die Weiße rief mit Entzücken in der Stimme: „Sei uns gegrüßt, Hero, wir freuen uns, Dich zu sehen.“ Hero grüßte zurück mit den Worten: „Ich danke Euch für den freundlichen Empfang, aber was mich her führt ist leider die Sorge um meinen Vater und Astrilandis.“ Die weisen Frauen warfen noch einen letzten prüfenden Blick in die blubbernden Töpfe und gingen mit Hero in den vorderen Teil der Höhle, wo sie ihm einen Platz auf den Ziegenfellen anboten. Myrta servierte ihm ein heißes Getränk, das sie aus einem der Töpfe schöpfte. Hero nahm den Becher zögernd entgegen, er blickte Velia fragend an, worauf sie sagte: „Trinkt Herr, dieser Trank, schmeckt leicht bitter, aber wird Euch Zuversicht und Mut geben für die Dinge, die kommen werden.“ Myrta fügte mit ihrer melodischen Stimme hinzu: „Ihr seid kurz davor, die Macht über diesen Kontinent zu erhalten. Die Götter haben Euch erwählt und deshalb sind die Schatten, die jetzt über euch kommen werden, die letzte Hürde zu einem Tor, das Glanz und Frieden in euer neues Leben bringen wird.“ Hero sah die Frauen verständnislos an. Warum sprachen sie immer in Rätseln? Hatte er nicht schon genug Probleme, die ihm unlösbar erschienen? Welche Schatten würden noch zusätzlich über ihn kommen? Und warum konnte nicht Pantheer weiterhin die Macht über dieses Land behalten? Bis auf seinen verwirrten Geisteszustand war er doch auf dem Weg der Besserung. Er streckte der weißen Frau seine Hände entgegen, damit sie die Schwimmhäute zwischen seinen Fingern sehen mussten und sagte: „Diese Veränderung hat mir in der Vergangenheit viel Verdruss bereitet. Kein anderer Astrilandier wurde mit diesem Fluch belegt. Habt Ihr nicht gesagt, dass ich davon wieder geheilt werden kann?“ Myrta antwortete lächelnd: „Noch ist die Zeit der Entscheidung nicht gekommen. Habt noch etwas Geduld, denn über Miatris steht ein schlechter Stern.“ Hero konnte seine Enttäuschung über die Worte kaum verbergen. Er sagte: „Könnt Ihr wenigstens das Zeichen auf meiner Stirn wieder erneuern, damit ich als Astrilandier zu erkennen bin?“ Velia stand auf und berührte Heros Stirn sachte mit ihrer Hand. Ein stechender Schmerz bohrte sich für einen Augenblick in Heros Stirn, der sich aber in einem warmen Wohlgefühl auflöste. Velia ging zurück auf ihren Platz und sagte: „Euer Wunsch wurde erfüllt.“ Hero fühlte sich benommen, der Trank, den er zu sich genommen hatte, war so stark gewesen, dass die Erinnerung an seine Fragen, die er stellen wollte, verblasst war. Sein Mund blieb verschlossen, obwohl er krampfhaft nachdachte und versuchte, von den Frauen noch mehr über die Zukunft zu erfahren. Beide Zauberinnen waren aufgestanden und verneigten sich vor Hero. Tsara war nirgends mehr zu sehen. Die Audienz war beendet. Hero erhob sich von den Fellen und stand einen Moment unschlüssig herum, dann ging er mit unsicheren Schritten zum Ausgang der Höhle. Als er sich am Tor noch einmal umwandte, waren die Frauen des Orakels bereits in einem grauen Nebel verschwunden. Allmählich konnte er verstehen, dass sein Vater das Orakel manchmal verwünschte, wenn es ihn wieder einmal mit Vorhersagen bedacht hatte, die er nicht verstehen konnte. Nun erging es ihm genau so. Er wünschte, er wäre nie an diesen Ort gekommen.
    Volcano wartete ungeduldig mit den Hufen scharrend vor dem Eingang. Das Tor schloss sich mit einem lauten Knarren. Hero schwang sich auf seinen treuen Freund und ritt in Windeseile zurück durch die schmale Schlucht, die ihm wie ein nicht mehr enden wollender Tunnel vorkam, obwohl Volcano seine Füße sicher und schnell aufsetzte. Die Luft schien dick wie Blei zu sein und ein bedrohliches Gefühl trieb Hero zur Eile an. Als er auf der Höhe angekommen war und sich in Richtung des Waldes von

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