Astrilandis Buch 1
Ehre empfangen und sie wieder als ihre Königin anerkannt. Die kleine Myadne hatte ihre Mutter nicht gekannt, aber sie war von den Ältesten als künftige Herrscherin behandelt worden. Laonira war glücklich, wenigstens dieses Kind wieder in die Arme schließen zu können. Den Verlust ihres Sohnes würde sie nie verschmerzen und sie hatte nie die Hoffnung aufgegeben, ihn wieder zu sehen.
Als die Männer aus Miatris nach der großen Versammlung mit den Abgesandten in die Grotten hinab stiegen, war Ihre Neugierde noch nicht befriedigt, denn sie hatten Hero nicht zu Gesicht bekommen. Es wurde erzählt, dass er der Herrscherin von Miatris sehr ähnlich sein sollte. Sie hatte sich unauffällig im Palast umgesehen, doch der junge Herrscher war nirgends zu sehen gewesen. Deshalb begaben auch sie sich zur Ruhe.
Spät in der Nacht, als sich alle bereits niedergelegt hatten, erscholl noch einmal das Horn von der Aussichtsplattform. Die drei Brüder Mika, Toka und Sati kamen völlig ermattet an. Kurz bevor die Brüder aus den Wäldern von Tondoros ins freie Land hinausgeritten waren, wurden sie aus einem Hinterhalt überfallen. Toka war schwer verletzt worden und die Brüder hatten ihn auf quer auf den Rücken seines Pferdes gelegt und ihn in den Palast gebracht. Er hatte die Besinnung verloren und musste auf ein Lager gebettet werden. Zwei weise Frauen entfernten die Speerspitze und versorgten seine Wunde. Pantheer war von seinem Lager noch einmal aufgestanden, um die Ankömmlinge zu begrüßen und ihnen ein Mahl auftragen zu lassen. Sati erzählt Pantheer, was sich zugetragen hatte: Karikootos Männer hatten einen Spähtrupp ausgesandt, um zu sehen, welche Verbündeten sich im Palast seines Halbbruders eingefunden hatten. Die Falkenbrüder waren schon lange unterwegs, als sie über einen schmalen Pfad aus dem Wald heraus kamen. Sie ritten nicht mehr eng zusammen, sondern Toka, dessen Pferd leicht lahmte, war in größerem Abstand zu den Brüdern geblieben. Die Anführer des Falkenlandes waren durch ihr auffällige Kleidung leicht zu erkennen gewesen und die Männer Karikootos griffen blitzschnell an, so dass die Brüder, die von dem langen Ritt müde und unaufmerksam geworden waren, völlig überrascht wurden. Wie durch ein Wunder waren die drei den Angreifern im letzten Moment entkommen. Ein Speer hatte Tokas Schulter durchbohrt, so dass er sich nicht mehr auf dem Pferd halten konnte. Die drei waren auf ihren kleinen Pferden geritten wie der Wind, um den Palast von Astrilandis so schnell wie möglich zu erreichen. Mit dem nackten Leben und ohne Waffen waren sie davon gekommen.
Pantheer schüttelte unwillig den Kopf, als Toka seinen Bericht beendet hatte. Es war noch schlimmer, als er befürchtet hatte, der Feind war schon mitten im Land und hatte auf dem Boden von Astrilandis zugeschlagen. Er durfte nicht mehr länger zögern, sondern musste schnell handeln, um seinen Feinden ein Heer entgegenzustellen.
Alle Abgesandten und Verbündeten waren noch im Palast. Pantheer beschloss deshalb eine weitere Versammlung einzuberufen, um seinen Sohn vorzustellen und die letzten Befehle zu geben. Er ließ deshalb alle vor Sonnenaufgang wecken und sie in die Empfangshalle bestellen.
Nicht alle Abgesandten hatten um diese Zeit schon wieder einen klaren Kopf, sie hatten dem süßen Wein in der Nacht zu stark zugesprochen und waren deshalb auch kaum in der Lage, Pantheers Forderungen nach einem sofortigen Feldzug etwas zu entgegnen. Er erklärte ihnen, wie ernst die Lage war und auch Krotos stimmte ihm zu. So kam es, dass alle einstimmig seinen Plan annahmen, noch am gleichen Tag zurück zu reiten, um die Heere zusammen zu ziehen. Pantheer forderte seine Verbündeten auch auf, die jüngsten Männer mit Waffen auszustatten. Nur die Greise sollten bei den Höhlen und Höfen bleiben, die Viehherden weiden und die Frauen beschützen.
Die Gesandten von Miatris mussten Laonira die tragische Botschaft überbringen, dass ihre gesamte Flotte im Hafen von Astrilandis anzulegen hatte und Pantheer frei darüber verfügen würde. Diese Schiffe waren die schnellsten und wendigsten auf dem ganzen Ozean und Pantheer wollte sicher gehen, dass der Nachschub an Waffen über das Meer und die einzelnen Häfen so schnell wie möglich erfolgen konnte. Die Versammlung löste sich bald wieder auf und ehe die Sonne hoch am Himmel stand, waren die Heeresführer und Abgesandten bereits außer Sichtweite des Palastes.
Die Waffenschmiede waren seit Wochen Tag und
Weitere Kostenlose Bücher